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DER KUNSTMARKT

500 Os gezahlt und für eine andere derselben Herkunft
und desselben Datums, aus der Sammlung des Baron de
la Vega de Hoz, Madrid, 380 Os. Andere Nummern
waren: eine vollständige spanische Rüstung, Ende 16. Jahr-
hundert, 130 Gs; eine italienische Halbrüstung, 16. Jahr-
hundert, 160 Gs; eine andere Halbrüstung desselben
Datums, 105 Gs; ein Main-gauche-Dolch, reich verziert,
aus der de Hoz-Sammlung 170 Gs; ein Nürnberger Brust-
und Rückenharnisch, zirka 1540, 135 Gs; ein Maximilian-
Helm, deutsch, 16. Jahrhundert, 115 Gs; ein Rapier mit
muschelgeformtem Griff und sein zugehöriger Main-gauche-
Dolch, aus der Casa de Benamegi, 120 Gs; das Stirnblech
eines Pferdepanzers, spanisch, Mitte 16. Jahrhunderts,
68 Gs; ein zweihändiges italienisches Schwert, Anfang
16. Jahrhunderts, 58 Gs; ein spanisches Rapier, 17, Jahr-
hundert, 75 Gs; ein Limoges-Kruzifix, 14. Jahrhundert,
50 Gs.
Unter den Bildern des Sefior erregte nur eines große
Aufmerksamkeit, Nr. 26 des Katalogs: »II Greco. Christ
at Calvary«, 64X38. Es sind mehr als zwanzig Jahre her,
daß bei Christie ein gutes Werk des kretischen Meisters
Domenikos Theotokopoulos, dem in Toledo zu Cervantes
Zeiten der Name »El Greco« gegeben wurde, unter den
Hammer gekommen ist. 1886 erlöste sein Porträt seiner
Tochter in der Graham-Auktion 300 Gs. Für seinen »Christ
at Calvary« gab Mr. Vicars nach einem harten Kampf mit
Mr. Mersch aus Paris die große Summe von 1900 Gs, den
höchsten Preis, der in England je für ein Werk dieses Meisters
gezahlt wurde. Über die Geschichte dieses Bildes ist nichts
bekannt Weitere Nummern waren: Van Eyck, »Madonna
und Christkind, umgeben von Engeln«, auf Holz, 521/2X44,
140 Gs; Vlämische Schule, »die Verkündigung« und »Die
Begrüßung«, in einem Rahmen, auf Holz, 20X672, 180 Gs;
Tintoretto, »Die Fußwaschung«, 21X50, 140 Gs; F. Goya,
»ein wilder Stier in einem Wirtshaus«. 17X26, 85 Gs. In
derselben Auktion werden noch folgende Bilder, die aus
verschiedenen Quellen stammten, losgeschlagen: J. H.
Fragonard, »Mädchen und zwei Knaben im Schnee«, 47X70,
1000 Gs; J. D. de Heern, »Blumen und Früchte«, gezeich-
net, 44X35, 340 Gs; frühenglisch, »Porträt des Sir W.
Sydney Smith«, in Uniform, oval, 261/2X2i1/2, 190 Gs;
Botticelli-Schule,» Der Engel der Verkündigung«, 88X4B
110 Gs; Cooper Henderson, »The Edingburgh Coach« und
»A. Diligence«, Paar, 17X29, 100 Gs; Bronzino, »Marchesa
Strozzi als Sophonisbe«, auf Holz, 14^2X11V2, 65 Gs; N-
Maes, »Damenporträt«, 27X21, 58 Gs; frühenglisches
»Damenporträt«, 29V2X24, 48 Gs und Sir T. Lawrence,
»Mädchenkopf«, oval, 12X10, 40 Gs.
Am 23. Mai versteigerte die Firma Christie eine Reihe
alter englischer und französischer Stiche aus der Marry-
Mainwaring-Sammlung. Wir notieren folgende Preise: »The
Angler’s Report« und »A. Party Angling«, nach G. Mor-
land von W. Ward und G. Keating, farbig, 78 Gs; »Le
Dejeuner«, »Le Goüter«, »Le Diner« und »Le Souper«,
nach Huet von Bonnet, farbig, 62 Gs; »Mr. Merteuil and
Mr. Cecille Volange« nach Lavreince und eine »Dame am
Toilettentisch« von Janinet, farbig, 60 Gs; »La Compa-
raison« nach Lavreince von Janinet, farbig, 55 Gs und
ditto »L’Aveu Difficile« und »L’Indiscretion«, 56 Gs; »Foire
de Viliage« und »La Noce de Village«, nach Taunay von
Descourtis, farbig, 44 Gs. O. G.
* 4s
*
Die Firma Sotheby hielt am 1. Juni eine der wichtig-
sten Bücherauktionen der Saison ab. Für die 174 Nummern
wurden 13985 £ 11s 6d gezahlt, der höchste Betrag, der
je in England an einem Auktionstag für Bücher und Hand-
schriften eingegangen ist. Das Interesse konzentrierte sich

auf sehr schöne Exemplare der vier ersten Folioausgaben
von »Mr. William Shakespeares Comedies, Histories and
Tragedies«, einige zwanzig der ursprünglichen Quartoaus-
gaben seiner Stücke und auf eine wertvolle Serie vor-
shakespearescher Stücke. Wir verzeichnen folgende Preise:
First Folio von 1623, ausgezeichnet erhalten, 2400 £ (1856
157 Gs und 1884 470 £); Second Folio von 1632, 140 £
(1889 47 £); Third Folio von 1663, 1550 £ (1894 435 £);
— sehr selten, weil der große Brand in London bei-
nahe die ganze dritte Ausgabe zerstört hat — »Fourth
Folio«, 1685, 80 £. Diese vier Exemplare gehörten
bisher Herrn H. S. Buckley; für einen aus einer anderen
Quelle stammenden, nicht ganz vollständigen Third Folio
werden 205 £ gezahlt. Erste Quartoausgabe Shakespeare-
scher und Shakespeare zugeschriebener Stücke: »The First
Part of the Contention betwixt the two famous Houses of
Yorke and Lancaster«, das Stück, worauf Shakespeare den
zweitenTeil seines Henry VI. gründete, 1594, 32 Seiten, igio£
— ein Rekord für eine der ersten Quartoausgaben, die
ursprünglich 6 d kosteten — »Arden of Faversham«, ein
Stück, das E. Jacobs 1770 zum erstenmal Shakespeare
zuschrieb, 1592, 37 Seiten, 1210 £; »The Merchant of Ve-
nice«, 1600, 510 £; »King Lear«, 1608, 250 £; »Merry
Wives of Windsor«, 1619, zweite Ausgabe 100 £; »Ham-
let«, 180 £, »Othello«, 1630, zweite Ausgabe, 101 £; »The
London Prodigall«, 1605, 51 £. Quartoausgabe vorshake-
spearescher Stücke: John Bale’s »Tragedye or Enterlude
manyfestying the Chief Promyses of God«, 1538, 170 £,
John Bale’s »Enterlude concernyng Thre Lawes of Nature,
Moises andChriste«, 1562,101 £; Fulwell’s »Like will toLike«;
1587, 101 £; »George ä Greene, the Pinner of Wakefield«,
1599, 10g £; John Heywood »The Playe called the Foure
P.’s«, ca. 1569, 151 £. John Phillip »Pacient and meeke
Grissil«, ca. 1571, 250 £; »Thersytes«, ca. 1550—6, 130 £;
»Welth and Helth«, ca. 1577, 105 £; »A Warning for
Faire Women«, 1599, 105 £. Andere Werke: W. Caxton
»The Golden Legende« — 75 Seiten fehlen — 1483, 480 £;
Lord Byron, von ihm selbst durchgesehene Korrekturbogen
der ersten Ausgabe der »Hours of Idleness«, 182 £; die
Originalhandschrift von Walter Scotts »History of Scott-
land«, 510 £ und La Fontaines »Fables Choisies«, 1755—9,
prächtig gebunden von Derome, 140 £.
Am vorangehenden Tage wurden in einer Auktion
derselben Firma folgende interessante Nummern versteigert:
Handschrift einer Rede Disraelis und 34 seiner Briefe,
101 £; ein zweiseitiger Brief Benjamin Franklins, 1764,
35 £; Fitz Gerald, Rubäijät of Omar Khayyäm«, 1869,
41 £; Oskar Wilde, »The Duchess of Padua«, eines der
zwanzig Exemplare der amerikanischen Ausgabe, 41 £ und
Keats, »Endymion«, 1818, 30 £.
Die Firma Christie versteigerte am 4. Juni schöne
Stiche und Schabkunstblätter der frühenglischen Schule,
wobei folgende hohen Preise gezahlt wurden. »The Cries
of London« nach Wheatley, farbig, 270 Gs; »The Hours
of the Day« nach Hamilton von S. W. Tomkins und De-
lattre, vier, farbig, 205 Gs; »Mrs. Robinson« nach Romney
von J. R. Smith, farbig, 140 Gs; »The Frankland Sisters«
nach J. Höppner von W. Ward, farbig, 82 Gs. Ferner
Schabkunstblätter nach Gemälden von Sir Joshua Reynolds:
»Lady Charles Spencer« von W. Dickinson, 130 Gs; »Miss
Sarah Campbell« von V. Green, erster Zustand, 100 Gs;
»The Ladies Waidegrave«, von V. Green, 135 Gs, »The Hon.
Mrs. Beresford, Mrs. Gardiner und Lady Townsend«, von
T. Watson, zweiter Zustand, 100 Gs, und Lady »Jane
Halliday« von V. Green, erster Zustand, igo Gs; »Mrs.
Stahles and Her Daughters« nach Romney von J. R. Smith,
zweiter Zustand, 90 Gs; »The Countess of Oxford« nach
Höppner von S. W. Reynolds, erster Zustand, 92 Gs;
 
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