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Zum Geleik!

Nach des Sommers jubelnden Gesängen,
Nach des Herbstes stillem Klagelied
Schnaubt der Winter von vereisten Hängen
Und das letzte warme Leben flieht!

Dunkel senkt sich früh auf Wald und Heide
Und das Herz erschauert todesbang,

Weicht nun alle Wonne bittrem Leide
Weil vor Hödur Baldur's Sonne scmk?
Nein, mein L i cht, in weißer Helle
Steig' empor mit Zaubermacht,

Sei in dunkler Winternacht
Unseres Hosfens schönste Quellell!


Beverlooer Chronit

Was bedeulet der Rarne BeVerloo?

Das Wort ist germanischen Ursprungs und zerfällt in
die beiden Bestandteile Bever und loo. Jeder weiß, daß wir
in Deutschland viele Ortsbezeichnungen mit der Endung loh,
lohe oder loe haben. Dieses loh ist eins jener Grundwörter
wie affa, aha, lar, mar, tar, die Wasser, Ort, Baum bedeuten.
Die Bedeutung von loh ist Gehölz oder Wald. Ortschaften
mit aus solchen Grundwörtern gebildeten Namen deuten
immer auf eine sehr alte germanische-Siedelung hin (4. Jahr-
hundert vor Christi bis 4. Jahrhundert nach Christi Geburt);
das wird siir Beverloo stimmen, denn die flandrische Ebene
wurde im 3./4.Z5. Jahrhundert n. Ch. durch salische Franken
Lesiedelt. Wir sind also hier auf dem Boden uralten germa-
rrischen Besitzes. Das Wort Bever ist die niederdeutsche Form
für Biber. Nach den früher zahlreich vorhandsnen Bibern
erhielten manche Wasserläufe ihren Namen. Der schlesische
Bober ist nichts anderes als Biber (slawisch beeinflußt) und im
Hannöverschen sließt die Bever. Die Orte Bcverungen und
Vevernsen haben nach ihr ihren Namen. Beverloo heißt also
wörtlich Biberwald, bedeutet aber die Gründung im Wald
am Beverbach. v.

Die Emuahrrre von Beverloo und dre Brücken-
sprengung bei Moll.

(September 1914)

Als im September 1914 unsere Truppen gegen Ant-
werpen vorrückten, wurde die äußerst wichtige Bahn Lüttich—
Hosselt—Diest—Arschot vielfach durch belgische Raüfahrer-

abteilungen, die von Beverloo aus vorstießen, gefährdet. Da
wir nördlich Hasselt keine Truppen hatten, in Beverloo aber
noch etwa 1000 Belgier sich aushalten sollten, so wurde aus
der Besatzung von Lüttich ein Landwehr-Regiment, verstärkt
durch Artillerie und Reiter, herangezogen und über HasselL
gegcn Leopoldsburg in Marsch gesetzt, um die berüchtigte
Gegend zu säubern. Am Morgen des 27. Septemüer rückte
das Regiment von zwei Seiten auf Beeringen vor. 500 Meter
vor dem Ort bekam die Spitze ein mörderisches Schnellfeuer,
das glücklicherweise zn hoch ging und nur einen Mann leicht
vcrwundete. Nach kurzer Arülleriewirkung gingen wir im
Slurm mit Hurra vor und fanden zu unserem Erstaunen, daß
die Belgier schleunigst mit der Kleinbahn abgefahren wareu.
Wir sammelten uns und gingen weiter vor über Heppen hin-
aus. Als die Artillerie dann ansing das Lager zu beschießen,
silhren die Belgier mit der Hanptbahn weiter über Moll nach
Antwerpen zu. So schnell konuten wir nicht nachkommen.
Tie Zivilbevölkerung von Bourg-Leopold war geflohen. So
gnartierten wir uns für die Nacht in den verlassenen Gaft-
hösen ein. Jn der Nacht wurden wir öftsrs dnrch leohaftes
Jnfanteriefeuer versprengter Belgicr gestört, das weitcr kei-
nen Schaden anrichtete. Als unsere Kanonen dann zwei
Schüsse in die ungefähre Gegend der Störensiiede abgegeben
hatten, Llieb alles ruhig. Jn der Frühe des 28. erhielt unser
Bataillon den Befehl, die Wege und Bahnen gegen Moll zu
sichern, damit die Pioniere die beiden Eisenbahnbrücken bei
Moll sprengen konnten, um den noch immer recht lebhaftm
Verkehr auf der SLrecke AnLwerPen—Hamout zu stören.

Als wir zwei Strlnden vor Moll lagen, meldeten Pa-
tromllen die Ankunft eines Zuges aus Richtimg Antwerpen.
 
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