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Pompeji.
so interessant, daß er es auf den Wänden eines Zimmers in einer
Reihe von Bildern darstellen ließ. Von sehr geringem Kunst-
wert und mit wenig Sorgfalt hergestellt, geben dieselben doch
ein lebendiges Bild antiken Kleinstadtlebens (Fig. 18, 19). Auf
dem offenen Platz, nahe den Portiken, vor den Reiterstatuen
sehen wir Händler der verschiedensten Art. Da sitzt ein Ver-
käufer kupferner Gefäße und eiserner Geräte, in Gedanken ver-
sunken; ein Freund muß ihn auf einen eben herantretenden
Käufer aufmerksam machen; ein anderer Händler mit ebensolchen
Gefäßen ist in eifrigem Handeln begriffen, während sein Knabe,
am Boden kauernd, ein Gefäß ausbessert. Zwei Schuster, einer
Fig. 18. Szene auf dem Forum. Im Vordergründe links: ein Händler mit Geräten; rechts: ein
Schuhmacher bedient vier Frauen. Wandgemälde.
mit Männern, einer mit Frauen verhandelnd; zwei Tuchhändler.
Weiter einer, der aus einem Kessel eine warme Speise verkauft,
eine Obst- und Gemüsehändlerin und ein Brotverkäufer. Daneben
Szenen anderer Art. Ein sitzender Mann mit Schreibtafel und
Griffel, den Worten eines neben ihm Stehenden lauschend, er-
innert lebhaft an die öffentlichen Schreiber, die z. B. in Neapel
unter dem Portikus des Theaters San Carlo den des Schreibens
Unkundigen ihre Briefe verfassen. Männer in der Tunika ver-
handeln, wie es scheint, Geschäfte, indem sie zugleich den Flaschen,
die sie in der Hand halten, zusprechen — handelt es sich etwa
um Weinproben? Spaziergänger; eine Frau beschenkt einen
Bettler; zwei Kinder spielen an einer Säule Versteck. Ferner
eine nicht recht verständliche, vermutlich eine Rechtshandlung
Pompeji.
so interessant, daß er es auf den Wänden eines Zimmers in einer
Reihe von Bildern darstellen ließ. Von sehr geringem Kunst-
wert und mit wenig Sorgfalt hergestellt, geben dieselben doch
ein lebendiges Bild antiken Kleinstadtlebens (Fig. 18, 19). Auf
dem offenen Platz, nahe den Portiken, vor den Reiterstatuen
sehen wir Händler der verschiedensten Art. Da sitzt ein Ver-
käufer kupferner Gefäße und eiserner Geräte, in Gedanken ver-
sunken; ein Freund muß ihn auf einen eben herantretenden
Käufer aufmerksam machen; ein anderer Händler mit ebensolchen
Gefäßen ist in eifrigem Handeln begriffen, während sein Knabe,
am Boden kauernd, ein Gefäß ausbessert. Zwei Schuster, einer
Fig. 18. Szene auf dem Forum. Im Vordergründe links: ein Händler mit Geräten; rechts: ein
Schuhmacher bedient vier Frauen. Wandgemälde.
mit Männern, einer mit Frauen verhandelnd; zwei Tuchhändler.
Weiter einer, der aus einem Kessel eine warme Speise verkauft,
eine Obst- und Gemüsehändlerin und ein Brotverkäufer. Daneben
Szenen anderer Art. Ein sitzender Mann mit Schreibtafel und
Griffel, den Worten eines neben ihm Stehenden lauschend, er-
innert lebhaft an die öffentlichen Schreiber, die z. B. in Neapel
unter dem Portikus des Theaters San Carlo den des Schreibens
Unkundigen ihre Briefe verfassen. Männer in der Tunika ver-
handeln, wie es scheint, Geschäfte, indem sie zugleich den Flaschen,
die sie in der Hand halten, zusprechen — handelt es sich etwa
um Weinproben? Spaziergänger; eine Frau beschenkt einen
Bettler; zwei Kinder spielen an einer Säule Versteck. Ferner
eine nicht recht verständliche, vermutlich eine Rechtshandlung