Kunftfchutz im Kriege
801
LITERATUR
Kunftfchutz im Kriege
Unter diefem Titef iß vor kurzem im
Vertag von E. A. Seemann, Leipzig,
ein zweibändiges, mit zahfreiAen Ab-
bitdungen verfehenes Werk ertAienen, in
dem der Herausgeber Pau) Ctemen die
BeriAte feiner 22 Mitarbeiter im Dienße
der mititärifAen Denkmafpflege über den
Zußand der Kunßdenkmäter auf den ver-
fAiedenen KriegstAauptätzen und über die
deutfAen und öfterreiAifAen Maßnahmen
in bezug auf deren Erhattung, Rettung
und BrforfAung zu einem überhAttiAen
Bitde vereinigt hat.
Wie der fAweizer Kunßgefehrte Martin
WaAernaget in feiner BefpreAung diefer
Pubtikation in der ZüriAer Zeitung fAon
mit ReAt hervorgehoben hat, handett es
ßA hierbei um eine VeröffenttiAung von
Leitungen und TatfaAen, die woh) ge-
eignet fein dürfte, )>das Urteit über Geiß
und Methode der deutfAen Kriegsführung
fowoht bei unferen Gegnern, wie bei den
Neutraten einigermaßen umzuftimmen«.
In den vortiegenden BeriAten dürfen
wir in der Tat vottgüttige Zeugniße er-
bti&en von dem ßtttiAen Ernß und der Ge-
wißenhaßigkeit, mit der wir noA zwifAen
den SAtaAten die Aufgaben einer friede
tiAen Kultur ergriffen haben, und von dem
hohenVerantwortungsgefüh),das uns gegen-
über der künftferifAen HintertaßenfAaß
der NaAbartänder geteitet hat. Nirgends
ruhmredige SefbßberäuAerung, fondern
überatt das Streben naA faAgemäßer Dar-
ßettung der Begebenheiten und Zußände,
das find die atten BeriAten gemeinfamen
Vorzüge, denen auA unfere Feinde ihre
Anerkennung fAtießtiA niAt werden ver-
fagen können. NiAt atfo ats ein Preß=<
erzeugnis im Sinne einer captatio bene-
votentiae, fondern ats ein hißorißhes Do-
kument, das unfer gutes ReAt auf eine
gereAte Beurteitung unferer Kriegsführung
feitens der Mit= und NaAwett begründen
fott, haben wir das BrfAeinen diefes Werkes
auf das dankbarfie zu begrüßen. Daneben
enthatten die BeriAte aber auA eine fotAe
Pütte wiAtiger NaAriAten über kunß-
getAiAttiAe UnterfuAungen, über neue
Funde und Bntde&ungen auf den ver-
fAiedenen KriegstAauptätzen, daß auA
KunftgefAiAte und ArAäotogie manAertei
unerwartete BereiAerung dadurA erfahren.
Auf den reiAen Inhatt der beiden Bände
im einzetnen einzugehen, fowie die Namen
und Taten atter beim DenkmatfAutz im
Wettkriege Beteitigten einzetn aufzuführen,
verbietet der zur Verfügung flehende
Raum,- eine fummarifAeÜbertiAt des Ge-
botenen muß genügen.
Der erßeBand iß faß ausfAfießtiA dem
weßtiAen KriegsfAauptatze gewidmet. In
dem einteitenden Auffatze: Der Krieg
und die Kunftdenkmäter behandett
der Herausgeber Paut Ctemen in feiner
bekannten großzügigen und tieffAürfenden
Weife die bektagenswerten Mißßände, die
ßA infotge unferes fAneffen ßegreiAen
Vormarßhes und des Fehtens von vor-
beugenden Maßnahmen im Sinne der
Haager Konvention für die beiderfeitige
Kriegsführung zunäAft auf dem betgifAen
und franzößßhen KriegsfAauptatze ergeben
haben. Mit ßAerer Hand zerreißt er das
Lügengewebe, das die feindfiAe Prefte um
unfere Art der Kriegsführung mit dem
bekannten großen Erfotge gefponnen hat,
und ßeßt den Feinden ein umfangreiAes
Regifter von VerbreAen vor Augen, die
ße fetbß in früheren Kriegen an den KunfL
denkmäfern und dem Kunßbeßtz der er-
oberten Länder verübt haben.
AusführtiAer hierauf eingegangen iß
Otto Grautoffineineman feAfter Stette
fotgenden Auffatz: Die Denkmatpftege
im Urteit des Austandes, wobei die
im Jahre 1917 erfAienene Pubtikation von
Paut Leon die wirkfamßen Untertagen für
die Beurteitung der franzößßhen Untere
taffungsfünden gegeben hat.
An den erwähnten einteitenden BeriAt
von Ctemen fAfießt ßA zunäAft eine afL
gemeine Orientierung über die BinriA^
tung des KunßfAutzes auf den
deutfAen KriegsfAaupfätzen von
Otto von Fatke an. Der Direktor des
Bertiner Kunßgewerbemufeums iß bereits
im September 1914 der deutßhen ZiviL
verwattung in Brüflet zugewiefen worden,
um für die SiAerung und PHege der beL
gißhen Kunßßhätze zu forgen, worauf
dann Ctemen im fotgenden Monat auf
Vorßhfag des preußißhen Kuttus-Mini-
801
LITERATUR
Kunftfchutz im Kriege
Unter diefem Titef iß vor kurzem im
Vertag von E. A. Seemann, Leipzig,
ein zweibändiges, mit zahfreiAen Ab-
bitdungen verfehenes Werk ertAienen, in
dem der Herausgeber Pau) Ctemen die
BeriAte feiner 22 Mitarbeiter im Dienße
der mititärifAen Denkmafpflege über den
Zußand der Kunßdenkmäter auf den ver-
fAiedenen KriegstAauptätzen und über die
deutfAen und öfterreiAifAen Maßnahmen
in bezug auf deren Erhattung, Rettung
und BrforfAung zu einem überhAttiAen
Bitde vereinigt hat.
Wie der fAweizer Kunßgefehrte Martin
WaAernaget in feiner BefpreAung diefer
Pubtikation in der ZüriAer Zeitung fAon
mit ReAt hervorgehoben hat, handett es
ßA hierbei um eine VeröffenttiAung von
Leitungen und TatfaAen, die woh) ge-
eignet fein dürfte, )>das Urteit über Geiß
und Methode der deutfAen Kriegsführung
fowoht bei unferen Gegnern, wie bei den
Neutraten einigermaßen umzuftimmen«.
In den vortiegenden BeriAten dürfen
wir in der Tat vottgüttige Zeugniße er-
bti&en von dem ßtttiAen Ernß und der Ge-
wißenhaßigkeit, mit der wir noA zwifAen
den SAtaAten die Aufgaben einer friede
tiAen Kultur ergriffen haben, und von dem
hohenVerantwortungsgefüh),das uns gegen-
über der künftferifAen HintertaßenfAaß
der NaAbartänder geteitet hat. Nirgends
ruhmredige SefbßberäuAerung, fondern
überatt das Streben naA faAgemäßer Dar-
ßettung der Begebenheiten und Zußände,
das find die atten BeriAten gemeinfamen
Vorzüge, denen auA unfere Feinde ihre
Anerkennung fAtießtiA niAt werden ver-
fagen können. NiAt atfo ats ein Preß=<
erzeugnis im Sinne einer captatio bene-
votentiae, fondern ats ein hißorißhes Do-
kument, das unfer gutes ReAt auf eine
gereAte Beurteitung unferer Kriegsführung
feitens der Mit= und NaAwett begründen
fott, haben wir das BrfAeinen diefes Werkes
auf das dankbarfie zu begrüßen. Daneben
enthatten die BeriAte aber auA eine fotAe
Pütte wiAtiger NaAriAten über kunß-
getAiAttiAe UnterfuAungen, über neue
Funde und Bntde&ungen auf den ver-
fAiedenen KriegstAauptätzen, daß auA
KunftgefAiAte und ArAäotogie manAertei
unerwartete BereiAerung dadurA erfahren.
Auf den reiAen Inhatt der beiden Bände
im einzetnen einzugehen, fowie die Namen
und Taten atter beim DenkmatfAutz im
Wettkriege Beteitigten einzetn aufzuführen,
verbietet der zur Verfügung flehende
Raum,- eine fummarifAeÜbertiAt des Ge-
botenen muß genügen.
Der erßeBand iß faß ausfAfießtiA dem
weßtiAen KriegsfAauptatze gewidmet. In
dem einteitenden Auffatze: Der Krieg
und die Kunftdenkmäter behandett
der Herausgeber Paut Ctemen in feiner
bekannten großzügigen und tieffAürfenden
Weife die bektagenswerten Mißßände, die
ßA infotge unferes fAneffen ßegreiAen
Vormarßhes und des Fehtens von vor-
beugenden Maßnahmen im Sinne der
Haager Konvention für die beiderfeitige
Kriegsführung zunäAft auf dem betgifAen
und franzößßhen KriegsfAauptatze ergeben
haben. Mit ßAerer Hand zerreißt er das
Lügengewebe, das die feindfiAe Prefte um
unfere Art der Kriegsführung mit dem
bekannten großen Erfotge gefponnen hat,
und ßeßt den Feinden ein umfangreiAes
Regifter von VerbreAen vor Augen, die
ße fetbß in früheren Kriegen an den KunfL
denkmäfern und dem Kunßbeßtz der er-
oberten Länder verübt haben.
AusführtiAer hierauf eingegangen iß
Otto Grautoffineineman feAfter Stette
fotgenden Auffatz: Die Denkmatpftege
im Urteit des Austandes, wobei die
im Jahre 1917 erfAienene Pubtikation von
Paut Leon die wirkfamßen Untertagen für
die Beurteitung der franzößßhen Untere
taffungsfünden gegeben hat.
An den erwähnten einteitenden BeriAt
von Ctemen fAfießt ßA zunäAft eine afL
gemeine Orientierung über die BinriA^
tung des KunßfAutzes auf den
deutfAen KriegsfAaupfätzen von
Otto von Fatke an. Der Direktor des
Bertiner Kunßgewerbemufeums iß bereits
im September 1914 der deutßhen ZiviL
verwattung in Brüflet zugewiefen worden,
um für die SiAerung und PHege der beL
gißhen Kunßßhätze zu forgen, worauf
dann Ctemen im fotgenden Monat auf
Vorßhfag des preußißhen Kuttus-Mini-