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Lanckoroński, Karl
Ein Ritt durch Kilikien: aus dem winterlichen Afrika — Wien, [1888]

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https://doi.org/10.11588/diglit.26005#0025
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Auf den ersten Blick, welcher Gegen,-
satz. Alexander, schön wie ein Gott und
als solcher zu Lebzeiten verehrt, an der
Spitze des herrlichsten Heeres, umgeben
von den größten Bildnern und Denkern
der damaligen Welt, selbst der glänzende
Repräsentant der gesamten Kultur seines
Zeitalters, von Triumph zu Triumph wie
in einem Donnergewölk dahinfahrend und
wie der Schnitter die Halme alles vor
sich niederwerfend, was sich ihm entgegen-'
stellt, und Paulus, der, häßlich und unam
sehnlich, allein oder mit wenigen Begleitern
umherziehend, als armer Zeltweber sein D a.'
sein fristet, in unvollkommenem Griechisch
seine Briefe schreibt und, aus den Städten,
wo er seine Lehre verkündigt, von der
Obrigkeit ausgewiesen, seine letzte weiteste
Reise als Gefangener in Ketten zurücklegt.
Und doch, in ihrem innersten Wesen und
in dem, was sie erreichten, sind beide
sich ähnlich. Sie haben den immer neu
zudrängenden Wällen gemein, für den jede
mit unsäglichen Mühen und Gefahren er,-
füllte Aufgabe nur der Ausgangspunkt
einer größeren, noch mühe,- und gefahr,
volleren wurde. Für den einen bedeutete
jeder materielle Sieg dasselbe, was für den
anderen jede materielle Vergewaltigung,
 
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