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Acht Laubengärten an einem
Beamtenheim.

"B T ngleich wichtiger als die Laubenkolonien größten Stils
^4-und ihre Vereinigung mit Grünplätzen zum neudeutschen
Volkspark sind Laubengartengemeinschaften in unmittelbarem
Zusammenhang mit Mietswohnungen von Beamten, die neuer-
dings viel durch Beamtenbauvereine in den Städten errichtet
werden.
Häufiger sind diese gemeinschaftlichen Wohnhäuser in dankens-
werter Fürsorge Großindustrieller in der Nähe von Fabriken und
Werkstätten in den letzten Jahren entstanden. Auch städtischerseits
nimmt man sich seiner kleinen Beamten an, baut ihnen billige
Wohnungen und gibt diesen ein geeignetes Stückchen Land zur
Bewirtschaftung hinzu-:
Ohne eigentliche Direktiven und mangels jeglichen Gefühls
für die organische Zusammengehörigkeit zwischen Haus und
Garten wird schon bei der grundlegenden Einteilung des zur
Verfügung stehenden Geländes und bei Anordnung der darin
einzugliedernden Gärten von jedem einzelnen sinnlos darauf
losgearbeitet. Was in ebensolcher Direktionslosigkeit entsteht,
ist alles andere eher als eineHaus- und Gartengemeinschaft und
macht keinen Anspruch darauf, den Baukomplex ästhetisch zu
heben, ihm Daseinsberechtigung im Stadtbild zuzusprechen.
Wenn wir doch erst dahin gelangt wären, den Wert des Gartens,
der grünens Wohnung demjenigen des Hauses, der steinernen
Wohnung gleichzustellen, nicht also nur diese, sondern auch
jene liebevoll, zweckdienlich und systematisch zu gliedern. Aber
es scheint an dieser Einsicht noch recht sehr zu mangeln. Wir
legen unser Hauptgewicht auf den Bau des Hauses und
kümmern uns wenig darum, wie der Garten nachträglich an-
gelegt wird, wir überlassen es dem einzelnen, nach Gutdünken
zu verfahren. Ausnahmen sind hier und da festzustellen, aber
das will nichts heißen gegenüber den bestehenden Tatsachen.
Was würde wohl geschehen, wenn wir dem einzelnen der

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