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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0798

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Vediseh A-e-$as

Gute, was den Menschen von den Göttern oder den Göttern von den Men-
schen gewährt wird' bezeichnet. Das ist im wesentlichen gewiß richtig,
sicherlich aber hat .s'///'AdA noch eine Bedeutungsnuance gehabt, die aller-
dings nicht leicht zu erkennen ist. Vielleicht darf darauf hingewiesen
werden, daß ä%rAdAuA in der Hälfte der Stellen, wo es erscheint, von Gütern
gebraucht ist, die durch Anstrengung erschlossen, durch Kampf gewonnen
werden, so daß vermutlich 'Gewinn' der wahren Bedeutung von gwAdA
näherkommt. Zweimal wird in Verbindung mit -sA/rädA gebraucht:
1, 169, 8 /cdruA/ryu fud/n rddü /aurddAAfA dMrddAo ydayrdA
"du, Indra, bahne mit den Maruts für die Mänas einen Weg zu allen zugute
kommenden Gewinnen mit Kühen an der Spitze'; 7, 62, 3 U %%A -suAdaruyn
<s%rüdAo rr/duNtr ydurd/n vdrycuo mdrd uyynA Vu tausend Gewinnen sollen
uns Varuna, Mitra, Agni, die mit der Wahrheit versehenen, einen Weg
bahnen.' Schwierig ist wegen des frujy/dyda. 7, 23, 2 dy/ümf yAdsu fwdru
devd^'üwfr y/dc cAwddAo vAdcf. Ich übersetze, teilweise im An-
schluß an Pischel: "Erhoben hat sich, o Indra, der Ruf zu den Göttern,
daß sie (die Götter) im Streite Gewinne lenken möchten'; jedenfalls handelt
es sich hier um <s%?"ddAaA, um die ein Streit entbrannt ist. Besonders klar
ist 9, 70, 5, wo es vom Soma heißt: w\sd gAsmewr AddAade U d'M-rwuÜr ddedf-
gdnuA äury/uAeru AyrrddAuA "der Stier treibt mit Wut die Bösgesinnten aus-
einander, wie ein Pfeilschütze auf die Gewinne zielend'. Auch in 1, 72, 7;
3, 38, 5; 4, 23, 8; 6, 49, 8; 10, 122, 1 paßt die Bedeutung 'Gewinn'. Geldner
ist offenbar aus ähnlichen Erwägungen zu demselben Resultat gelangt;
während er in seinem Glossar für -SMrddA die Bedeutungen gibt: 'Nahrung,
Speise, Unterhalt, Lohn', bemerkt er im Kommentar zu 4, 23, 8: 'gMfddA
wohl: Gewinn, gute Gabe, Belohnung'.
Der Vers 6, 3, 3 würde also, wenn wir Aedu.$vaduA zunächst unübersetzt
lassen, besagen: 'Wenn dir, dem Strahlenden, dessen Aussehen fleckenlos
ist wie das der Sonne, die furchtbare Absicht kommt, (so fallen) dem Adsu-
<srad die Gewinne (zu). Derselbe ist bei Nacht, wo immer er auch weilt,
erfreulich, der Holzentsprossene.' Roths Erklärung von Acba<9w7 als 'ver-
wundet' kommt nicht in Betracht; sie beruht auf der falschen Auffassung
der Worte g%rddAo ndy/dm. Ludwig sieht in Adsuauad den 'Prasselnden'; ich
habe schon bemerkt, daß die Ableitung des Wortes von der Wurzel Ae^
unmöglich ist, da Ae^ nur 'wiehern' bedeutet. Natürlich muß Aeguavad dem
A&su.s entsprechend erklärt werden; ich muß daher von Bradkes 'glühend'
ebenso ablehnen wie Pischels 'eilig', das angeblich dem Sinne nach nicht
viel verschieden von den zahlreichen Beiwörtern ist, die Agni als den
'strahlenden', 'leuchtenden' bezeichnen und die ihn den 'starken' nennen.
Wenn Adsu<s 'Waffe' ist, kann Ae^uavad nur 'bewaffnet' sein. Diese Be-
deutung gibt schon Graßmann im Wb. an, wenn auch seine Übersetzung:
'dann gleichst du nächtlich Pfeil-versehnen Helden' ein starker Mißgriff ist.
Die Bezeichnung 'bewaffnet' paßt auch vorzüglich in die Schilderung Agnis
 
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