Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
VI.
Bronze, Kupfer, Zink, Eisen, Galvanoplastik.

Wenn bei der Betrachtung der Metallarbeiten die Besprechung
der großen Prachtstücke in Silber und Gold vorangestellt wurde
so geschah dies hauptsächlich, um zuerst dasjenige Gebiet zu be-
rühren, auf welchem die meisten Länder konkurrirend austreten,
auf welchem besonders Deutschland in ebenbürtiger Weise seine
Kräfte in's Feld gestellt hat.'
Abgesehen hiervon hätte es sich wohl empfohlen, zuvörderst
die Arbeiten in gröberen Metallen, besonders die Bronze-, Kupfer-
und Messingarbeitcn, zu besprechen, da sich die kunstgewerbliche
Befähigung eines Volkes natürlicherweise viel niehr in diesen
Arbeiten zeigen kann, als in seltenen Prachtstücken.
Es ist kein günstiges Zeichen für Deutschland, daß es auf
dem Gebiete der Kunstarbeit in halbedelen Metallen so völlig
hinter Frankreich verschwindet. Die erwähnten Prachtstücke sind
Einzelleistungen, welche durch besondere Umstände mit Zuhilfe-
nahme hochgebildeter Architekten und Künstler hergestellt werden.
Erst die große Menge der einfacheren, für den bürgerlichen Ge-
brauch bestimmten Geräthe in Bronze nnd ähnlichen Maaren
giebt den Maßstab für das wirkliche Kunstbedürfniß und Kunst-
vermögen des Volkes ab.
 
Annotationen