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IV.
Zimmeraus Haltung und Möbel.

Die Umgestaltung, welche das Handwerk durch den Eintritt
der Maschine in das Fabrikwesen während der letzten Jahrzehnte
erlitten, hat dahin geführt, daß die srüher schars abgezeichneten
Grenzen der einzelnen Handwerke säst ganz verschwunden sind.
In immer fortgesetzter ArbeitStheilung hat sick jedes der früher
zunftmäßigen Handwerke in eine Zahl von kleinen Gruppen zer-
splittert. Wir haben Tischler, die nur noch Stühle, andere, die
nur noch Schränke, andere die nur Tische Herstellen, und auch
dieses wird wieder getheilt. In der einen Fabrik wird schließlich
nur eine ganz bestimmte Art von Stühlen gemacht, und in immer
weiterer Theilung fallen aucb die einzelnen Behandlungsweisen
verschiedenen Fabrikanten anheim, der eine hobelt, der andere
schnitzt, der andere polirt, Alles geht durch verschiedene Hände.
Während sonst der geschickte Goldschmied zugleich Künstler war
und alle Theile von, ersten Modelle an bis zur letzten feinsten
Vollendung des Ciselireus durch seine Hände gingen, entwirft
jetzt ein Architekt die Zeichnung, ein Bildhauer modellirt die
Figuren, der Goldschmied gießt oder treibt die größeren Theile,
die feineren Arbeiten des Ciselirens besorgt wieder ein Anderer,
und die Emailarbeiten an dem Stücke werden wieder einem be-
sonderen Meister übergeben. Es bedarf daher schon einer be-
 
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