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die Windei 54. Vol. I. p. 779. Schneid.) bemerkt,
dafs am Hellespont und Pontus sogar der Südwind
Schnee bringe, beim Nordwind aber der Frost heftig
und dauernd sei, woraus sich der Anfang der Pro-
perzischen Elegie erklärt (IV. 22.).
Fi-igida tarn mullos placuit tibi Cyzicus annos.
Dagegen war die Frische im Sommer so angenehm,
dafs die byzantinischen Kaiser diese Jahreszeit häutig
auf den Inseln der Propontis zubrachten, auf welchen
sich zum Beispiel im Jahre 1185 Andronicus auf-
hielt, als zu Conslantinopel Isaac Angelus zum
Kaiser erhoben wurde 1). „Die Reize der Propon-
tis," sagt Nicetas in der Geschichte dieses Kaisers
(II. p. 521. 13. Bekk.), „der ergötzliche Aufenthalt,
das Jagen und Reiten daselbst, fesseln wie mit Ket-
ten unsere Kaiser," und an einer andern Stelle (III.
p. 668. Bekk.), wo er die im Jahre 1199 unter
Alexius III. in Macedonien stehenden Truppen re-
dend einführt: „Wer kann es aushalten, in diesen
gänzlich rohen und reizlosen Gegenden lange zu ver-
weilen, wegen eines geringen oder gar nicht vorhan-
denen Vortheils, während die Zeit der Feigen und
Melonen herannaht, und die andern Früchte des Lan-
des sich dunkel färben, an denen die Propontis reich
ist wie ein Garten von Gottes Hand gepflanzt? O dafs
wir in Rhegions Au wären und Apamea schauten, dafs
wir begrüfsten die heilige Konstantinopolis und von
dort zu der Propontis üppigen Fluren hiuüberschiff-
ten, wo ein sanfter, lebenspendender Nordhauch weht,
und Fische munter umhertanzen, und Delphine lieb-
lich emportauchen, und des Bades Lust überall lacht,
1) Gibbon c. 48. Tli. 13. p. 162. <W Ucbers.
die Windei 54. Vol. I. p. 779. Schneid.) bemerkt,
dafs am Hellespont und Pontus sogar der Südwind
Schnee bringe, beim Nordwind aber der Frost heftig
und dauernd sei, woraus sich der Anfang der Pro-
perzischen Elegie erklärt (IV. 22.).
Fi-igida tarn mullos placuit tibi Cyzicus annos.
Dagegen war die Frische im Sommer so angenehm,
dafs die byzantinischen Kaiser diese Jahreszeit häutig
auf den Inseln der Propontis zubrachten, auf welchen
sich zum Beispiel im Jahre 1185 Andronicus auf-
hielt, als zu Conslantinopel Isaac Angelus zum
Kaiser erhoben wurde 1). „Die Reize der Propon-
tis," sagt Nicetas in der Geschichte dieses Kaisers
(II. p. 521. 13. Bekk.), „der ergötzliche Aufenthalt,
das Jagen und Reiten daselbst, fesseln wie mit Ket-
ten unsere Kaiser," und an einer andern Stelle (III.
p. 668. Bekk.), wo er die im Jahre 1199 unter
Alexius III. in Macedonien stehenden Truppen re-
dend einführt: „Wer kann es aushalten, in diesen
gänzlich rohen und reizlosen Gegenden lange zu ver-
weilen, wegen eines geringen oder gar nicht vorhan-
denen Vortheils, während die Zeit der Feigen und
Melonen herannaht, und die andern Früchte des Lan-
des sich dunkel färben, an denen die Propontis reich
ist wie ein Garten von Gottes Hand gepflanzt? O dafs
wir in Rhegions Au wären und Apamea schauten, dafs
wir begrüfsten die heilige Konstantinopolis und von
dort zu der Propontis üppigen Fluren hiuüberschiff-
ten, wo ein sanfter, lebenspendender Nordhauch weht,
und Fische munter umhertanzen, und Delphine lieb-
lich emportauchen, und des Bades Lust überall lacht,
1) Gibbon c. 48. Tli. 13. p. 162. <W Ucbers.