Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mohnike, Katharina
Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens (Band 55): Das jüngerkaiser- bis völkerwanderungszeitliche Gräberfeld von Uelzen-Veerßen, Niedersachsen — Rahden/​Westf.: Verlag Marie Leidorf, 2019

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.68717#0125
License: Creative Commons - Attribution - ShareAlike
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Das Gräberfeld von Uelzen-Veerßen

121



Tab.3 Fortsetzung

und diagonal gesetzten „Fransen" in Betracht gezo-
gen (Hegewisch 2007, 113). Jedoch sei auf ein Gefäß
aus Bad Bevensen mit schräg gesetzten Buckeln,
begleitenden Rillenabschnitten, Rillen und Roset-
ten hingewiesen, das einen Kamm mutmaßlich des
3./4. Jahrhunderts enthielt (Gaedtke-Eckardt 2001,
Kat.-Nr. 88 Taf. 13). Eine vergleichbare Dekorkompo-
sition aus Rillen, Rosetten, Buckeln und Fransen liegt
auf der Uelzen-Veerßener Urne 2067.1 (Taf. 163) bzw.
mit Kanneluren statt Buckeln auf den Kat.-Nr. 1029.1
(Taf. 58), 2071.1 (Taf. 164) und 2076.1 (Taf. 164) vor.
Ferner datierte B. Ludowici eine Kombination aus
umlaufendem plastischen Gitterband und senkrech-
ten plastischen Leisten mit begleitenden Strichen
überzeugend in das 3. und 4. Jahrhundert (2005, 28).
Es sei zudem auf ein Gefäß vom „Ole Hai", Ldkr.
Helmstedt, hingewiesen, das aufgrund der Form in
das 3./4. Jahrhundert datiert wird (Ludowici 2005,
27, Kat.-Nr. 25-7 Taf. 30).
Auf dem Gräberfeld von Uelzen-Veerßen fehlen
mit Knubben versehene Gefäße lediglich auf dem
westlich der Eisenbahntrasse gelegenen Areal.
Exemplare mit Buckeldekor fanden sich vor allem
im Südosten des untersuchten Ausschnitts, während
sie westlich des Weges überhaupt nicht nachweisbar
sind (Abb. 51).
Oberflächenbehandlungen (Gefäßnachweis
Tab. 4)
Zu den Oberflächenbehandlungen werden sowohl
die schmückende Politur als auch die funktionale
Rauung einschließlich Kammstrich gerechnet
(Abb. 52).
Für zahlreiche der gegliederten weitmündigen
Urnen des Uelzen-Veerßener Bestattungsplatzes
ist eine Behandlung der äußeren Oberfläche kenn-
zeichnend, die den Gefäßen einen gefälligen Glanz
verleiht (z. B. Kat.-Nr. 1000.1 Taf. 56, 2083.1 Taf.
166, 2087.1 Taf. 166 2122.1 Taf. 169, 2126.1 Taf.
170, 2135.1 Taf. 172, 2502.1 Taf. 188, 2549.1 Taf.
191, 2551.1 Taf. 192). Aufgrund der guten Überlie-
ferungsbedingungen konnte bei 358 der in dieser
Hinsicht beurteilbaren 969 Exemplare eine solche
Politur beobachtet werden, was einem Anteil von 40
% entspricht. 61 % dieser Gefäße (n=218) wurden
fast vollständig poliert, wobei der Rand und ein Strei-
fen oberhalb des Standboden bzw. die abgesetzten
Böden so gut wie immer ausgespart blieben. Sie
fanden sich in allen Bereichen des Gräberfelds. Bei
11 % der entsprechend gestalteten Exemplare (n=40)
beschränkte man die Politur auf das Oberteil und
 
Annotationen