lung des Museums ausgestellt wurden. Die Gefäßscherben wurden verpackt in den Papiertüten auf
dem Dachboden einer Sonderschule in der Cosmaestraße in Stade gelagert.
Bei der neuerlichen „Ausgrabung“ war besondere Vorsicht beim Auspacken der Tüten
geboten, da diese im Laufe der seit der Ausgrabung vergangenen 45 Jahre sehr brüchig geworden
waren und des öfteren schon bei bloßer Berührung zerfielen. Der Identifikation der Fundstellen-
nummer galt daher die größte Sorge. Daß dies bis auf wenige Ausnahmen gelang, ist in erster
Linie dem Umstand zuzuschreiben, daß für die Beschriftung der Tüten Kopierstift benutzt worden
war und kein normaler Bleistift, der in diesem langen Zeitraum sicherlich bis zur Unleserlichkeit
vergilbt wäre. Meines Erachtens ist es diesem glücklichen Umstand zu verdanken, daß dieses doch
wichtige Gräberfeld der Forschung erhalten geblieben ist.
Es bedarf keiner sonderlichen Erwähnung, daß besonders die Tonware durch die lange
Lagerung gelitten hat. Wahrscheinlich z.T. noch feucht verpackt war sie auf dem Dachboden dem
jahreszeitlichen Klimawechsel ausgesetzt.Häufig wurde nur noch Grus angetroffen.
Eine Nachlese der Leichenbrände ergab weitere Beigaben, wodurch die Anzahl der im Museum
liegenden Objekte vermehrt werden konnte. Auch bei den Metallobjekten hatte sich der lange Zeit-
raum von der Auffindung bis zur Bearbeitung denkbar ungünstig ausgewirkt. Insbesondere die
Eisengegenstände waren durch tiefgreifende Korrosion erheblich beschädigt.
Leider konnten trotz intensiven Suchens nicht alle Funde der 304 im Katalog registrierten Fund-
stellen gefunden werden. Die Gegenstände der Gräber 5, 83, 138, 140, 158, 163, 191, 215, 234,
254, 264 und 298 waren unauffindbar, bzw. befinden sich z.T. unter den Funden, deren Fund-
stellennummer sich nicht mehr ermitteln ließ. Gleiches gilt für zahlreiche Leichenbrände, wobei zu
bemerken ist, daß diese in den Grabungsaufzeichnungen nicht erwähnt werden, wodurch eine
Überprüfung, ob von jeder Fundstelle auch Leichenbrand vorlag, nicht möglich war.
Einige Fundstücke, bei denen die Beschriftung nicht mehr lesbar war, konnten über einen von
K. Kersten um 1930 angefertigten Zettelkatalog identifiziert werden. Der vorhandene Grabungs-
plan war noch gut erhalten. Die Fundstellen 120 und 282 sind nicht eingetragen gewesen. Wie
bereits erwähnt wurde, gibt es von der Ausgrabung nur wenige Aufzeichnungen. Herr Prof.
Dr. W. Wegewitz war so freundlich, seine damaligen Tagebuchaufzeichnungen für die Auswertung
zur Verfügung zu stellen. Dadurch konnten die Angaben über Befundsituationen etwas vermehrt
werden. An Grabungszeichnungen lagen nur wenige grobe Skizzen vor, auf deren Wiedergabe ver-
zichtet wurde, da sie keine zusätzlichen Informationen boten.
1. Die Gräber
Die eingangs näher ausgeführten schlechten Erhaltungsbedingungen, denen das Urnenfeld im
Laufe der Zeit ausgesetzt war, erlauben nur bedingt statistische Betrachtungen. Besonders die
zahlenmäßige Angabe von Beigaben und die daraus zu schließenden Folgerungen bezüglich reich,
bzw. weniger reich ausgestatteten oder beigabenlosen Gräbern sind nur mit äußerster Vorsicht zu
betrachten; war doch bei ca. 70% der Gräber der obere Gefäßteil durch Pflugeinwirkung zerstört.
Da erfahrungsgemäß besonders seit der mittleren vorrömischen Eisenzeit die Metallfunde, z.T.
wegen ihrer Länge (vgl. Gürtelhaken), auf den Leichenbrand gelegt wurden, muß vermutet werden,
daß eine größere Anzahl der ursprünglich vorhandenen Funde vollständig zerstört worden ist.
Aufgrund dieser unsicheren Befundsituation wurde auf eine ausführliche statistische Darstellung
der Beifunde verzichtet.
Von den 304 freigelegten Gräbern sind 13 Leichenbrandlager ( = ca. 4%). Fünf von ihnen
waren mit Schalen bedeckt. Soweit aus den wenigen Beifunden dieser Bestattungen zu erkennen ist,
dürften die Leichenbrandlager in der Mehrzahl der älteren vorrömischen Eisenzeit angehören. Von
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dem Dachboden einer Sonderschule in der Cosmaestraße in Stade gelagert.
Bei der neuerlichen „Ausgrabung“ war besondere Vorsicht beim Auspacken der Tüten
geboten, da diese im Laufe der seit der Ausgrabung vergangenen 45 Jahre sehr brüchig geworden
waren und des öfteren schon bei bloßer Berührung zerfielen. Der Identifikation der Fundstellen-
nummer galt daher die größte Sorge. Daß dies bis auf wenige Ausnahmen gelang, ist in erster
Linie dem Umstand zuzuschreiben, daß für die Beschriftung der Tüten Kopierstift benutzt worden
war und kein normaler Bleistift, der in diesem langen Zeitraum sicherlich bis zur Unleserlichkeit
vergilbt wäre. Meines Erachtens ist es diesem glücklichen Umstand zu verdanken, daß dieses doch
wichtige Gräberfeld der Forschung erhalten geblieben ist.
Es bedarf keiner sonderlichen Erwähnung, daß besonders die Tonware durch die lange
Lagerung gelitten hat. Wahrscheinlich z.T. noch feucht verpackt war sie auf dem Dachboden dem
jahreszeitlichen Klimawechsel ausgesetzt.Häufig wurde nur noch Grus angetroffen.
Eine Nachlese der Leichenbrände ergab weitere Beigaben, wodurch die Anzahl der im Museum
liegenden Objekte vermehrt werden konnte. Auch bei den Metallobjekten hatte sich der lange Zeit-
raum von der Auffindung bis zur Bearbeitung denkbar ungünstig ausgewirkt. Insbesondere die
Eisengegenstände waren durch tiefgreifende Korrosion erheblich beschädigt.
Leider konnten trotz intensiven Suchens nicht alle Funde der 304 im Katalog registrierten Fund-
stellen gefunden werden. Die Gegenstände der Gräber 5, 83, 138, 140, 158, 163, 191, 215, 234,
254, 264 und 298 waren unauffindbar, bzw. befinden sich z.T. unter den Funden, deren Fund-
stellennummer sich nicht mehr ermitteln ließ. Gleiches gilt für zahlreiche Leichenbrände, wobei zu
bemerken ist, daß diese in den Grabungsaufzeichnungen nicht erwähnt werden, wodurch eine
Überprüfung, ob von jeder Fundstelle auch Leichenbrand vorlag, nicht möglich war.
Einige Fundstücke, bei denen die Beschriftung nicht mehr lesbar war, konnten über einen von
K. Kersten um 1930 angefertigten Zettelkatalog identifiziert werden. Der vorhandene Grabungs-
plan war noch gut erhalten. Die Fundstellen 120 und 282 sind nicht eingetragen gewesen. Wie
bereits erwähnt wurde, gibt es von der Ausgrabung nur wenige Aufzeichnungen. Herr Prof.
Dr. W. Wegewitz war so freundlich, seine damaligen Tagebuchaufzeichnungen für die Auswertung
zur Verfügung zu stellen. Dadurch konnten die Angaben über Befundsituationen etwas vermehrt
werden. An Grabungszeichnungen lagen nur wenige grobe Skizzen vor, auf deren Wiedergabe ver-
zichtet wurde, da sie keine zusätzlichen Informationen boten.
1. Die Gräber
Die eingangs näher ausgeführten schlechten Erhaltungsbedingungen, denen das Urnenfeld im
Laufe der Zeit ausgesetzt war, erlauben nur bedingt statistische Betrachtungen. Besonders die
zahlenmäßige Angabe von Beigaben und die daraus zu schließenden Folgerungen bezüglich reich,
bzw. weniger reich ausgestatteten oder beigabenlosen Gräbern sind nur mit äußerster Vorsicht zu
betrachten; war doch bei ca. 70% der Gräber der obere Gefäßteil durch Pflugeinwirkung zerstört.
Da erfahrungsgemäß besonders seit der mittleren vorrömischen Eisenzeit die Metallfunde, z.T.
wegen ihrer Länge (vgl. Gürtelhaken), auf den Leichenbrand gelegt wurden, muß vermutet werden,
daß eine größere Anzahl der ursprünglich vorhandenen Funde vollständig zerstört worden ist.
Aufgrund dieser unsicheren Befundsituation wurde auf eine ausführliche statistische Darstellung
der Beifunde verzichtet.
Von den 304 freigelegten Gräbern sind 13 Leichenbrandlager ( = ca. 4%). Fünf von ihnen
waren mit Schalen bedeckt. Soweit aus den wenigen Beifunden dieser Bestattungen zu erkennen ist,
dürften die Leichenbrandlager in der Mehrzahl der älteren vorrömischen Eisenzeit angehören. Von
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