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Wanner, Peter [Red.]
Heimatbuch der Stadt Lorch: Lorch: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Kloster — Lorch, 1990

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https://doi.org/10.11588/diglit.7424#0225
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Nachwort

Im Jahr 1977 rief eine große, publikumswirksame Ausstellung
im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart »Die Zeit
der Stauf er« ins Gedächtnis. Ein fünfbändiger Katalog speicher-
te das Material und bietet die Summe der damaligen Beiträge.
Darunter findet sich über das Kloster Lorch, über den Ort, in
dem sich die frühe Geschichte der Staufer in ihrem Kernland
monumental manifestiert, weder Bild noch Text. Und nimmt
man noch zur Kenntnis, daß die letzte habhafte kunstgeschicht-
liche Publikation über diese Abtei - zehn Seiten von Adolf
Mettler - mehr als 60 Jahre zurückliegt, daß Lorch noch nie in
einem kunsttopographischen Inventar erfaßt worden ist, daß
mit der Dutzendware der Lorcher Kurzmonographien nicht die
Erkenntnisse, nur die Zahl der Beschreiber zunahmen,107 wird
man der Feststellung kaum widersprechen können, daß eine
Darstellung des Klosters Lorch bislang zu den Desideraten der
schwäbischen Kunstgeschichte gezählt werden mußte.
Hoffentlich kann die vorliegende Arbeit diesen Mangel min-
dern und dazu beitragen, daß sich die Anteilnahme an diesem
Kloster neu entfacht. Wünschenswert wäre nun, daß Aussagen
anderer nicht ausbleiben, die ergänzen, erweitern und, wo not-
wendig, korrigieren. Ansatzpunkte zu weiteren Untersuchun-
gen bieten sich genug. Vieles konnte hier nicht länger verfolgt,
wollte auch im Sinne des Auftraggebers nicht differenzierter
diskutiert werden. Nicht auf seine Kosten kommt der kritische
Leser, der alle Vorgänger zitiert und alle ihre Irrtümer richtig-
gestellt sehen möchte, der den Grad der Wissenschaftlichkeit
nach der Fülle der Anmerkungen taxiert - diesen Nebenschau-
plätzen, wo nicht nur die Belesenheit vorgeführt, sondern zu-
weilen eine andere Meinung mit einem kecken Wort bedacht
wird. All dem ist nicht nachgegeben, um die Schrift nicht zu blä-
hen, auch dem Odium der Rechthaberei zu entgehen.
Am Ende der vorliegenden Studien lasse ich gerne August
Lorent für mich sprechen, der 1867 seinen Abschnitt über Lorch
im Stile eines poeta laureatus ausklingen ließ: »So vollständig,

als es Erinnerungen und Hilfsquellen zuließen, habe ich Dir
nun, lieber Leser, das Kloster Lorch beschrieben und sollte
Deine Wanderung jemals Dich dorthin führen, so wirst Du
nicht als Fremdling, sondern als Eingeweihter die durch den rit-
terlich poetischen Namen der Hohenstaufen geheiligten Räume
betreten«.

Für vielfältige und selbstlose Förderung seiner Studien hat der
Verfasser sehr zu danken: den Archiven in Stuttgart und Lud-
wigsburg, in der Landeshauptstadt auch dem Landesdenkmal-
amt Baden-Württemberg und dem Leiter der Handschriftenab-
teilung der Württembergischen Landesbibliothek, Dr. Felix
Heinzer. In Schwäbisch Gmünd unterstützen ihn zuvorkom-
mend wie bei früheren Arbeiten das Stadtarchiv (Oberarchivrat
Dr. Klaus Jürgen Herrmann), das Städtische Museum und wirk-
lich großzügig das Staatliche Hochbauamt (Dipl. Ing. Arch.
Walter Gudernatsch). In Lorch war Stadtarchivar i. R. Reinhold
Wackler ein freundlicher und kenntnisreicher Gesprächspart-
ner. Das Manuskript lasen Oberkustos Dr. Richard Strobel vom
Landesdenkmalamt in Stuttgart und zwei Gmünder Historiker,
Oberstudiendirektor Dr. Peter Spranger und Dr. Klaus Graf.
Ihnen, deren wertvolle Anregungen dankbar aufgenommen
wurden, fühlt sich der Verfasser über die Sache hinaus verbun-
den. Schließlich verbindlichen Dank der Stadtverwaltung
Lorch. Sie regte die Arbeit an, unterstützte sie wohlwollend
auch mit ihren technischen Möglichkeiten und brachte sie mit
ihrem kundigen und besorgten Redakteur Peter Wanner, Hei-
delberg, zum Druck.

107 Hochstetter klagte schon 1790 bei seinen Untersuchungen in Lorch:
»Bey Nachschlagung der Schriftsteller fand ich, daß sie entweder
meistens keine Augenzeugen gewesen, und nur das Gehörte einander
nachgeschrieben, oder die Gegenstände nicht mit vorbereiteten
Augen betrachtet haben«.

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