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als falsch es ist / daß die ältere griechische Komödie sich nur
wahrer Namen bedient habe. Selbst in denjenigen Stücken,
deren vornehmste, einzige Absicht es war, eine vornehme
bekannte Person lächerlich und verhaßt zu machen, waren,
außer dem wahren Namen dieser Person, die übrigen fast
alle erdichtet, und mit Beziehung auf ihren Stand und
Karakter erdichtet.
7SI5 7-- , u-roe/«. Alan konnte zwar sagen / daß
unter der Neuen Komödie hier die Mittlere verstanden werde;
denn als nocl> keine Neue gewesen, habe nothwendig die Mittlere
die Neue heissen müssen. Man könnte hinzusctzen , daß Aristote-
les in eben der Olympiade gestorben , in welcher Menander sein
erstes Stück auffuhren lassen , und zwar noch bas Jahr vorher.
(LulebiuL in Lüronico ast LXI V. 4.) Allein man hat
Unrecht, wenn man den Anfang der Neuen Komödie von dem
Menander rechnet; Menander war der erste Dichter dieser Epo-
che , dein poetischen Wcrthe nach , aber nicht der Zeit nach. Phi-
lemon, der dazu gehört, schrieb viel früher, und deruebergang
von der Mittlern zur Neuen Komödie war so unmerklich, daß es
dem Aristoteles unmöglich an Mustern derselben kann gefehlt ha-
ben. Aristophanes selbst hatte schon ein solches Muster gegeben ;
sein Kokalos war so beschaffen, wie ihn Philemon sich mit wenigen
Veränderungen zucignen^konnte: Ks-cs-d.sv, heißt es dem Le-
Aristophanes Muster von allen verschiedenen Abänderungen der
Komödie gegeben, so konnte auch Aristoteles seine Erklärung der
Komödie überhaupt auf sie alle einrichten. Das that er denn; und
die Komödie hat nachher keine Erweiterung bekommen, für welche
diese Erklärung zu enge geworden wäre. Hurd hätte sie nur recht
verstehen dürfen; und er würde gar nicht nöthig gehabt haben, um
seine an und für sich richtigen Begriffe von der Komödie außer allen
Streit mit den Aristotelischen zu setzen , seine Zuflucht zu der vor
mcintlichen Unerfahrenheit des Aristoteles zu nehmen.
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als falsch es ist / daß die ältere griechische Komödie sich nur
wahrer Namen bedient habe. Selbst in denjenigen Stücken,
deren vornehmste, einzige Absicht es war, eine vornehme
bekannte Person lächerlich und verhaßt zu machen, waren,
außer dem wahren Namen dieser Person, die übrigen fast
alle erdichtet, und mit Beziehung auf ihren Stand und
Karakter erdichtet.
7SI5 7-- , u-roe/«. Alan konnte zwar sagen / daß
unter der Neuen Komödie hier die Mittlere verstanden werde;
denn als nocl> keine Neue gewesen, habe nothwendig die Mittlere
die Neue heissen müssen. Man könnte hinzusctzen , daß Aristote-
les in eben der Olympiade gestorben , in welcher Menander sein
erstes Stück auffuhren lassen , und zwar noch bas Jahr vorher.
(LulebiuL in Lüronico ast LXI V. 4.) Allein man hat
Unrecht, wenn man den Anfang der Neuen Komödie von dem
Menander rechnet; Menander war der erste Dichter dieser Epo-
che , dein poetischen Wcrthe nach , aber nicht der Zeit nach. Phi-
lemon, der dazu gehört, schrieb viel früher, und deruebergang
von der Mittlern zur Neuen Komödie war so unmerklich, daß es
dem Aristoteles unmöglich an Mustern derselben kann gefehlt ha-
ben. Aristophanes selbst hatte schon ein solches Muster gegeben ;
sein Kokalos war so beschaffen, wie ihn Philemon sich mit wenigen
Veränderungen zucignen^konnte: Ks-cs-d.sv, heißt es dem Le-
Aristophanes Muster von allen verschiedenen Abänderungen der
Komödie gegeben, so konnte auch Aristoteles seine Erklärung der
Komödie überhaupt auf sie alle einrichten. Das that er denn; und
die Komödie hat nachher keine Erweiterung bekommen, für welche
diese Erklärung zu enge geworden wäre. Hurd hätte sie nur recht
verstehen dürfen; und er würde gar nicht nöthig gehabt haben, um
seine an und für sich richtigen Begriffe von der Komödie außer allen
Streit mit den Aristotelischen zu setzen , seine Zuflucht zu der vor
mcintlichen Unerfahrenheit des Aristoteles zu nehmen.
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