Klosters im Dreißigjährigen Krieg durch den General Holz be-
schlagnahmt und in dessen Bibliothek verbracht worden sein
soll. Möglicherweise ist das Rote Buch gemeint; näher liegt je-
doch der Gedanke, daß eine Kompilation aus dem Bereich der
Landbuch-Literatur, der vielleicht ein paar wertlose Angaben
entnommen wurden, mit der Herkunftsangabe Lorch aufge-
wertet werden sollte. Bracks Werk ist nämlich eine nicht sonder-
lich wertvolle Zusammenstellung von Fakten über Kloster
Lorch, die man beinahe alle bereits bei Martin Crusius nach-
lesen konnte.49 Nicht überprüfbar ist auch die Angabe der
»Zimmerischen Chronik«, ein Lorcher Mönch Gregorius von
Lustnau habe ein verlorenes (»soll zu boden sein gangen«) Ge-
schichtswerk über Barbarossa und seine Vorfahren verfaßt.
Wohl eindeutig eine Mystifikation sind die Quellenangaben
Jakob Frischlins in seiner »Comoedia« von Graf Hans von Wir-
temberg, der sich auf die Chronik eines Lorcher Mönchs beruft
(Graf 1984b, S. 196). Gleichwohl ist sicher bezeugt, daß Kloster
Lorch auch nach dem Abschied der Mönche eine Pflegstätte des
Staufergedenkens blieb und somit die bei der Klostergründung
eingegangene Verpflichtung zum Stiftergedenken in anderer
Form, nämlich im Medium historischer, nicht mehr liturgischer
Erinnerung, würdig fortgeführt wurde.
49 Das Zitat aus dem Titel von LBS Cod.hist.fol. 306 f. 1. Wenn Seiffer
1969, S. 74 sagt, LBS Cod.hist.fol. 614 sei das Original, gibt er dem Le-
ser einen schlechten Rat. Bessere Uberlieferungen bieten LBS Cod.-
hist. fol. 306 sowie die drei Exemplare im HStASt A 499 Bü 7. Minde-
stens zwei Redaktionen sind zu unterscheiden. Zum »Codex Holtz«
vgl. auch Decker-Hauff 1977 S. 340.
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schlagnahmt und in dessen Bibliothek verbracht worden sein
soll. Möglicherweise ist das Rote Buch gemeint; näher liegt je-
doch der Gedanke, daß eine Kompilation aus dem Bereich der
Landbuch-Literatur, der vielleicht ein paar wertlose Angaben
entnommen wurden, mit der Herkunftsangabe Lorch aufge-
wertet werden sollte. Bracks Werk ist nämlich eine nicht sonder-
lich wertvolle Zusammenstellung von Fakten über Kloster
Lorch, die man beinahe alle bereits bei Martin Crusius nach-
lesen konnte.49 Nicht überprüfbar ist auch die Angabe der
»Zimmerischen Chronik«, ein Lorcher Mönch Gregorius von
Lustnau habe ein verlorenes (»soll zu boden sein gangen«) Ge-
schichtswerk über Barbarossa und seine Vorfahren verfaßt.
Wohl eindeutig eine Mystifikation sind die Quellenangaben
Jakob Frischlins in seiner »Comoedia« von Graf Hans von Wir-
temberg, der sich auf die Chronik eines Lorcher Mönchs beruft
(Graf 1984b, S. 196). Gleichwohl ist sicher bezeugt, daß Kloster
Lorch auch nach dem Abschied der Mönche eine Pflegstätte des
Staufergedenkens blieb und somit die bei der Klostergründung
eingegangene Verpflichtung zum Stiftergedenken in anderer
Form, nämlich im Medium historischer, nicht mehr liturgischer
Erinnerung, würdig fortgeführt wurde.
49 Das Zitat aus dem Titel von LBS Cod.hist.fol. 306 f. 1. Wenn Seiffer
1969, S. 74 sagt, LBS Cod.hist.fol. 614 sei das Original, gibt er dem Le-
ser einen schlechten Rat. Bessere Uberlieferungen bieten LBS Cod.-
hist. fol. 306 sowie die drei Exemplare im HStASt A 499 Bü 7. Minde-
stens zwei Redaktionen sind zu unterscheiden. Zum »Codex Holtz«
vgl. auch Decker-Hauff 1977 S. 340.
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