Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 55.1919/​1920 (April-September)

DOI Heft:
Nr. 45 (6. August 1920)
DOI Artikel:
Grautoff, Otto: Besuch in Reims
DOI Artikel:
Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29587#0346

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
866 BefuA in Reims — K. With's xBuddhiftiidie Pfaftik in Japans
deutle Werkbund ernRhaft gewifft find, große Ziefe zu verfolgen, fo hätten
Re fange fchon Rdi den Aufgaben des Wiederaufbaues zuwenden foffen.
Das iR ein Gebiet, auf dem gemeinfame Arbeit im vöfkerverföhnenden Sinn
niAt nur denkbar, fondern erwünfAt iR. Es gibt in FrankreiA Kreife, die
auf die Aufnahme diefer gemeinfamen Arbeit warten.

i

LITERATUR
Karf Witfi, BuddhiRifAe Pfaftik in
Japan bis in den Beginn des 8. Jahr^
hunderts n. Cbr. Ant. SAroff W) Co.,
Wien 1919. Textband mit 28 AbbiL
düngen, 8°. 207 S., Tafefband mit 224 Ta^
fefn naA eigenen Aufnahmen des Her-
ausgebers.
Die japaniiAe Pfaftik ift der PorfAung
verbäftnismäßig feiAt zugängfiA. Ein be-
träAtfiAer Tei) befindet RA in den Mu-
feen von Nara, Kyoto und auA Tökyö.
Nimmt man hinzu dieSkufpturenvon kaum
einem hafben Dutzend unfAwer erreiA.
barer Tempef von Nara und Umgebung,
etwa des Höryuji, fakushiji, Tödaiji, Köfu^
kuji undTöshödaiji, fo kann man RAfAon
einer gewiffen Vorfteffung der beften Zeiten
japanifAer Bifdnerei rühmen. AuA für
den, der RA mit den großen japanifAen
KunRpubfikationen begnügen muß, fiegt
befonders reiAes AnfAauungsmateriaf vor.
Es fehfen nur ganz wenige Skulpturen
von Bedeutung, die niAt nur in einer,
fondern meift in mehreren brauAbaren
Abbifdungen vorhanden Rnd. Der in Ja-
pan fefbft tätige ForfAer bedarf für das
Studium der Bifdnerei niAt der zeitrau-
benden BefuAe der Privatfammfungen, wie
Re im Paffe der Maferei und GerätekunR
unumgängfiA Rnd, er brauAt RA niAt
durA einen oft reAt großen WuR von
Minderwertigkeiten oder gar durA FäL
iAungen durAzuarbeiten. Skulpturen Rnd
in Japan noA feften zum Objekt des
Sammefeifers geworden. Sie haben die
Tempef niAt verfafTen. ÄRhetifAe Wer-
tung ift noA feften an die Steffe der
frommen Verehrung getreten. Erft unter
dem Einfluß von Europa und Amerika
Hürzten RA in dem fetzten Jahrzehnt die
Sammfer auA auf die Skufpturen. FäL
fAungen brauAt man im affgemeinen nur

auf dem KunRmarkt oder außerhafb Japans
zu befürAten.
Trotz der fo zahfreiAen, dem FaAmann
und Liebhaber wohibekannten Veröffent-
fiAungen gerade über die äftefte Zeit der
japanifAen Bifdnerei hat es With untere
nommen, eine gewifle Anzahf von SkuL
pturen noA einmaf fefbft aufzunehmen und
in einem umfangreiAen Tafefwerk zu-
fammenzuReffen. Der große Erfofg, der
feiner VeröffentfiAung zutei) wurde, hat
ihre BereAtigung erwiefen. Die erRe AuL
fage war in kurzer Zeit vergriffen. Einem
größeren Publikum wurde eine Welt er-
fAfoffen, die ihm ganz neu erfAien, und die
es vor dem Kriege noA reAt gfeiAgüftig
gefaben hätte, die aber gerade jetzt die
naA Ruhe und Losföfung von den atem-
raubenden Wirrnißen der Gegenwart fehn-
füAtigen Sinne pa&te.
With behandeft nur die äfteRe Zeit ja-
panifAer PfaRik. Ihr ganzer ReiAtum iR mit
diefer VeröffentfiAung keineswegs erfAöpR.
Es fehft die in Linienanmut fAwefgende
PfaRik der Fujiwara=<HeianA Zeit (9. bis
12. Jahrhundert) und die fAon reafiRifA
gewordene der Kamakuraperiode <13. Jahr^
hundert). Spätere refigiöfe PfaRik von
Bedeutung gibt es in Japan niAt. With
geht bis in das aAte Jahrhundert hinauf.
Er bringt affo die erRe Periode, an deren
Eingang die Regierungszeit der Kaiferin
Suiko <593/628) fiegt, voffRändig,- die
zweite, eine ganz andere Formenweft um=<
fAfießende, begrenzt er naA oben wiffkür^
fiA. Hier beRimmten die Auswahf wohf
äußere Gründe, weniger innere Not Wendig-
keiten.
Obwohf der VerfaRer nur wenige und
keineswegs fehr eindruAsvoffe Skufpturen
veröffentfiAt, die in den großen japanifAen
Sammefwerken fehfen — es Rnd die Werke
auf den Abbifdungen Nr. 54, 83 ff., 110,
 
Annotationen