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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 55.1919/​1920 (April-September)

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Nr. 32 (7. Mai 1920)
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.29587#0110

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VerfAiedenes

auf Raffaef hinweift, ift niAt weiter er-
ftaunfiA. Aber fchon der Standpunkt von
Jacques Emife BfanAe ift bemerkens-
wert: )>Raffaef est pfus proAe de nous que
Cezanne.« &Sie wißen,« erkfärte BfanAe,
»was Ingres affes Raffaef verdankt. Nun
ift Ingres aber zufammen mit Greco und

Mater für junge Leute. Er hat unter An-
fängern keine fAufbitdende Kraft. Erft
naA viefen EnttäufAungen ringt man f)A
zu Raffaef durA. Wenn man von ihm
ausgeht, gibt es ein UngfüA. Er kann
die größten Geifter zerbreAen. Dafür
haben wir viefe Beifpiefe. Übrigens war


Nr. 14. David Teniers d. J.
Aus Rud. Bangefs 1000. Katafog. Verfteigerung am 10. Mai 1920

Pouffin der modernfte affer Mafer, wäh-
rend miA Cezanne viefmehr an Ninive
und das frühe Ägypten erinnert. Einige
Bifdnifle Raffaefs flehen uns ebenfo nahe
wie Porträts von Courbet.« NoA inter-
eflanter find Andre D e r a i n' s Äußerungen:
»Raffaef gehört zu den Matern, die am
tiefften miß verbanden wurden, und unter
ihnen ift er der größte. Raffaef ift kein

ein ganzes Jahrhundert fang fein Einffuß
gfeiA Nuff. Das fetzte Jahrhundert ftand
unter dem Einffuß der hoffändifAen SAufe.
Die fetzte Neuordnung des Louvre be-
weift, daß diefes Zeitafter hinter uns fiegt.
Raffaef fteht vief höher afs Leonardo, der
nur ein gefAi&ter ReAner und weit da-
von entfernt war, göttfiA zu fein. Raffaef
affein ift göttfiA.« O. G.
 
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