Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Häßler, Hans-Jürgen
Zur inneren Gliederung und Verbreitung der Vorrömischen Eisenzeit im südlichen Niederelbegebiet (Teil 2): Der Urnenfriedhof Bargstedt I, Kreis Stade: Katalog — Hildesheim: Verlag August Lax, 1976

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.65517#0044
License: Creative Commons - Attribution - ShareAlike
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Fibelfragmente
Die den Gräbern 26. 114. 134. 189. 190. 199. 200. 217, 223, 225. 229. 233. 237, 245. 255. 285,
286 und 299 entnommenen Fibelfragmente sind formenkundlich nicht näher zu bestimmen. Auf-
grund der Beifunde. Keramik und der z.T. noch erhaltenen typologisch relevanten Elemente (z.B.
der Nadelhalter Grab 237). können diese fragmentarisch erhaltenen Exemplare spätlatenezeitlichen
Fibeln zugeordnet werden (Karte 24).
Augenfibeln
Den jüngsten Fibeltyp des Friedhofes stellen die Augenfibeln der Gräber 250 (Taf. 33, 250c)
und 251 (Taf. 33, 251b) dar. Sie sind formal vergleichbar mit denen der Gruppe III, 45 nach O.
ALMGREN (1897, Taf. III, 45). Aus Bronze gefertigt, weisen sie nach außen aufgeschlitzte Augen
auf. Abweichungen ergeben sich für die beiden Stücke in der Verzierung des Bügelwulstes.
Während das Exemplar 250 vollständig erhalten ist, muß die Fibel des Grabes 251 bereits vor der
Niederlegung absichtlich zerstört worden sein. Auffällig ist die Duplizität der übrigen Beifunde bei-
der Gräber. Mit den Fibeln kombiniert lag je eine gestielte Bogenklinge sowie Bruchstücke je einer
Knochen- und einer Eisennadel. Wie vergleichbare Fundkombinationen aus Hornbek, Kr. Lauen-
burg (A. RANGS-BORCHLING, 1963, Grab 33 u. 126), zeigen, dürfte es sich bei letzteren um
Fragmente von Öhrnadeln handeln. Die beiden Gräber liegen nebeneinander im Südteil des Ostbe-
zirkes (Karte 22).

Verschiedenes
Pinzette
Die einzige Pinzette des Friedhofes lag zusammen mit den Bruchstücken zweier Eisennadeln in
der dreigegliederten Urne des Grabes 42 (Taf. 6, 42c). Das aus stärkerem Eisenblech gebogene
Objekt ist 8,4 cm lang und besitzt in der Biegungsöse einen beweglichen kleinen Eisenring. Der
tiefliegende Schieber ist ebenfalls aus Eisen. Dem allgemeinen Verbreitungsbild der Gräber der
älteren vorrömischen Eisenzeit entsprechend, liegt das Grab im Westteil des Friedhofes (Karte 25).
Bronzekamm
Die dieses sehr seltene Objekt enthaltende Urne 179 (Taf. 23, 179c) wurde im Zentrum des
Gräberfeldes freigelegt (Karte 25). Der Kamm hat eine Öse, sechs schmale sowie zwei breite Zin-
ken, die allesamt abgebrochen sind, und eine durchbrochene Griffplatte (H.-J. HÄSSLER,
1968/72). (Karte 25).
Eisenklammern
Verhältnismäßig zahlreich in spätlatenezeitlichen Gräbern sind kleine Eisenklammern, wie sie
aus den Gräbern 182(7), 192, 229, 256 und 259 bruchstückhaft vorliegen. Das annähernd vollstän-
dig erhaltene Stück aus Grab 229 (Taf. 30, 229a) mißt ca. 3 cm; die Enden sind nagelförmig zuge-
spitzt. Nach W7. WEGEWITZ (1973, 149 ff.) dienten diese Klammern zum Zusammenhalten flächi-
ger Holzteile, mit denen die Urnen abgedeckt wurden (Karte 25).
Gestielte Bogenmesser
Exemplare dieser seit der Spätlatenezeit relativ häufig gefundenen Messerform wurden den
Urnen 195, 199, 220, 250 und 251 entnommen. Die Exemplare 199 und 220 (Taf. 26, 199a; 30,
220b) haben eine verhältnismäßig kurze, schwach gewölbte Klinge, die bei den übrigen drei Exem-
plaren kräftiger gekrümmt und auch länger ist (z.B. Taf. 33, 251d) als bei den Stücken Nr. 199
und 220. Die Lage der Messer konzentriert sich auf den östlichen Bereich der Nekropole (Karte
25).

34
 
Annotationen