noch in seiner Stufe Jastorf c vor. Die trapezförmigen Rasiermesser, geradezu eine Leitform der
ausgehenden Bronzezeit, stellt er in die Stufe Jastorf a (H. KRÜGER, 1961, 85 ff.).
Die hier nur angedeuteten Diskrepanzen bei der Datierung der unterschiedlichen Metallformen
werden besonders deutlich bei einem Vergleich mit Leittypen der Stufen von O. HARCK (1972;
1973), welcher die bislang fundierteste Gliederung der vorrömischen Eisenzeit im nordöstlichen
Niedersachsen erarbeitete. Ausgehend von einer verbesserten Quellenlage gliederte er diesen Zeit-
raum wie G. Schwantes in vier Abschnitte, die weiter unterteilt werden konnten. Analog zu den
holsteinischen und mecklenburgischen Stufenbezeichnungen (H. HINGST, 1959, Abb. 17a; 17b;
H. KEILING, 1969), veränderte er die Bezeichnungen der einzelnen Stufen von G. Schwantes
insofern, als er für die Benennung nach Fundorten die sicherlich neutralere, nach Meinung des
Verfassers aber schwerer einprägsame Bezifferung der einzelnen Stufen mit römischen Zahlen und
kleinen Buchstaben bevorzugte (O. HARCK, 1972, 31). Da sich beide Chronologien inhaltlich aber
nur unwesentlich voneinander unterscheiden, wird in dieser Arbeit an der alten Stufenbenennung
von G. Schwantes festgehalten, weil sie sich in der hiesigen Forschung als chronologische Vor-
stellung weitgehend durchgesetzt hat.
Wie G. Schwantes stellte auch O. HARCK (1972, 25) der entwickelten älteren vorrömischen
Eisenzeit einen Zeithorizont voran. Kennzeichnende Leitformen dieser frühen Eisenzeitstufe la
sind astragalierte Armringe, Fußzierfibeln, Schwanenhalsnadeln aus Eisen, Knöpfe mit Öse, trapez-
förmige Rasiermesser, Zungengürtelhaken, verschiedene Kropfnadeltypen und Pinzetten. Als
gewöhnliche Keramikformen nennt er weitmündige Terrinen, hohe gegliederte oder ungegliederte
Töpfe sowie doppelkonische Gefäße. Die von G. Schwantes für diese Stufe als relevant erachteten
Schwanenhalsnadeln aus Bronze ordnet O. Harck seiner Bronzezeitstu(e 3 zu. Beide Stufen
(Bronzezeit 3 und Eisenzeit la) umfassen zeitlich die Periode VI nach Montelius^ö.
Die ältere Eisenzeit umfaßt die Stufen Ib und Ic. Sie können mit den Stufen Jastorf a und
Jastorf b parallelisisert werden. Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchung von O. Harck ist es
aber, daß er mit Hilfe seiner auf Kombinationsstatistik beruhenden Analyse nun die von G.
Schwantes nur anhand der typologischen Beobachtungen am Keramikbestand erstellten Stufen
Jastorf a und b inhaltlich mit den zahlreichen Kleinfunden dieser Zeit auffüllen konnte.
Die Stufe Ib (= Jastorf a) enthält halbmondförmige Rasiermesser, Pinzetten, scharf- und breit -
rippige Wendeiringe, Ringkopfnadeln, Kropfnadeln mit kugelförmigem Eisen- oder Bronzekopf,
schmale Zungengürtelhaken, verschiedenen Ringschmuck sowie Nadeln mit gestrecktem Schaft und
kleinen Kugelköpfen. Typische Keramiken dieser Stufe sind bauchige Kannen, flaschenförmige
Gefäße und Formen mit dreigegliedertem Profil. Die Deckschalen haben eine überwiegend schwach
einschwingende Wandung (O. HARCK, 1972, 31 f.; Taf. A, Typ 2—29).
In einer Übergangsstufe Ib/c werden Formen zusammengestellt, die sowohl in Ib ( = Jastorf a)
als auch in der Stufe I c (= Jastorf b) vertreten sind. Dominierend sind demnach Bronzepinzetten,
Doppelspiralkopfnadeln, Spiralohrringe, Zungengürtelhaken und Stäbchenkropfnadeln. Bei der
Tonware überwiegen Gefäße ähnlich denen des Harpstedter Typs, ungegliederte, zwei- und drei-
gliedrige Töpfe, Schalen mit konisch aufsteigender oder gerundeter Wandung sowie solche mit
breitem Rand (O. HARCK, 1972, Taf. A, Typ 30—40; Taf. B, Typ 41—51).
Für die Stufe Ic (= Jastorf b) sind die zahlreichen Leichenbrandlager hervorzuheben. Wo
Urnen für diese Zeit belegt sind, handelt es sich nach O. Harck fast ausschließlich um dreigeglie-
derte Gefäße. Metallbeifunde liegen in größerer Zahl und mannigfacher Form vor. Bei den Nadeln
überwiegen Bomben-, Scheiben- und Ringkopfnadeln sowie zahlreiche andere Nadeltypen mit
gekröpftem oder gestrecktem Schaft. Heitbracker-, Tinsdaler-, Pauken- und Kaulwitzer Fibeln und
26 o. HARCK (1972, 31; 1973 Tabelle 1). G. SCHWANTES (1955) untergliederte die Periode VI nach Montelius in die
Stufen von Beidorf, Wessenstedt und Tremsbüttel.
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ausgehenden Bronzezeit, stellt er in die Stufe Jastorf a (H. KRÜGER, 1961, 85 ff.).
Die hier nur angedeuteten Diskrepanzen bei der Datierung der unterschiedlichen Metallformen
werden besonders deutlich bei einem Vergleich mit Leittypen der Stufen von O. HARCK (1972;
1973), welcher die bislang fundierteste Gliederung der vorrömischen Eisenzeit im nordöstlichen
Niedersachsen erarbeitete. Ausgehend von einer verbesserten Quellenlage gliederte er diesen Zeit-
raum wie G. Schwantes in vier Abschnitte, die weiter unterteilt werden konnten. Analog zu den
holsteinischen und mecklenburgischen Stufenbezeichnungen (H. HINGST, 1959, Abb. 17a; 17b;
H. KEILING, 1969), veränderte er die Bezeichnungen der einzelnen Stufen von G. Schwantes
insofern, als er für die Benennung nach Fundorten die sicherlich neutralere, nach Meinung des
Verfassers aber schwerer einprägsame Bezifferung der einzelnen Stufen mit römischen Zahlen und
kleinen Buchstaben bevorzugte (O. HARCK, 1972, 31). Da sich beide Chronologien inhaltlich aber
nur unwesentlich voneinander unterscheiden, wird in dieser Arbeit an der alten Stufenbenennung
von G. Schwantes festgehalten, weil sie sich in der hiesigen Forschung als chronologische Vor-
stellung weitgehend durchgesetzt hat.
Wie G. Schwantes stellte auch O. HARCK (1972, 25) der entwickelten älteren vorrömischen
Eisenzeit einen Zeithorizont voran. Kennzeichnende Leitformen dieser frühen Eisenzeitstufe la
sind astragalierte Armringe, Fußzierfibeln, Schwanenhalsnadeln aus Eisen, Knöpfe mit Öse, trapez-
förmige Rasiermesser, Zungengürtelhaken, verschiedene Kropfnadeltypen und Pinzetten. Als
gewöhnliche Keramikformen nennt er weitmündige Terrinen, hohe gegliederte oder ungegliederte
Töpfe sowie doppelkonische Gefäße. Die von G. Schwantes für diese Stufe als relevant erachteten
Schwanenhalsnadeln aus Bronze ordnet O. Harck seiner Bronzezeitstu(e 3 zu. Beide Stufen
(Bronzezeit 3 und Eisenzeit la) umfassen zeitlich die Periode VI nach Montelius^ö.
Die ältere Eisenzeit umfaßt die Stufen Ib und Ic. Sie können mit den Stufen Jastorf a und
Jastorf b parallelisisert werden. Ein wesentliches Ergebnis der Untersuchung von O. Harck ist es
aber, daß er mit Hilfe seiner auf Kombinationsstatistik beruhenden Analyse nun die von G.
Schwantes nur anhand der typologischen Beobachtungen am Keramikbestand erstellten Stufen
Jastorf a und b inhaltlich mit den zahlreichen Kleinfunden dieser Zeit auffüllen konnte.
Die Stufe Ib (= Jastorf a) enthält halbmondförmige Rasiermesser, Pinzetten, scharf- und breit -
rippige Wendeiringe, Ringkopfnadeln, Kropfnadeln mit kugelförmigem Eisen- oder Bronzekopf,
schmale Zungengürtelhaken, verschiedenen Ringschmuck sowie Nadeln mit gestrecktem Schaft und
kleinen Kugelköpfen. Typische Keramiken dieser Stufe sind bauchige Kannen, flaschenförmige
Gefäße und Formen mit dreigegliedertem Profil. Die Deckschalen haben eine überwiegend schwach
einschwingende Wandung (O. HARCK, 1972, 31 f.; Taf. A, Typ 2—29).
In einer Übergangsstufe Ib/c werden Formen zusammengestellt, die sowohl in Ib ( = Jastorf a)
als auch in der Stufe I c (= Jastorf b) vertreten sind. Dominierend sind demnach Bronzepinzetten,
Doppelspiralkopfnadeln, Spiralohrringe, Zungengürtelhaken und Stäbchenkropfnadeln. Bei der
Tonware überwiegen Gefäße ähnlich denen des Harpstedter Typs, ungegliederte, zwei- und drei-
gliedrige Töpfe, Schalen mit konisch aufsteigender oder gerundeter Wandung sowie solche mit
breitem Rand (O. HARCK, 1972, Taf. A, Typ 30—40; Taf. B, Typ 41—51).
Für die Stufe Ic (= Jastorf b) sind die zahlreichen Leichenbrandlager hervorzuheben. Wo
Urnen für diese Zeit belegt sind, handelt es sich nach O. Harck fast ausschließlich um dreigeglie-
derte Gefäße. Metallbeifunde liegen in größerer Zahl und mannigfacher Form vor. Bei den Nadeln
überwiegen Bomben-, Scheiben- und Ringkopfnadeln sowie zahlreiche andere Nadeltypen mit
gekröpftem oder gestrecktem Schaft. Heitbracker-, Tinsdaler-, Pauken- und Kaulwitzer Fibeln und
26 o. HARCK (1972, 31; 1973 Tabelle 1). G. SCHWANTES (1955) untergliederte die Periode VI nach Montelius in die
Stufen von Beidorf, Wessenstedt und Tremsbüttel.
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