Aus der Presse.
Zur baulichen Erhaltung von Burgen und Schlössern.
Am Sehloß Bellevue in Berlin konnten im Laufe des Monats
August die ersten Bauarbeiten in Angriff genommen wer-
den, welche die Sondervermögens- und Bauverwaltung des
Bundes ausführt. Bis zum kommenden Frühjahr soll das
Außere des stark zerstörten Mittelteils in seiner ursprüng-
lichen Form wiederhergestellt sein; unberührt von diesen
Bauarbeiten bleiben zunächst der rechte, der sogenannte
Spreeflügel, und der linke, der Datnen-Flügel. Hier wur-
den 1948 40 Kleinwohnungen ausgebaut. Die einschnei-
denste Veränderung wird auf der Südwestseite des Schlos-
ses vorgenommen: der im Jahr 1938 errichtete, während
des Krieges stark zerstörte Anbau, der nach dem damaligen
Staatssekretär benannte Meissner-Flügel, wird wieder ab-
gerissen, weil er sich nicht harmonisch in den Grundriß
des Schlosses einfügt und störend wirkt.
(Aus Der Kurier, Berlin, 23. 9. 54).
Blankenstein. Für die Instandsetzung der Burg Blankenstein
a. d. Ruhr hat die Stadt Bochum — einer Notiz des
,,Duisburger General-Anzeigers" v. 26. 7. 54 zufolge —
15 000,— DM bereitgestellt. Die Beseitigung der Schäden
ist aus Sicherheitsgründen notwendig geworden.
Bruchsal. Der Ausbau des Bruchsaler Schlosses, eines der
ältesten Barockgebäude Deutschlands, geht rasch vorwärts;
zur Zeit wird der Aufbau des Nordteiles des Corps de
Logis vorbereitet. Das wiederaufgebaute Corps de Logis
soll als Barock-Museum Nordbadens dienen, in dessen
Räumen gerettete Gobelins, Ölgemälde und Rokokomöbel
aus dem Bruchsaler Schloß untergebracht werden sollen.
Das Schloß, das nach Kriegsende fast ganz zerstört war,
ist bisher zu zwei Dritteln wiederaufgebaut worden.
(Aus Pforzheimer Zeitung, 24. 8. 54).
Dlllenburg. Die 1941 nach fast 10 jähriger Arbeit unter-
brochene Freilegung der Dillenburger Schloßgewölbe soll
fortgesetzt werden. Der Heimatverein will u. a. an die
niederländische Regierung herantreten, damit zur Finan-
zierung des Projektes ein dillenburgisch-niederländisches
Komitee gebildet werde. Holland ist an Dillenburg als der
Heimat seines Königshauses interessiert.
(Aus Fuldaer Zeitung, 13. 4. 54).
Dornburg. Die Schäden, die Schloß Dornburg während des
letzten Krieges erlitt, sind bis heute nicht beseitigt worden,
sodaß - unterstützt durch ständige Witterungseinflüsse -
einem weiteren Verfall nicht mehr Einhalt geboten werden
kann, wenn die entstandenen Schäden nicht alsbald ausge-
bessert werden.
(Aus Neue Zeit, Berlin [Deutschl.-Ausgabe] 11. 8. 54).
Düsseldorf. Die schon 1950 begonnenen Sicherungs- und In-
standsetzungsarbeiten am Düsseldorfer Schloß haben am
Außenbau ihren Abschluß gefunden. Damit sind Mil-
lionen Mark bereits zur Verfügung gestellt worden. Bei
der Instandsetzung des Inneren wird die einstige Grund-
form der Raumverteilung beibehalten werden. Im Schloß
werden die geschichtlichen Sammlungen der Stadt Düssel-
dorf untergebracht, deren Räume so eingerichtet werden,
daß sie gleichzeitig dem Oberbürgermeister für Empfänge
als Repräsentationsräume zur Verfügung stehen können.
Weiterhin wird das Schiffahrtsmuseum und schließlich die
Dokumenten- und Fahnensammlung der St. Sebastians-
Schützen mit ihrer 500 jährigen Vergangenheit Aufstel-
lung im Schloß finden.
(Aus Stuttgarter Zeitung, 13. 4. 54).
Fulda. Nach jahrelanger Renovierung konnte der Fürsten-
saal des Stadtschlosses Fulda im Frühjahr der Öffentlich-
keit wieder übergeben werden. Der jetzt wiederhergestellte
Fürstensaal ist der von Dientzenhofer entworfene ehe-
malige ,,Große Saal". (Aus Fuldaer Zeitung, 8. 5. 54).
Glienicke b. Berlin (Ostzone). Mit den Bauarbeiten im
Jagdschloß Glienicke, die die Substanz des Hauptgebäudes
erhalten sollen und für die ein Betrag von 150 000 Mk.
zur Verfügung gestellt wurde, konnte im Frühjahr des
Jahres begonnen werden. Die Sicherungsarbeiten beschrän-
ken sich im wesentlichen auf Dachwiederherstellung, Ver-
glasungen und das Einziehen von Decken.
(Aus Telegraf, Berlin, 20. 5. 54).
Burg Gudenau bei Villip. Die Instandsetzungsarbeiten am
Herrenhaus der Burg Gudenau, für die das Land Nord-
rhein-Westfalen Zuschüsse zugesichert hatte, wurden im
Laufe des Sommers durchgeführt. Die völlige Renovierung
wird voraussichtlich 3—4 Jahre in Anspruch nehmen. —
Ein Brand während der ersten Zeit der Besetzung des
Schlosses durch alliierte Truppen hatte das Herrenhaus
stark beschädigt; noch größer jedoch waren die Wasser-
schäden durch Feuerlöscharbeiten. — Die Wasserburg, die
seit 1871 im Besitz der Grafen von Strasoldo ist, war kurz
vor Ausbruch des zweiten Krieges völlig renoviert worden.
(Aus General-Anzeiger, Bonn, 2. 7. 54).
Kantstein bei Goslar. Die Erhaltung des Burgkerns auf dem
Kantstein, der Flindenburg, war in den vergangenen Jahren
durch Kalkabbauarbeiten eines Langelsheimer Werkes in
Gefahr geraten. Jahrelange Verhandlungen zwischen der
zuständigen Gemeindeverwaltung, dem Landeskonservator
von Hannover und den Interessenten der Wirtschaft wur-
den ergebnislos geführt, bis kürzlich von seiten des Kalk-
werkes aus die Feststellung gemacht wurde, daß ,,die Zu-
sammensetzung des Gesteins nicht mehr den Anforderungen
entspräche", woraufhin weiterer Abbau eingestellt wurde.
Der Kantstein ist die östlichste Königsburg aus der Zeit
der Karolinger (687 bis 840 n. Chr.), die auf deutschem
Boden erhalten geblieben ist.
(Aus Landeszeitung f. d. Lüneburger Heide, Lüneburg,
4.6.54).
Kronburg. Mit größtem Kunstverständnis und Interesse ist
durch den Besitzer, Freiherrn Franz von Vequel-Wester-
nach, die Kronburg renoviert worden.
(Aus Memminger Zeitung, 5. 7. 54).
Burg Rabcnstcln i. Ailsbachtal. An der Ostseite der Burg-
mauer werden u. a. gegenwärtig Ausbesserungsarbeiten
vorgenommen. — Die Burg steht im Besitz Se. Erlaucht
des Grafen Rudolf Erwin von Schönborn-Wiesentheid.
(Aus Fränkische Presse, Bayreuth, 22. 9. 54).
Stuttgart. Hinsichtlich der zukünftigen Verwendung des
Stuttgarter Neuen Schlosses als Parlamentsgebäude hat der
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Zur baulichen Erhaltung von Burgen und Schlössern.
Am Sehloß Bellevue in Berlin konnten im Laufe des Monats
August die ersten Bauarbeiten in Angriff genommen wer-
den, welche die Sondervermögens- und Bauverwaltung des
Bundes ausführt. Bis zum kommenden Frühjahr soll das
Außere des stark zerstörten Mittelteils in seiner ursprüng-
lichen Form wiederhergestellt sein; unberührt von diesen
Bauarbeiten bleiben zunächst der rechte, der sogenannte
Spreeflügel, und der linke, der Datnen-Flügel. Hier wur-
den 1948 40 Kleinwohnungen ausgebaut. Die einschnei-
denste Veränderung wird auf der Südwestseite des Schlos-
ses vorgenommen: der im Jahr 1938 errichtete, während
des Krieges stark zerstörte Anbau, der nach dem damaligen
Staatssekretär benannte Meissner-Flügel, wird wieder ab-
gerissen, weil er sich nicht harmonisch in den Grundriß
des Schlosses einfügt und störend wirkt.
(Aus Der Kurier, Berlin, 23. 9. 54).
Blankenstein. Für die Instandsetzung der Burg Blankenstein
a. d. Ruhr hat die Stadt Bochum — einer Notiz des
,,Duisburger General-Anzeigers" v. 26. 7. 54 zufolge —
15 000,— DM bereitgestellt. Die Beseitigung der Schäden
ist aus Sicherheitsgründen notwendig geworden.
Bruchsal. Der Ausbau des Bruchsaler Schlosses, eines der
ältesten Barockgebäude Deutschlands, geht rasch vorwärts;
zur Zeit wird der Aufbau des Nordteiles des Corps de
Logis vorbereitet. Das wiederaufgebaute Corps de Logis
soll als Barock-Museum Nordbadens dienen, in dessen
Räumen gerettete Gobelins, Ölgemälde und Rokokomöbel
aus dem Bruchsaler Schloß untergebracht werden sollen.
Das Schloß, das nach Kriegsende fast ganz zerstört war,
ist bisher zu zwei Dritteln wiederaufgebaut worden.
(Aus Pforzheimer Zeitung, 24. 8. 54).
Dlllenburg. Die 1941 nach fast 10 jähriger Arbeit unter-
brochene Freilegung der Dillenburger Schloßgewölbe soll
fortgesetzt werden. Der Heimatverein will u. a. an die
niederländische Regierung herantreten, damit zur Finan-
zierung des Projektes ein dillenburgisch-niederländisches
Komitee gebildet werde. Holland ist an Dillenburg als der
Heimat seines Königshauses interessiert.
(Aus Fuldaer Zeitung, 13. 4. 54).
Dornburg. Die Schäden, die Schloß Dornburg während des
letzten Krieges erlitt, sind bis heute nicht beseitigt worden,
sodaß - unterstützt durch ständige Witterungseinflüsse -
einem weiteren Verfall nicht mehr Einhalt geboten werden
kann, wenn die entstandenen Schäden nicht alsbald ausge-
bessert werden.
(Aus Neue Zeit, Berlin [Deutschl.-Ausgabe] 11. 8. 54).
Düsseldorf. Die schon 1950 begonnenen Sicherungs- und In-
standsetzungsarbeiten am Düsseldorfer Schloß haben am
Außenbau ihren Abschluß gefunden. Damit sind Mil-
lionen Mark bereits zur Verfügung gestellt worden. Bei
der Instandsetzung des Inneren wird die einstige Grund-
form der Raumverteilung beibehalten werden. Im Schloß
werden die geschichtlichen Sammlungen der Stadt Düssel-
dorf untergebracht, deren Räume so eingerichtet werden,
daß sie gleichzeitig dem Oberbürgermeister für Empfänge
als Repräsentationsräume zur Verfügung stehen können.
Weiterhin wird das Schiffahrtsmuseum und schließlich die
Dokumenten- und Fahnensammlung der St. Sebastians-
Schützen mit ihrer 500 jährigen Vergangenheit Aufstel-
lung im Schloß finden.
(Aus Stuttgarter Zeitung, 13. 4. 54).
Fulda. Nach jahrelanger Renovierung konnte der Fürsten-
saal des Stadtschlosses Fulda im Frühjahr der Öffentlich-
keit wieder übergeben werden. Der jetzt wiederhergestellte
Fürstensaal ist der von Dientzenhofer entworfene ehe-
malige ,,Große Saal". (Aus Fuldaer Zeitung, 8. 5. 54).
Glienicke b. Berlin (Ostzone). Mit den Bauarbeiten im
Jagdschloß Glienicke, die die Substanz des Hauptgebäudes
erhalten sollen und für die ein Betrag von 150 000 Mk.
zur Verfügung gestellt wurde, konnte im Frühjahr des
Jahres begonnen werden. Die Sicherungsarbeiten beschrän-
ken sich im wesentlichen auf Dachwiederherstellung, Ver-
glasungen und das Einziehen von Decken.
(Aus Telegraf, Berlin, 20. 5. 54).
Burg Gudenau bei Villip. Die Instandsetzungsarbeiten am
Herrenhaus der Burg Gudenau, für die das Land Nord-
rhein-Westfalen Zuschüsse zugesichert hatte, wurden im
Laufe des Sommers durchgeführt. Die völlige Renovierung
wird voraussichtlich 3—4 Jahre in Anspruch nehmen. —
Ein Brand während der ersten Zeit der Besetzung des
Schlosses durch alliierte Truppen hatte das Herrenhaus
stark beschädigt; noch größer jedoch waren die Wasser-
schäden durch Feuerlöscharbeiten. — Die Wasserburg, die
seit 1871 im Besitz der Grafen von Strasoldo ist, war kurz
vor Ausbruch des zweiten Krieges völlig renoviert worden.
(Aus General-Anzeiger, Bonn, 2. 7. 54).
Kantstein bei Goslar. Die Erhaltung des Burgkerns auf dem
Kantstein, der Flindenburg, war in den vergangenen Jahren
durch Kalkabbauarbeiten eines Langelsheimer Werkes in
Gefahr geraten. Jahrelange Verhandlungen zwischen der
zuständigen Gemeindeverwaltung, dem Landeskonservator
von Hannover und den Interessenten der Wirtschaft wur-
den ergebnislos geführt, bis kürzlich von seiten des Kalk-
werkes aus die Feststellung gemacht wurde, daß ,,die Zu-
sammensetzung des Gesteins nicht mehr den Anforderungen
entspräche", woraufhin weiterer Abbau eingestellt wurde.
Der Kantstein ist die östlichste Königsburg aus der Zeit
der Karolinger (687 bis 840 n. Chr.), die auf deutschem
Boden erhalten geblieben ist.
(Aus Landeszeitung f. d. Lüneburger Heide, Lüneburg,
4.6.54).
Kronburg. Mit größtem Kunstverständnis und Interesse ist
durch den Besitzer, Freiherrn Franz von Vequel-Wester-
nach, die Kronburg renoviert worden.
(Aus Memminger Zeitung, 5. 7. 54).
Burg Rabcnstcln i. Ailsbachtal. An der Ostseite der Burg-
mauer werden u. a. gegenwärtig Ausbesserungsarbeiten
vorgenommen. — Die Burg steht im Besitz Se. Erlaucht
des Grafen Rudolf Erwin von Schönborn-Wiesentheid.
(Aus Fränkische Presse, Bayreuth, 22. 9. 54).
Stuttgart. Hinsichtlich der zukünftigen Verwendung des
Stuttgarter Neuen Schlosses als Parlamentsgebäude hat der
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