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MARTIN SCHONGAUER

neben dem heiligen Laurentius nach Nr. 61 auf einem Bilde des Historischen Museums
zu BERNi und als St. Cyriacus auf dem Teufel2 stehend inmitten der vierzehn Nothelfer
von Hans Hesse (?) ohne Palmzweig und Steine und mit einem Nimbus im Städtischen
Museum zu FRANKFURT A. M.s

Frei kopiert ist der Stephan zusammen mit dem heiligen Laurentius nach Nr. 61 und
anderen Heiligen im Initial-S eines böhmischen Manuskriptes4 und auf vier Feder-
zeichnungen, von denen die eine in ERLANGEN5 ziemlich schwach ist und Dürers
Monogramm mit der Jahreszahl 1503 trägt. Die zweite, ebenso schwache, kam 1893 in
Gutekunsts Aukt. XLV vor6, und die dritte, laviert, zeigt den Heiligen neben St. Michael
nach Nr. 63 und wird im Katalog Sternberg-Manderscheid7 aufgeführt. Auf einer
vierten im Louvre8 steht St. Stephan zwischen Laurentius und Martin (nach Nr. 61
und 62). Sie ist ziemlich flüchtig und von fremder Hand mit Schongauers Monogramm
versehen.

Auf die für die Datierung des Stiches wichtigste Benutzung desselben an der vier-
zehnseitigen Schale des Taufbeckens von 1481 im Wiener Stephansdom ist schon oben
hingewiesen. Er ist frei und von der Gegenseite kopiert zugleich mit neun Aposteln aus
der Folge Nr. 41-52.

WEIBLICHE HEILIGE

67 S.AGNES

Taf. 139 Nr. 377 Die Heilige mit einem Blätterkranz auf dem in Ringeln über die
Schultern herabfließenden Haar steht ein wenig gegen rechts gewendet
auf einem Rasenhügel und senkt die Augen. Sie hält mit der Linken die
Märtyrerpalme und einen Zipfel ihres Oberkleides, in der Rechten ein
geschlossenes Brevier. Die Füße stecken in Trippen. Rechts neben ihr

i Nr. 2275.

s Nach der Höllenfahrt Nr. 29.

3 Nr. 305. Kornätzung in Alt-Frankfurt III. (1911) p. 63. Abb. 2 und in den Monats-
heften f. K. V. (1912) Taf. 107. Vergl. Nr. 29, 56, 67 und 92.

* Lichtdruck bei Chytil, Vyvoi miniaturnfho malifstvi Ceskeho p. 14. Fig. 5.

5 I. B. 11.— 165: 115 mm.

c Kat. 1389. - 188 :117 mm.

' Dresden 1845. Kat. V. 504. - 230 : 149 mm.

8 c. 210:275 mm. Auf der Rückseite eine lavierte Federzeichnung, S. Magdalena
mit der Salbenbüchse, gering und flüchtig, wohl ebenfalls nach Schongauer. Die Vorder-
seite des aus den SS. Th. Lawrence und His de la Salle stammenden Blattes ist als
echt abgebildet bei Chenevieres, Les dessins du Louvre (Paris, o. J.)
 
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