Fibel mit Bügelknubben
Eine typologisch den Kugelfibeln nahestehende Variante der Fibeln vom Mittellatene-Schema
wurde zusammen mit einem Haftarmgürtel und einem Gürtelring in Grab 71 gefunden (Taf. 11,
71). Dem aus Bronze gefertigten Stück fehlt der Nadelhalter. Der obere Fortsatz des Fußes liegt
mit einer rillenverzierten kleinen Klammer dem Bügelende auf. Die Länge der Fibel dürfte bei noch
erhaltenen 8,5 cm etwa 12 cm betragen haben.
Fibeln mit rechteckigem Fuß
Die auch unter der Bezeichnung ,,Langobarden-Fibel“ bekannt gewordene Gewandschließe ist
eine signifikante Fibelform in spätlatenezeitlichen Gräbern des Niederelbegebietes. Sie ist sowohl
auf den sog. „Männer-“ als auch „Frauenfriedhöfen“ vertreten. W. WEGEWITZ (1972, 256)
hat m.W. als erster darauf hingewiesen, daß die längere Form der rechteckigen Fibeln überwiegend
auf dem erstgenannten Friedhofstyp gefunden wird, während die kleineren Exemplare auf die
„Frauenfriedhöfe“ beschränkt zu sein scheinen.
Fertigungstechnisch gehören die rechteckigen Fibeln noch zu den Fibeln vom Mittellatene-
Schema. Wie diese sind sie aus Eisendraht gebogen. Bezeichnend ist der rechteckig gestaltete Fuß,
dessen Ende mit einer kleinen Klammer auf dem Bügel befestigt ist. Die aus den im Ostteil (Karte
23) liegenden Gräbern 203 (Taf. 27) und 257 (Taf. 34) geborgenen Exemplare sind 7,8 bzw. 4,8 cm
lang.
Fibeln vom Spätlatene-Schema
In einem fortgeschrittenen Stadium der Spätlatenezeit ändert sich die Trachtsitte deutlich. Die
bislang dominierenden Gürtelhaken werden, bis auf wenige Ausnahmen, von den Fibeln als den
jetzt vorherrschenden Gewandschließen abgelöst. Dieser tiefgreifende Umschwung spiegelt sich in
der räumlichen Verbreitung der Gürtelhaken (Karte 17) und Fibeln (Karte 22 und 24) wider. Durch
diese Änderung des Verschlußsystems bedingt, kommt es in der Spätlatenezeit relativ plötzlich zur
Ausbildung zahlreicher Fibelformen. Unserer Meinung nach ist dieser Wandel auf einen Wechsel in
der Mode zurückzuführen, der durch formale und fertigungstechnische Impulse, die aus dem kelti-
schen Bereich das hiesige Handwerk erreichten, begünstigt worden sein dürfte.
Fibeln mit geknicktem Bügel
Die von J. KOSTRZEWSKI (1919) als Variante K bezeichnete Fibelform lag mit je einem Ex-
emplar in den Gräbern 197, 214 und 257. Es sind einfache Drahtfibeln, deren Bügel geknickt ist.
Gut erhaltene Stücke lassen erkennen, daß der Bügelknick vereinzelt eine kleine, wulstförmige
Verdickung aufweist (Taf. 46, 34b). Die vorliegenden Stücke haben eine kurze Spirale mit vier
Windungen. Die Sehne verläuft außen. Formenkundlich ist dieser Fibeltyp nicht immer eindeutig
von den sehr ähnlichen Spätlatene-Fibeln mit schwach gewölbtem Bügel zu unterscheiden. Rost
und die Möglichkeit der Bügeldeformation beim damaligen Gebrauch erschweren manchmal eine
zweifelsfreie Typisierung.
Die Fundvergesellschaftung des Grabes 257 (Taf. 34) ist besonders hervorzuheben, da hier einer
der wenigen Fälle vorliegt, wo eine Fibel mit geknicktem Bügel mit einer Fibel vom Mittellatene-
Schema mit rechteckigem Fuß zusammenlag. Der in diesem Grab zusätzlich gefundene Ringgürtel-
haken und die drei Knochennadeln weisen diese Bestattung von der Anzahl der ihr beigelegten
Objekte als eine der reich ausgestatteten des Gräberfeldes aus.
Für die chronologische Einordnung des Holsteiner Gürtels Grab 197 ist die aus diesem Grab
(Taf. 27) stammende Fibel von Interesse. Verbreitungsmäßig liegen die drei Fibeln mit geknicktem
Bügel im östlichen Bereich des Gräberfeldes (Karte 24).
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Eine typologisch den Kugelfibeln nahestehende Variante der Fibeln vom Mittellatene-Schema
wurde zusammen mit einem Haftarmgürtel und einem Gürtelring in Grab 71 gefunden (Taf. 11,
71). Dem aus Bronze gefertigten Stück fehlt der Nadelhalter. Der obere Fortsatz des Fußes liegt
mit einer rillenverzierten kleinen Klammer dem Bügelende auf. Die Länge der Fibel dürfte bei noch
erhaltenen 8,5 cm etwa 12 cm betragen haben.
Fibeln mit rechteckigem Fuß
Die auch unter der Bezeichnung ,,Langobarden-Fibel“ bekannt gewordene Gewandschließe ist
eine signifikante Fibelform in spätlatenezeitlichen Gräbern des Niederelbegebietes. Sie ist sowohl
auf den sog. „Männer-“ als auch „Frauenfriedhöfen“ vertreten. W. WEGEWITZ (1972, 256)
hat m.W. als erster darauf hingewiesen, daß die längere Form der rechteckigen Fibeln überwiegend
auf dem erstgenannten Friedhofstyp gefunden wird, während die kleineren Exemplare auf die
„Frauenfriedhöfe“ beschränkt zu sein scheinen.
Fertigungstechnisch gehören die rechteckigen Fibeln noch zu den Fibeln vom Mittellatene-
Schema. Wie diese sind sie aus Eisendraht gebogen. Bezeichnend ist der rechteckig gestaltete Fuß,
dessen Ende mit einer kleinen Klammer auf dem Bügel befestigt ist. Die aus den im Ostteil (Karte
23) liegenden Gräbern 203 (Taf. 27) und 257 (Taf. 34) geborgenen Exemplare sind 7,8 bzw. 4,8 cm
lang.
Fibeln vom Spätlatene-Schema
In einem fortgeschrittenen Stadium der Spätlatenezeit ändert sich die Trachtsitte deutlich. Die
bislang dominierenden Gürtelhaken werden, bis auf wenige Ausnahmen, von den Fibeln als den
jetzt vorherrschenden Gewandschließen abgelöst. Dieser tiefgreifende Umschwung spiegelt sich in
der räumlichen Verbreitung der Gürtelhaken (Karte 17) und Fibeln (Karte 22 und 24) wider. Durch
diese Änderung des Verschlußsystems bedingt, kommt es in der Spätlatenezeit relativ plötzlich zur
Ausbildung zahlreicher Fibelformen. Unserer Meinung nach ist dieser Wandel auf einen Wechsel in
der Mode zurückzuführen, der durch formale und fertigungstechnische Impulse, die aus dem kelti-
schen Bereich das hiesige Handwerk erreichten, begünstigt worden sein dürfte.
Fibeln mit geknicktem Bügel
Die von J. KOSTRZEWSKI (1919) als Variante K bezeichnete Fibelform lag mit je einem Ex-
emplar in den Gräbern 197, 214 und 257. Es sind einfache Drahtfibeln, deren Bügel geknickt ist.
Gut erhaltene Stücke lassen erkennen, daß der Bügelknick vereinzelt eine kleine, wulstförmige
Verdickung aufweist (Taf. 46, 34b). Die vorliegenden Stücke haben eine kurze Spirale mit vier
Windungen. Die Sehne verläuft außen. Formenkundlich ist dieser Fibeltyp nicht immer eindeutig
von den sehr ähnlichen Spätlatene-Fibeln mit schwach gewölbtem Bügel zu unterscheiden. Rost
und die Möglichkeit der Bügeldeformation beim damaligen Gebrauch erschweren manchmal eine
zweifelsfreie Typisierung.
Die Fundvergesellschaftung des Grabes 257 (Taf. 34) ist besonders hervorzuheben, da hier einer
der wenigen Fälle vorliegt, wo eine Fibel mit geknicktem Bügel mit einer Fibel vom Mittellatene-
Schema mit rechteckigem Fuß zusammenlag. Der in diesem Grab zusätzlich gefundene Ringgürtel-
haken und die drei Knochennadeln weisen diese Bestattung von der Anzahl der ihr beigelegten
Objekte als eine der reich ausgestatteten des Gräberfeldes aus.
Für die chronologische Einordnung des Holsteiner Gürtels Grab 197 ist die aus diesem Grab
(Taf. 27) stammende Fibel von Interesse. Verbreitungsmäßig liegen die drei Fibeln mit geknicktem
Bügel im östlichen Bereich des Gräberfeldes (Karte 24).
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