(FNr. 10/1). Die Schaftöffnung ist leicht nach einer Seite versetzt (Taf. 22,3). Die rein zweckbestimmte
Form wird aus Düna unter Werkzeugfunden aus dem 9.-14. Jahrhundert aufgeführt (KLAPPAUF
1985a, 222 ff. Abb. 11). In die Mitte bis Ende des 12. Jahrhunderts ist ein gleiches Beil vom Dörhai bei
Winzenburg, Ldkr. Hildesheim einzuordnen (HEINE 1989, 101 ff. Abb. 15,1); ein weiteres Vergleichs-
stück kann wieder von der Burg Wilmsdorf, Kr. Siegen genannt werden (BAUER 1979, 153 ff. Abb.
13,1).
Das Bruchstück einer kleinen kreisrunden, nicht näher bestimmbaren Bronzescheibe (FNr. 16/38; Taf.
21,3) aus dem Fundament der nördlichen Innenmauer des großen Ost-Tores vervollständigt die Zahl der
Metallfunde aus der Oberburg.
Aus der Unterburg sind als nicht weiter verwertbare Eisenfunde ein kleines, sehr stark verrostetes, band-
förmiges Eisenstück (FNr. 31A/11:63; Taf. 22,6) und ein ovalförmig zusammengebogener runder
Eisenstab (FNr. 33/2; Taf. 22,4) zu nennen.
4.4 Die Funde aus dem Vorwall
Das Fundgut aus dem westlich der Oberburg liegendem Vorwall unterscheidet sich von dem der Ober-
und Unterburg ganz wesentlich. Außer wenigen Bronzefunden kamen in den Aufschüttungsschichten
Scherben einer nicht sicher bestimmbaren Keramik und Feuersteingeräte zum Vorschein.
Das auffallendste Fundstück ist eine aus sechs Windungen bestehende bronzene Fingerspirale mit senk-
recht hochstehenden spiralig aufgerollten Enden; die untere Spirale ist abgebrochen (Taf. 21,2a). Den
zweiten Fund bilden mehrere Bruchstücke eines einfachen Bronzeringes mit flachovalem Querschnitt
(FNr.25/2; Taf. 21,26). Weitere kleine und kleinste Bronzestückchen könnten von einem zweiten Ring
oder auch Fingerspiralring stammen. Schließlich wurden in der zentralen Aufschüttung des Vorwalles
noch vier kleinste dünne Bronzeplättchen gefunden. Sie lassen sich jedoch nicht näher bestimmen
(FNr. 25/9).
Bei dem Spiralfingerring mit aufgerollten Spiralenden handelt es sich um eine seltene Schmuckform. Ge-
naue Parallelen zum Pöhlder Stück können aus einem Grabhügel in der Ortsflur Pöfersdorf, Gern.De-
gerndorf, Ldkr. Parsberg/Oberpfalz (TORBRÜGGE 1959, 156; Taf. 36,32 ) und aus dem nördlichen
Rheintalgraben von Wallertheim, Ldkr. Alzei genannt werden (KÖSTER 1968, 24; Taf. 51:16). Diese
Fingerspiralen mit aufgerollten, gegenständigen Enden dürften zeitgleich sein mit den einfachen Finger-,
Arm- und Beinringen mit aufgerollten Spiralenden, die in der einschlägigen Literatur häufiger zu finden
sind. Sie werden im Gebiet der Lüneburger Heide (LAUX 1971; PIESKER 1958) ebenso angetroffen
wie in Mecklenburg (SCHUBART 1972, 31; Taf. 42 A3; 53 A3 ) und in Pommern (KERSTEN 1958,
Taf. 14,163). F. HOLSTE hat ihre Verbreitung kartiert (1953, 52, Karte 9); sie sind in der entwickelten
Hügelgräberbronzezeit der böhmischen Gruppe geläufig (ÖUJANOVÄ-jfLKOVÄ 1964; 1970). In der
Oberpfalz gehören sie den Frühbronzezeitstufen B bis C (= Reinecke Periode II) an (TORBRÜGGE
1959, Taf. 81). Die Fingerringe mit gegenständigen Endspiralen in Norddeutschland schließt F. LAUX
(1971, 66 f.) an die Oberpfälzer Hauptgruppe an. In diesem Zusammenhang ist auch der Spiralfinger-
ring mit gegenständigen aufgerollten Enden aus dem Vorwall von „König Heinrichs Vogelherd“ einzu-
ordnen. Er stellt einen weiteren Beleg für die Rolle der südniedersächsischen frühen Bronzezeit als Ver-
mittlerin zwischen zwei ausgeprägten Formenkreisen im Norden und Süden dar (HOLSTE 1934,40 ff.;
CLAUS 1973, 238 ff.).
Ein kleiner, tropfenförmiger weißgrauer Metallteil mit flacher Unterseite kann nicht näher bestimmt
werden (FNr. 25/3,4; Taf. 21,1).
Auffällig ist das Vorkommen von Feuersteinartefakten in den Aufschüttungsschichten des Vorwalles. Es
handelt sich meist um grobe, unbearbeitete oder nur zum Teil bearbeitete Ware. Auch aus den Innenräu-
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Form wird aus Düna unter Werkzeugfunden aus dem 9.-14. Jahrhundert aufgeführt (KLAPPAUF
1985a, 222 ff. Abb. 11). In die Mitte bis Ende des 12. Jahrhunderts ist ein gleiches Beil vom Dörhai bei
Winzenburg, Ldkr. Hildesheim einzuordnen (HEINE 1989, 101 ff. Abb. 15,1); ein weiteres Vergleichs-
stück kann wieder von der Burg Wilmsdorf, Kr. Siegen genannt werden (BAUER 1979, 153 ff. Abb.
13,1).
Das Bruchstück einer kleinen kreisrunden, nicht näher bestimmbaren Bronzescheibe (FNr. 16/38; Taf.
21,3) aus dem Fundament der nördlichen Innenmauer des großen Ost-Tores vervollständigt die Zahl der
Metallfunde aus der Oberburg.
Aus der Unterburg sind als nicht weiter verwertbare Eisenfunde ein kleines, sehr stark verrostetes, band-
förmiges Eisenstück (FNr. 31A/11:63; Taf. 22,6) und ein ovalförmig zusammengebogener runder
Eisenstab (FNr. 33/2; Taf. 22,4) zu nennen.
4.4 Die Funde aus dem Vorwall
Das Fundgut aus dem westlich der Oberburg liegendem Vorwall unterscheidet sich von dem der Ober-
und Unterburg ganz wesentlich. Außer wenigen Bronzefunden kamen in den Aufschüttungsschichten
Scherben einer nicht sicher bestimmbaren Keramik und Feuersteingeräte zum Vorschein.
Das auffallendste Fundstück ist eine aus sechs Windungen bestehende bronzene Fingerspirale mit senk-
recht hochstehenden spiralig aufgerollten Enden; die untere Spirale ist abgebrochen (Taf. 21,2a). Den
zweiten Fund bilden mehrere Bruchstücke eines einfachen Bronzeringes mit flachovalem Querschnitt
(FNr.25/2; Taf. 21,26). Weitere kleine und kleinste Bronzestückchen könnten von einem zweiten Ring
oder auch Fingerspiralring stammen. Schließlich wurden in der zentralen Aufschüttung des Vorwalles
noch vier kleinste dünne Bronzeplättchen gefunden. Sie lassen sich jedoch nicht näher bestimmen
(FNr. 25/9).
Bei dem Spiralfingerring mit aufgerollten Spiralenden handelt es sich um eine seltene Schmuckform. Ge-
naue Parallelen zum Pöhlder Stück können aus einem Grabhügel in der Ortsflur Pöfersdorf, Gern.De-
gerndorf, Ldkr. Parsberg/Oberpfalz (TORBRÜGGE 1959, 156; Taf. 36,32 ) und aus dem nördlichen
Rheintalgraben von Wallertheim, Ldkr. Alzei genannt werden (KÖSTER 1968, 24; Taf. 51:16). Diese
Fingerspiralen mit aufgerollten, gegenständigen Enden dürften zeitgleich sein mit den einfachen Finger-,
Arm- und Beinringen mit aufgerollten Spiralenden, die in der einschlägigen Literatur häufiger zu finden
sind. Sie werden im Gebiet der Lüneburger Heide (LAUX 1971; PIESKER 1958) ebenso angetroffen
wie in Mecklenburg (SCHUBART 1972, 31; Taf. 42 A3; 53 A3 ) und in Pommern (KERSTEN 1958,
Taf. 14,163). F. HOLSTE hat ihre Verbreitung kartiert (1953, 52, Karte 9); sie sind in der entwickelten
Hügelgräberbronzezeit der böhmischen Gruppe geläufig (ÖUJANOVÄ-jfLKOVÄ 1964; 1970). In der
Oberpfalz gehören sie den Frühbronzezeitstufen B bis C (= Reinecke Periode II) an (TORBRÜGGE
1959, Taf. 81). Die Fingerringe mit gegenständigen Endspiralen in Norddeutschland schließt F. LAUX
(1971, 66 f.) an die Oberpfälzer Hauptgruppe an. In diesem Zusammenhang ist auch der Spiralfinger-
ring mit gegenständigen aufgerollten Enden aus dem Vorwall von „König Heinrichs Vogelherd“ einzu-
ordnen. Er stellt einen weiteren Beleg für die Rolle der südniedersächsischen frühen Bronzezeit als Ver-
mittlerin zwischen zwei ausgeprägten Formenkreisen im Norden und Süden dar (HOLSTE 1934,40 ff.;
CLAUS 1973, 238 ff.).
Ein kleiner, tropfenförmiger weißgrauer Metallteil mit flacher Unterseite kann nicht näher bestimmt
werden (FNr. 25/3,4; Taf. 21,1).
Auffällig ist das Vorkommen von Feuersteinartefakten in den Aufschüttungsschichten des Vorwalles. Es
handelt sich meist um grobe, unbearbeitete oder nur zum Teil bearbeitete Ware. Auch aus den Innenräu-
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