Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 14.1971

DOI Heft:
Nr. 3
DOI Artikel:
Heil, Günter: Probleme der gegenwärtigen Unterrichtspraxis - zur Diskussion gestellt
DOI Artikel:
Behrendt, Wilhelm: Der altsprachliche Unterricht im bildungstheoretischen und erziehungswissenschaftlichen Kontext: eine Thesenreihe zur Didaktik des altsprachlichen Unterrichts
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.33079#0059

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
desebene oder in mehr lokalem Rahmen. Fördernde Publikationen sollten in
Zeitschriften erscheinen, die auch dem Lehrer in der Provinz zugänglich sind,
wie Altsprachlicher Unterricht, Gymnasium, Mitteilungsblatt des DAV.
Eigentlich hätten diese Fragen schon vor Jahren aufgeworfen und geklärt
werden müssen. Nun ist es sehr spät, fast zu spät. Oder sind sie längst geklärt?
Dann wäre zu fragen, warum so wenige davon etwas wissen!
Dr. Günther Heil, Offenbach am Main

Der altsprachliche Unterricht im bildungstheoretischen
und erziehungswissenschaftlichen Kontext
Eine Thesenreihe zur Didaktik des altsprachlichen Unterrichts

I. Vorbemerkungen
1. Die folgenden Thesen sind das zusammengefaßte Ergebnis eines Semester-
berichts der Didaktischen Arbeitsgemeinschaft am Seminar für Klassische Philo-
logie in Göttingen vom SS 1970. Die Forderung nach einer Studienreform im
Bereich der Klassischen Philologie und die Aufgabe einer Neubestimmung der
Zielvorstellungen für den altsprachlichen Unterricht bilden den Ausgangspunkt
der Überlegungen.
2. Die Notwendigkeit dieser Aufgabe ergibt sich einerseits aus der problema-
tisch gewordenen Zielsetzung des altsprachlichen Unterrichts und seiner schwin-
denden Bedeutung im gegenwärtigen Schulsystem. Zum andern fordert die Tat-
sache, daß Fachstudium und Lehrerausbildung im heutigen Studiengang nicht
aufeinander bezogen sind, dringend eine Studienreform, die unter hochschul-
didaktischen Gesichtspunkten zu planen ist.
3. Da Lehrplanrevision und Studienreform sich gegenseitig bedingen, können
sie in der didaktischen Diskussion nicht voneinander getrennt werden. Der hohe
Prozentsatz von Lehramtskandidaten im Fachbereich ,Klassische Philologie" läßt
es angemessen erscheinen, daß der philologische Wissenschaftsbetrieb sich die
didaktischen Fragestellungen und Probleme zu eigen macht und im Rahmen der
wissenschaftstheoretischen Reflexion und Diskussion über Ziele, Aufgaben und
Methoden der Klassischen Philologie zum Gegenstand des Studiums werden läßt,
das nicht umhin kann, seine eigenen Voraussetzungen ständig neu zu überdenken.
4. Um die Voraussetzungen für Studienreform und Lehrplanrevision zu
klären, bedarf es einer eingehenden Untersuchung der Lernziele und Bildungs-
inhalte, die durch die alten Sprachen vermittelt werden. Die didaktische Analyse
des Angebots der in den Lehrplänen von Schule und Hochschule enthaltenen
Unterrichtsgegenstände in den beiden alten Sprachen hat folglich mit einer kriti-
schen Bestandsaufnahme zu beginnen. Die Thesen sind in diesem Sinne zu ver-
stehen.

5
 
Annotationen