Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
/

79

tene Mangel vermochten den Enlschlufs des Königs
dankend zu machen. Die Pferde, die ihm ohnehin
unnütz waren, sandte er nach Bithynien, — sie fielen
beim Uebergaug über den Rhyndacus dem Luculi
jfi die Hände, der 6000 von ihnen erbeutete, und ge-
gen 15,000 Mann, die ihnen zur Deckung mitgegeben
Waren, gefangen nahm — mit dem Heere aber einen
Heuen . Angriff vorbereitend, warf er von dem über
der Stadt gelegenen Dindymus her einen Wall gegen
dieselbe auf, und unterirdische Gänge hineinführend,
untergrub er die Mauer. Indessen war es dem Lu-
cull geglückt, auf einem grofsen Fahrzeug, das er
aus dem Dascylitischen See hatte ins Meer schaffen s
lassen, in einer dunkelen Nacht ein Hülfscorps in die
Stadt zu werfen. Nun kam der Winter heran, die
Zufuhr vom Meere hörte auf, im ganzen Heer rifs
eine Hungersuoth ein, wozu sich, theils durch die
Unnatürlichen Nahrungsmittel, theils durch die Aus-
dünstungen der unbegrabenen Leichname herbeige-
führt, eine pestartige Krankheit gesellte. Noch immer
hoffte Mithridat, die Stadt zu gewinnen, und mit
der Bedrängnifs mehrte sich seine Anstrengung. Als
aber die Belagerten seine Wälle untergruben, seine
Maschinen verbraunten, durch häufige und glückliche
Ausfälle sein von Hunger und Krankheit geschwäch-
tes Heer immer mehr aufrieben, und mit solchem Glück
seinen Minen entgegenarbeiteten, dafs er selbst einst-
mals gefangen zu werden Gefahr lief, so entschlofs
er sich endlich die Belagerung aufzuheben. Nachts
Ws er den Rückzug antreten; er selbst wollte zur
See nach Parium, das Landheer sollte unter Her-
^aeus und Marius nach Lampsacus. Beides ward
^glücklich ausgeführt. Denn die Einschiffung geschah
 
Annotationen