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Vorwort.
H Angesichts des sieten Rückzuges unserer Laubenkolonien vor
der Flut der Bebauung in unseren Städten und Groß-
städten gewinnt die Besorgnis um die dauernde Lebensfähigkeit
dieser volkswohlfahrtlichen Grünanlagen mehr und mehr an
Umfang. Wenn auch allerorten die Bestrebungen für die „kleinen
Gärten" in keiner Zeit so rege waren wie in der heutigen, in der
wir leben, wenn auch die Stadtgemeinden eine größere Opfer-
freudigkeit in der Erweiterung der Laubenkolonien gezeigt
haben und so gut wie alles tun, um diesen sozialen Gedanken
allererster Ordnung zu fördern, so mutz doch einmal offen be-
kannt werden, daß zu irgendeiner Zeit eine Grenze erreicht
werden muß, an welcher die Pachtgärten aufhören zu existieren.
Mit dem Rückwärtsweichen dieser Pachtgärten wachsen selbst-
verständlich dem Pächter, dem kleinen Manne die für die
Einrichtung und Bestellung, sowie Unterhaltung seines Landes
erforderlichen Geldausgaben. Auch wird der Weg zu ihnen
weit und beschwerlich. Das kann aber unmöglich im sozialen
Sinne dieser Gesundstätten des Volkes liegen.
Ich zögere keinen Augenblick zu behaupten, daß nur dann
dem sicherlich eintretenden Aussterben Einhalt geboten wird,
wenn sich die Behörden der Städte nun endlich einmal dazu
entschlössen, die Laubenkolonien dem Bebauungsplan dauernd
einzugliedern.
Wir müssen es als unsere heiligste Aufgabe betrachten, da-
für mit ganzer Kraft einzutreten! Wir müssen schnellstens die
Erhaltung dessen fordern, was unserem deutschen Volke un-
wiederbringlich verloren zu gehen scheint! Denn es hat einen
Anspruch daraus!
Wiederholt bin ich in der Tagespresse, auch wohl in öffent-
lichen Vorträgen dafür eingestanden. Leute nun fasse ich meine
Ansichten über diese äußerst wichtige Frage in nachstehender
Schrift etwas eingehender zusammen, wenn auch nicht er-
schöpfend, denn dazu ist das Gebiet zu umfangreich.

VI!
 
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