4 Ältere Untersuchungen und Beobachtungen am Bohlenweg VI (Pr)
Hierzu die Karte Abb. 5
4.1 NIEBERDING ab 1817
Die von NIEBERDING mirgeteilten Beobachtungen wurden bereits dargestellt (vgl. 2.3). Seine
Grabung lag knapp südwestlich der im Plan verzeichneten Beobachtung von 1938.
4.2 TEWES 1888
Im Jahre 1888 erstattete TEWES einen Bericht (TEWES 1888), nach dem er einen Teil des Boh-
lenweges VI (Pr) untersucht hat. Er ist im September 1888 zusammen mit KNOKE im Gelände
gewesen.
Die Untersuchung, ,, welche am Sonnabend Morgen vorgenommen wurde, hat eine von den bei
Mehrholz untersuchten in mancher Hinsicht abweichende Anlage betroffen. . . Aus den auf ge-
deckten Strecken ging nämlich hervor, daß dieser Weg systematisch mit ’ ’ im Querschnitt ,, drei-
eckigen und vorwiegend gelochten Bohlen, welche durchweg aufgekantet wurden, hergestellt,
und daß diese eine andere Bearbeitung zeigten, wie diejenigen” anderer Moorwege. „Der Un-
terschied besteht vornehmlich darin, daß die stumpfen Enden der Bohlen eine schräge Eläche
...zeigen, und daß die Löcher. . .unregelmäßig dreieckig sind...Zur Befestigung. .. sind
übrigens ebenfalls winzige Nägel benutzt worden. . . und zu den Bohlen nicht blos Eichen, son-
dern. . .auch Bannen verwandt. Die Durchschnittslänge der Bohlen ist nicht ganz 250 cm, die
Durchschnittsbreite und Stärke 15 bzw. 7 cm. Dieser Bohlenweg war also etwas schmäler, wie die
andern. Derselbe soll. . . die Geest bei Kroge erreicht haben. . .”
Die Lage der Untersuchungsstelle ist in der von TEWES beigegebenen Karte nicht enthalten, sie
wird auch im Text nicht mitgeteilt. Sie scheint jedoch nicht weit südlich der Eint löge gelegen
zu haben.
4.3 VON ALTEN 1879—1888
In den Jahren 1888 und 1879 veröffentliche VON ALTEN die Ergebnisse seiner Untersuchungen
an Moorwegen.
Teile des Bohlenweges VI (Pr) hat er durch Grabung untersucht. Er bezweifelt die Herkunft von
den Römern: „Die Bohlen sind bs und auch gelocht, die Seitenpfähle fehlen meistens, oder
sie sind rund und von weichem Holz, die Bohlen greifen auf der Westseite gewöhnlich nicht
übereinander. ” Später fügt er nach:
„Die Bedenken, die ich. . . über diesen Weg ausgesprochen, sind freilich in so weit behoben, als
eine von Lindloh” ( = Lintloge) „ausgehende Untersuchung, welche. . . Tewes. . . durchgeführt
hat, darthut, daß nach dieser Seite der Bau, wenn auch eilig, doch sehr haltbar ausgeführt wurde,
die Bohlen z. B. griffen stets übereinander, die Seitenlöcher sind mit der Axt im Zk ge-
hauen. . . ”
VON ALTEN beobachtete die „Ungleichmäßigkeit des Baues,. . .selbst die Bohlen erscheinen
etwas schwach, auch die Verwendung sehr unsicherer Seitenpfähle in dem genannten Wege und
die Durchführung desselben in schräger Richtung durch das Moor. . . Dies ließ ihn an der Her-
kunft von den Römern zweifeln, während er — offenbar einem Wunschdenken folgend — die
von TEWES berichtete „Aufkantung” der Bohlen, d. h. das Aufliegen der dicken Kante einer
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Hierzu die Karte Abb. 5
4.1 NIEBERDING ab 1817
Die von NIEBERDING mirgeteilten Beobachtungen wurden bereits dargestellt (vgl. 2.3). Seine
Grabung lag knapp südwestlich der im Plan verzeichneten Beobachtung von 1938.
4.2 TEWES 1888
Im Jahre 1888 erstattete TEWES einen Bericht (TEWES 1888), nach dem er einen Teil des Boh-
lenweges VI (Pr) untersucht hat. Er ist im September 1888 zusammen mit KNOKE im Gelände
gewesen.
Die Untersuchung, ,, welche am Sonnabend Morgen vorgenommen wurde, hat eine von den bei
Mehrholz untersuchten in mancher Hinsicht abweichende Anlage betroffen. . . Aus den auf ge-
deckten Strecken ging nämlich hervor, daß dieser Weg systematisch mit ’ ’ im Querschnitt ,, drei-
eckigen und vorwiegend gelochten Bohlen, welche durchweg aufgekantet wurden, hergestellt,
und daß diese eine andere Bearbeitung zeigten, wie diejenigen” anderer Moorwege. „Der Un-
terschied besteht vornehmlich darin, daß die stumpfen Enden der Bohlen eine schräge Eläche
...zeigen, und daß die Löcher. . .unregelmäßig dreieckig sind...Zur Befestigung. .. sind
übrigens ebenfalls winzige Nägel benutzt worden. . . und zu den Bohlen nicht blos Eichen, son-
dern. . .auch Bannen verwandt. Die Durchschnittslänge der Bohlen ist nicht ganz 250 cm, die
Durchschnittsbreite und Stärke 15 bzw. 7 cm. Dieser Bohlenweg war also etwas schmäler, wie die
andern. Derselbe soll. . . die Geest bei Kroge erreicht haben. . .”
Die Lage der Untersuchungsstelle ist in der von TEWES beigegebenen Karte nicht enthalten, sie
wird auch im Text nicht mitgeteilt. Sie scheint jedoch nicht weit südlich der Eint löge gelegen
zu haben.
4.3 VON ALTEN 1879—1888
In den Jahren 1888 und 1879 veröffentliche VON ALTEN die Ergebnisse seiner Untersuchungen
an Moorwegen.
Teile des Bohlenweges VI (Pr) hat er durch Grabung untersucht. Er bezweifelt die Herkunft von
den Römern: „Die Bohlen sind bs und auch gelocht, die Seitenpfähle fehlen meistens, oder
sie sind rund und von weichem Holz, die Bohlen greifen auf der Westseite gewöhnlich nicht
übereinander. ” Später fügt er nach:
„Die Bedenken, die ich. . . über diesen Weg ausgesprochen, sind freilich in so weit behoben, als
eine von Lindloh” ( = Lintloge) „ausgehende Untersuchung, welche. . . Tewes. . . durchgeführt
hat, darthut, daß nach dieser Seite der Bau, wenn auch eilig, doch sehr haltbar ausgeführt wurde,
die Bohlen z. B. griffen stets übereinander, die Seitenlöcher sind mit der Axt im Zk ge-
hauen. . . ”
VON ALTEN beobachtete die „Ungleichmäßigkeit des Baues,. . .selbst die Bohlen erscheinen
etwas schwach, auch die Verwendung sehr unsicherer Seitenpfähle in dem genannten Wege und
die Durchführung desselben in schräger Richtung durch das Moor. . . Dies ließ ihn an der Her-
kunft von den Römern zweifeln, während er — offenbar einem Wunschdenken folgend — die
von TEWES berichtete „Aufkantung” der Bohlen, d. h. das Aufliegen der dicken Kante einer
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