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Kunstgeschichtliche Gesellschaft zu Berlin [Hrsg.]
Kunstchronik und Kunstmarkt: Wochenschrift für Kenner und Sammler — 55.1919/​1920 (April-September)

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Nr. 42 (16. Juli 1920)
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Literatur / [Notizen] / Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.29587#0313

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PrähißorifAe Funde auf Mafta

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dißhen megafithifAen Kufturkreis auf.
weifen, befindet ßA eine eigentümfiAe
Gattung von aus mehreren Ovafräumen
beßehenden Gebäulichkeiten (Mnaidra,
Hagiar.Kim, Gigantia), in denen man Hei.
figtümer erkannte. Die feit 1903 erfotgte
Ausgrabung des zufetzt afs Ofluarium be-
nützten Hypogäums von Haf.Saffieni bei
Vaffetta (Literatur hierüber auch bei Hoer-
nes, UrgeßhiAte der bifd. Kunß in Bu-
ropa'", S. 350) mit viefen Räumen, die
zum Tei) die Architektur der oberirdißhen
megaiithifchen Bauten nachahmen und
ßeffenweife auch aufgemafte De&en. und
Wandverzierungen (fpirafförmige Schnörkef
und Ranken, auch SAeiben, Viere Ae und
Bänder) zeigen, ergab eine große Menge
Keramik von neofithifAem Charakter fo-
wie weitere eigenartige Ton. und Stein.
Hguren. In den Jahren 1908 — 1911 untere
nahm dann die britifche SAufe in Rom
Ausgrabungen, wobei neue megafithifAe
Gebäude aufgede&t und wieder vief Reite
von Tongefäßen gefunden wurden, die
zum großen Teif der Tonware von Hat.
Saßieni ähnfiA waren (Papers British SAoof
Rome VI, 1 — 126). Neuerdings hat, in
den Jahren 1915 und 1916, der Kurator
des Vaffettamufeums, Them. Xammit, beim
Dorfe Haf.Tarxien, niAt weit von HaL
Saßieni, wieder eine bedeutende megati.
thifAe Antage zum großen Tei) freigefegt,
über die er in Bd. 67 und 68 der Ar.
Aaeofogia beriAtet. Sie iß von der Art
jener Gebäude, die man bisher afs Heilige
tümer angefehen hat, eine AnßAt, die durA
die neue EntdeAung betätigt wird. Hier
zeigt ßA die mit den megafithifAen Denk,
mäfern verknüpfte Kuftur von Mafta an.
fAeinend auf ihrem Höhepunkt. Die Steine
des Gebäudes von Haf.Tarxien ßnd zum
Teif fehr forgfäftig bearbeitet und häußg
mit Refiefornamenten verziert, die beton,
ders Spirafen, in einzefnen Fäffen auA
in primitiver ZeiAnung Tierßguren dar.
fteffen, wie übrigens auA auf einer SAafe
von Haf.Saßieni ZeiAnungen von Rin.
dem eingeritzt ßnd. Die zu Haf.Tarxien
aufgefundenen Proben vorgefAiAtfiAer
Pfaßik — außer dem Torfo einer über,
febensgroßen Steinßgur meiß Stein. und
Tonßatuetten — maAen, gfeiA den (Aon
früher aus Mafta bekannt gewordenen, bei

der übermäßigen Füffe ihrer bisweifen ßea.
topygißhen Körperformen im ganzen einen
ziemliA abßoßenden EindruA,- immerhin
fAeinen einzefne von den vorgeßhiAtfiAen
Figuren von Mafta ein Können zu ver.
raten, wie es zu der neofithißhen odet
aeneofithifAen Kufturßufe, auf die fonß
die hier erwähnten Überreße im affge.
meinen hinweifen, niAt mehr ganz paffen
dürße. AnfpreAender afs die Pfaßik iß
die Keramik von Haf.Tarxien, die wieder
gern Spirafen. und Rankenverzierung ver.
wendet und, naA den veröffentfiAten Pro.
ben zu urteifen, GeßhmaA und Feinheit
in der Ausführung zeigt. Außer der
Ruinenßätte von Haf.Tarxien ßnd in den
fetzten Jahren noA an verßhiedenenPunkten
von Mafta und Gozo Überreße aus der
megafithifAen Periode entdeckt worden
(f. die JahresberiAte des Mufeums von
Vaffetta für 1912/13, 1913/14, 1914/15,
1915/16). Hierher gehören menhir.ähnfiAe
Steine und Dofmen, fowie Anfagen, die
anfAeinend Wohnßätten gewefen ßnd, wie
die 1914 von Th. Ashby zum Teif aus.
gegrabene zu Id.debdieba auf Mafta (f. den
BeriAt im Man 1916, Nr. 1). AuA Spuren
prähißorifAer Beßedfung, die ßA in der
Höhfe Ghar.Dafam auf Mafta (f. Man,
1916, Nr. 14) und einer andern auf Gozo
gefunden haben, mögen in diefem Zu.
fammenhang angeführt werden.
Unter aff den hier erwähnten vorge.
fAiAtfiAen Aftertümern von Mafta hat
ßA keine Spur von Metaff gefunden. DoA
iß anzunehmen, daß ßA diele metaffofe
Kuftur von Mafta, wenn ße auA im aff.
gemeinen die Merkmafe des jüngeren Stein,
afters und des Übergangs zur Metaffzeit
an ßA hat, noA in eine Zeit hineinerßre&te,
da man anderswo fAon zum GebrauA
der Bronze übergegangen war. Zum erßen.
maf haben ßA auf Mafta vorgefAiAtfiAe
Metaffgegenßände bei der Ausgrabung von
Haf.Tarxien gefunden. Hier ßieß man
nämfiA über dem Boden des megafithifAen
Gebäudes auf eine jüngere SAiAt, die
bronzezeitfiAe Brandbeßattungen in Urnen
enthieft. AuA hier fanden ßA wieder
fehr eigenartige Statuetten, die freifiA von
ganz anderem Typus waren wie die eben
genannten. Es ßnd das die einzigen ßAer
bronzezeitfiAen Funde, die bis jetzt auf
 
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