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Lüders, Heinrich
Philologica Indica: ausgewählte kleine Schriften von Heinrich Lüders ; Festgabe zum siebzigsten Geburtstage am 25. Juni 1939 dargebracht von Kollegen, Freunden und Schülern — Göttingen, 1940

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https://doi.org/10.11588/diglit.37426#0800

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784

Vedisch Aega^ö Ae^a, 7^egag

Od. 21, 416, die ru^rug' dtcrrcw? Od. 22, 3; 24, 178, das 7?oor Od.
22, 83 oder auf die ce7er7^ 3m/7bo. römischer Dichter (ce7er7 cer7ure gny777u
Aeneis 5, 485; ce^ere-s mo^re Ov. Met. 5, 367) zu berufen; auch im
späteren Sanskrit ist ü<s?u?% "der schnell Gehende", ein gewöhnliches Wort
für Pfeil, und wenn Roth recht hat, daß 3e%<7 außer Heer auch Geschoß
bedeutet, läßt sich dem ü<s%Aeb%s auch in der Formel yrnnm
püyo. cü4üru^7mpu c% Käth. 17, 14 usw. vergleichen. Aber schon im RV.
wird Rudra 7, 46, 1 Soma 9, 90, 3 genannt und
von Brahmanaspati 2, 24, 8 gesagt, daß er trifft, wohin er will, LGpre/m
"mit dem schnellen Bogen b". Gerade diese Ausdrücke scheinen
mir, wenn auch nicht zu beweisen, so doch stark dafür zu sprechen, daß
Aegu-s in (MMAdsug, und dann auch in den anderen oben besprochenen Stellen,
nicht "Verwundung", sondern "Waffe" bedeutet.
Die Hauptschwierigkeit, die ü<$MAegd^ü bereitet, liegt darin, daß ein
Beiwort "deren Waffe schnell ist" nicht zu dem Charakter der Asvins, wie
er uns sonst im RV. entgegentritt, zu stimmen scheint; die Asvins sind
helfende, rettende, aber nicht kämpfende Götter. Ist es aber wirklich so
ganz ausgeschlossen, daß ein Dichter auch einmal eine etwas abweichende
Vorstellung von den Asvins zum Ausdruck brachte ? Ich glaube, daß wir
die Frage beantworten können. Die Lieder 8, 6—41 bilden, wie die An-
ordnung nach Gottheiten und Verszahl zeigt, eine geschlossene Gruppe^).
Die Tradition teilt 8, 6 und 11 dem Vatsa Känva zu. In der Tat wird 8, 6, 1
und 8, 11, 7 Vatsa aus dem Geschlechte der Kanvasb als Dichter genannt.
8, 7—10 werden anderen Kanvas zugeschrieben, 8, 7 dem Punarvatsa,
8, 8 dem Sadhvamsa, 8, 9 dem Sasakarna, 8, 10 dem Pragätha. In 8, 8, 4.
7. 8. 11. 15. 19 und in 8, 9, 1. 3. 6. 9 nennt sich aber Vatsa Känva wiederum
selbst als Dichter, in 8, 10, 2 bezeichnet der Dichter sich nur als Känva.
Wir sind unter diesen Umständen sicherlich berechtigt, das Lied 8, 10,
wenn nicht dem Vatsa selbst, so doch jedenfalls einem Mitglied seiner
Familie zuzuschreiben. Nun nennt aber Vatsa in 8, 8 die Asvins zweimal
wAa7m%7GOMÜ: V. 9 ün'pm ; V. 22 pürabü wb*aA%?ba?%d. Das
Beiwort "die besten Feindestöter" ist für die Asvins genau so auffällig wie
in 8, 10, 2 AsMAAsuRÜ. Es scheint mir zu beweisen, daß in der Vorstellung
dieses Dichters oder dieser Dichterfamilie das Bild der Asvins doch auch
kriegerische Züge aufwies, die sonst im RV. ganz zurücktreten. Auch in
sachlicher Beziehung wird man also gegen die vorgeschlagene Erklärung
von d,$M72Asa.3Ü nichts einwenden können.
b Vgl. auch 4, 8, 8 ab Abpreva UdApab.
0 Oldenberg, Hymnen des Rigveda I, 213.
b Daß dies das Geschlecht des Dichters ist, geht aus 8, 6, 3. 8. 11. 21. 31. 34. 43
hervor.
 
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