und können daher unberücksichtigt bleiben 29. Bemerkenswert ist der in Soderstorf geführte
Nachweis, daß ein- und zweigliedrige Gefäße auch noch in der Stufe Jastorf b vorkommen
können. Möglicherweise läßt sich an der Keramik der Gräberfelder Soderstorf und Bargstedt I,
letzteres Kr. Stade (vgl. Teil II, S. 1 ff.), zwischen den ein- und zweigliedrigen Gefäßen einerseits
und den dreigliedrigen Formen andererseits ein zwar nur typologisch begründeter, aber horizon-
talstratigraphisch relativ gut faßbarer Übergangshorizont in Form von zweigliedrigen Töpfen mit
leistenförmig verstärktem Rand nach weisen. Hierüber werden aber erst weitere Gräberfeldkartie-
rungen Klarheit verschaffen können. Ein weiteres von G. Schwantes erkanntes chronologisches
Indiz wurde in Soderstorf in Form der Verzierungsweise angerauhter Gefäße faßbar. Tonware der
älteren vorrömischen Eisenzeit, deren angerauhter Körper mit Glättestreifenmuster unterschied-
licher Art verziert ist, ist überwiegend Jastorf-b-zeitlich einzustufen (H.-J. HÄSSLER, 1976).
Geringfügige Modifikationen im Beigabenbestand der ältereisenzeitlichen Stufen werden auch in
der Zukunft zu erwarten sein. So treten die Segelohrringe wahrscheinlich schon in der Stufe
Jastorf a auf, dominieren aber dann in der Stufe Jastorf b. Auch hinsichtlich der Rollenkopfna-
deln ergeben sich Differenzen zwischen der Harckschen Zuordnung und den Soderstorfer Befun-
den (H.-J. HÄSSLER, 1976).
Für die mittlere vorrömische Eisenzeit werden die wesentlichsten Unterschiede zwischen den
beiden Chronologien erkennbar. Wie bereits angedeutet wurde, umfassen die Stufen Harck Id und
II a die Stufen Jastorf c und einen älteren Abschnitt der Stufe von Ripdorf nach G. Schwantes,
während der Horizont II b bereits der späten vorrömischen Eisenzeit angehören soll (O. HARCK,
1972, 33). H. KRÜGER (1961, 11) hatte schon darauf verwiesen, daß die Stufe Jastorf c im
wesentlichen mit der Stufe von Ripdorf gleichzusetzen sei, so daß die Frage, ob die Stufe Jastorf c
(= Harck Id) zu Recht besteht oder nicht, unwesentlich erscheint; auch O. HARCK (1972, 33)
zweifelt die Existenz dieser Stufe an. Bedeutend dagegen ist die Aufspaltung der Stufe von Ripdorf
in zwei Abschnitte (Harck II a und II b).
G. SCHWANTES (1911, 8 f.) hatte das Formengut der Stufe Harck Ilb zu einem überwiegen-
dem Teil noch seiner Stufe von Ripdorf zugestellt und ließ die Spätlatenezeit in Nordostnieder-
sachsen erst mit dem Auftreten der Fibeln mit rechteckigem Fuß vom Mittellatene-Schema begin-
nen.
Eine genauere Durchsicht dieser beiden Zeitstufen von O. Harck läßt Parallelen zu den Gliede-
rungsschemata von H. HINGST (1959, Abb. 17a; 17b) oder H. KEILING (1969, 17, Abb. 1) er-
kennen, welche die vorrömische Eisenzeit nur in zwei Abschnitte, die ältere und jüngere vorrömi-
sche Eisenzeit, gliederten und somit von der Dreiteilung, die F. Knorr und G. Schwantes vorschlu-
gen, Abstand nahmen. Die hier interessierende jüngere vorrömische Eisenzeit gliederte H. Hingst
in die Stufe Id und IIa, welche etwa der Stufe von Ripdorf nach G. Schwantes entsprechen, und
die Horizonte Ilb und IIc, welche der Stufe von Seedorf gleichzusetzen sind^O. Bezeichnend ist,
daß in dem älteren Abschnitt der Stufe von Seedorf (Hingst Ilb) in Schleswig-Holstein neben
Fibeln vom Mittel- und Spätlatene-Schema noch große, oft mit verziertem Bronzeblech belegte
Plattengürtelhaken vorkommen. Typisch für diesen Horizont sind ferner Kugelfibeln und langge-
streckte, rahmenförmige Exemplare sowie anderes Kleingerät. Die Einteilung von H. Hingst
stimmt im wesentlichen mit der vom Gräberfeld Hornbek, Kr. Lauenburg, überein^l. Auch A.
Rangs-Borchling stellt die großen Plattengürtelhaken, zu welchen als besonderer Typ die Holsteiner
Gürtel gehören, und die oben genannten Fibeln in einen älteren Horizont der Stufe von Seedorf
(Stufe Ib nach Rangs-Borchling). In Hornbek wie auf dem diesem nahegelegenen großen Gräber-
29 H.-J. HÄSSLER (1976). Vgl. dort das Kapitel „Zur Chronologie“.
30 Man beachte hierzu die Tabelle in A. RANGS-BORCHLING (1963, 49, Abb. 3).
31 Vgl. H. HINGST (1959, Abb. 17a) mit A. RANGS-BORCHLING (1963, Taf. 128).
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Nachweis, daß ein- und zweigliedrige Gefäße auch noch in der Stufe Jastorf b vorkommen
können. Möglicherweise läßt sich an der Keramik der Gräberfelder Soderstorf und Bargstedt I,
letzteres Kr. Stade (vgl. Teil II, S. 1 ff.), zwischen den ein- und zweigliedrigen Gefäßen einerseits
und den dreigliedrigen Formen andererseits ein zwar nur typologisch begründeter, aber horizon-
talstratigraphisch relativ gut faßbarer Übergangshorizont in Form von zweigliedrigen Töpfen mit
leistenförmig verstärktem Rand nach weisen. Hierüber werden aber erst weitere Gräberfeldkartie-
rungen Klarheit verschaffen können. Ein weiteres von G. Schwantes erkanntes chronologisches
Indiz wurde in Soderstorf in Form der Verzierungsweise angerauhter Gefäße faßbar. Tonware der
älteren vorrömischen Eisenzeit, deren angerauhter Körper mit Glättestreifenmuster unterschied-
licher Art verziert ist, ist überwiegend Jastorf-b-zeitlich einzustufen (H.-J. HÄSSLER, 1976).
Geringfügige Modifikationen im Beigabenbestand der ältereisenzeitlichen Stufen werden auch in
der Zukunft zu erwarten sein. So treten die Segelohrringe wahrscheinlich schon in der Stufe
Jastorf a auf, dominieren aber dann in der Stufe Jastorf b. Auch hinsichtlich der Rollenkopfna-
deln ergeben sich Differenzen zwischen der Harckschen Zuordnung und den Soderstorfer Befun-
den (H.-J. HÄSSLER, 1976).
Für die mittlere vorrömische Eisenzeit werden die wesentlichsten Unterschiede zwischen den
beiden Chronologien erkennbar. Wie bereits angedeutet wurde, umfassen die Stufen Harck Id und
II a die Stufen Jastorf c und einen älteren Abschnitt der Stufe von Ripdorf nach G. Schwantes,
während der Horizont II b bereits der späten vorrömischen Eisenzeit angehören soll (O. HARCK,
1972, 33). H. KRÜGER (1961, 11) hatte schon darauf verwiesen, daß die Stufe Jastorf c im
wesentlichen mit der Stufe von Ripdorf gleichzusetzen sei, so daß die Frage, ob die Stufe Jastorf c
(= Harck Id) zu Recht besteht oder nicht, unwesentlich erscheint; auch O. HARCK (1972, 33)
zweifelt die Existenz dieser Stufe an. Bedeutend dagegen ist die Aufspaltung der Stufe von Ripdorf
in zwei Abschnitte (Harck II a und II b).
G. SCHWANTES (1911, 8 f.) hatte das Formengut der Stufe Harck Ilb zu einem überwiegen-
dem Teil noch seiner Stufe von Ripdorf zugestellt und ließ die Spätlatenezeit in Nordostnieder-
sachsen erst mit dem Auftreten der Fibeln mit rechteckigem Fuß vom Mittellatene-Schema begin-
nen.
Eine genauere Durchsicht dieser beiden Zeitstufen von O. Harck läßt Parallelen zu den Gliede-
rungsschemata von H. HINGST (1959, Abb. 17a; 17b) oder H. KEILING (1969, 17, Abb. 1) er-
kennen, welche die vorrömische Eisenzeit nur in zwei Abschnitte, die ältere und jüngere vorrömi-
sche Eisenzeit, gliederten und somit von der Dreiteilung, die F. Knorr und G. Schwantes vorschlu-
gen, Abstand nahmen. Die hier interessierende jüngere vorrömische Eisenzeit gliederte H. Hingst
in die Stufe Id und IIa, welche etwa der Stufe von Ripdorf nach G. Schwantes entsprechen, und
die Horizonte Ilb und IIc, welche der Stufe von Seedorf gleichzusetzen sind^O. Bezeichnend ist,
daß in dem älteren Abschnitt der Stufe von Seedorf (Hingst Ilb) in Schleswig-Holstein neben
Fibeln vom Mittel- und Spätlatene-Schema noch große, oft mit verziertem Bronzeblech belegte
Plattengürtelhaken vorkommen. Typisch für diesen Horizont sind ferner Kugelfibeln und langge-
streckte, rahmenförmige Exemplare sowie anderes Kleingerät. Die Einteilung von H. Hingst
stimmt im wesentlichen mit der vom Gräberfeld Hornbek, Kr. Lauenburg, überein^l. Auch A.
Rangs-Borchling stellt die großen Plattengürtelhaken, zu welchen als besonderer Typ die Holsteiner
Gürtel gehören, und die oben genannten Fibeln in einen älteren Horizont der Stufe von Seedorf
(Stufe Ib nach Rangs-Borchling). In Hornbek wie auf dem diesem nahegelegenen großen Gräber-
29 H.-J. HÄSSLER (1976). Vgl. dort das Kapitel „Zur Chronologie“.
30 Man beachte hierzu die Tabelle in A. RANGS-BORCHLING (1963, 49, Abb. 3).
31 Vgl. H. HINGST (1959, Abb. 17a) mit A. RANGS-BORCHLING (1963, Taf. 128).
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