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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0799

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Vedisch Ae.swü, Aegu, Aegas

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als des furchtbaren^), beutelustigen Kämpfers, der in der Strophe die
Schilderung des Gottes als des friedlichen nächtlichen Hausgenossen gegen-
übergestellt ist. Wie es hier heißt, daß dem bewaffneten Agni die Gewinne
zufallen, so wird in der oben angeführten Strophe 9, 70, 5 von Soma gesagt,
daß er wie ein Pfeilschütze auf die Gewinne zielt. Die beste Bestätigung
der von mir angenommenen Auffassung von Aegagva^ scheint mir aber der
Dichter unseres Liedes selbst zu liefern. Er hat in V. 5 die beiden Formen
Agnis noch einmal gegenübergestellt; hier sagt er deutlich: gd a.s%eva
pmd AAüd ugtgydA cAGda 't/ugo %a d Aar am j c^radAraJa^r aratA yd
aRor ver ?va dra-sadrä rayA-apafma^amAäA Ar legt wie ein Schütze, der
schießen will, den Pfeil auf; er schärft die Flamme wie des Eisens Schneide,
er, der als Herr der Nacht glänzend dahinstreicht wie ein Vogel, der im
Baum (im Holze) sitzt, mit schnell fliegenden Schwingen". Man könnte
freilich auch hier wieder fragen, ob Aegugvcd nicht doch vielleicht das Verbal-
abstraktum enthält, also 'mit Verwundung verbunden" im Sinne von 'ver-
wundend", 'gewalttätig" bedeutet. Wie hier gMccüdA und Msasva^aA als Bei-
wörter Agnis nebeneinander stehen, so nennt der Dichter in 10, 87, 9 den
Gott /dmgram rdAgümgy a&M gdg%cü%um. Völlige Sicherheit läßt sich auch
von dieser Stelle aus kaum erreichen.
Zum dritten Male erscheint Aegag ügt^egagü, dem Beiwort der Asvins
in 8, 10, 2 dr7ütgpd^m devüm aAam A%va AuAüvApä a.s'vmü?j ä.s'MAe.s'a.s'ä.
Für üg%Aegag wird im PW. zunächst 'dessen Renner wiehern' als Bedeutung
gegeben. Später hat Roth die Unmöglichkeit dieser Übersetzung selbst
eingesehen, da er aber üg%Aeg%g als Beiwort der Asvins mit der von ihm
für Aegag angenommenen Bedeutung nicht zu vereinigen wußte, vermutete
er (unter Aegag), daß üg%Aegagü Fehler für ü-saAemawü sei. Im kleinen PW.
wird das Wort als 'schnell verwundend' gedeutet. Von Bradke meint, die
Asvins seien hier 'mit rascher Glut" genannt, weil ihre Glut rasch am
Himmel aufleuchtet, eine höchst gezwungene Deutung. Nach Ludwig
sollen die Asvins die 'rasch stürzenden' sein; zur Erklärung bemerkt er:
'Aegag könnte von A7 + <s abgeleitet werden wie von pra präg.' Das berührt
sich aufs engste mit der Ansicht Pischels, der in ügaAegag ein Synonym
von ügaAemaw erblickt, das wiederholt als Beiwort des Apärn Napät, ein-
mal in 1, 116, 2 auch von den Rossen der Asvins gebraucht wird und nach
Pischel überall nur 'schnell dahineilend' bedeutet. Meines Erachtens kann
üg%Aegag nur 'mit schneller Waffe versehen' sein, womit Graßmanns Über-
setzung 'schnell fliegendes Geschoß habend' der Sache nach übereinstimmt.
Der Akzent wäre nach den Ausführungen Wackernagels Gr. 2, 1, 296 mit
der Auffassung des Kompositums als Bahuvrlhi wohl vereinbar. Und für
die 'schnellen' Waffen braucht man sich nicht nur auf den cdxw onnror
b Man beachte das AA^md dAW Pischel verflacht die Worte AAlmd ydd . . .
%a d dA^A zu 'wenn du es ernstlich willst', was kaum zu seiner an und für sich sehr
berechtigten Mahnung, ganz wörtlich zu übersetzen (Ved. Stud. 1, 88), stimmt.
 
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