Benötigen die A!tsprach!er einen Verband?
Auf den Versuch von Mitgliedern unseres Verbandes, unter Kolleginnen und Kollegen werbend
für den DAV zu wirken, wird gelegentlich mit der Eingangsfrage in kritischem Sinne reagiert.
Möglicherweise wird diese Frage auch von manchem Mitglied selbst aufgeworfen, wenn er die
Beitragsabbuchung auf seinem Kontoauszug liest. Es erscheint daher in Abständen angebracht,
daß der DAV in eigener Sache das Wort ergreift und einmal zusammenhängend darüber Rechen-
schaft ablegt, welche Aufgaben er wahrnimmt.
Die Funktion des Altphilologenverbandes, der nach eigenem Verständnis ,,die Bildungskräfte der
Antike im geistigen Leben der Gegenwart, namentlich in der Jugenderziehung, zur Wirkung brin-
gen" will, muß auf dem FJintergrund des politischen und gesellschaftlichen Lebens unserer
parlamentarisch-demokratischen Ordnung und ihrer pluralistischen Strukturen gesehen werden:
Entscheidungsprozesse, die die Gesellschaft gestalten und verändern, vollziehen sich in einem
„offenen Stromkreis der Macht" (Loewenstein). Wir leben und üben unseren Beruf in einer Zeit
aus, in der kulturelle Werte und Bildungsvorstellungen nicht mehr nach den Maßstäben der Tra-
dition ihre Geltung besitzen. In unserer offenen und pluralistisch verfaßten Gesellschaft ist zu-
nächst einmal alles gleich-gültig. Erst durch die öffentliche Kundgabe von Ideen und Anliegen,
durch Aufmerksammachen auf kulturelle Werte wird ein Prozeß der Meinungsbildung in der Öf-
fentlichkeit darüber eingeleitet, ob diese überhaupt und ggf. in welchem Umfang (bildungs-) poli-
tisch und gesellschaftlich berücksichtigt werden sollen.
In der Überzeugung von der fortwirkenden Bedeutung des geistigen Erbes der Antike repräsen-
tiert und artikuliert der DAV seine legitimen Interessen und bündelt sie. Sein Einfluß ist in einer
Zeit, in der der einzelne Bürger meist nicht mehr direkt, sondern vorwiegend über das Zwischen-
glied einer Gruppe mit der Gesamtgesellschaft verbunden ist, um so größer, je mehr Mitglieder er
als Sachwalter vertreten kann, je mehr Mitglieder zur Absicherung der vielfältigen Verbandsar-
beit, die ausschließlich von ehrenamtlich und in ihrer Freizeit Tätigen getragen wird, mithelfen.
Der nachfolgende Katalog von Aufgaben, deren Erfüllung die Landesverbände des DAV und der
Gesamtverband sich zu eigen gemacht haben, möge die zurückhaltenden Kolleginnen und Kol-
legen einmal zum Nachdenken anregen, aus dem dann vielleicht eine größere Bereitschaft zu so-
lidarischer, unserer Sache dienenden, aber auch kritischen Mitarbeit hervorgeht:
1. Weitergabe von Ergebnissen wissenschaftlicher Forschungen durch Ausrichtung von Kon-
gressen, Tagungen und Vortragsveranstaltungen sowie durch redaktionelle Mitarbeit an der
Fachzeitschrift „Gymnasium" und durch die „Mitteilungsblätter",
2. Förderung und Fortbildung der Altsprachler im Rahmen von Tagungen und Lehrerfortbil-
dungskursen,
3. Einflußnahme auf die staatliche Schul- und Bildungsgesetzgebung (z.B. Rahmenrichtlinien,
Stundentafeln, Vereinheitlichung der Anforderungen für die Abschlüsse in Latein und Grie-
chisch) durch Sachberatung, Informationsvermittlung oder eigene Mitarbeit,
4. Pflege des Austausches von Arbeitsbedingungen und Unterrichtserfahrungen sowie Weiter-
gabe von methodischen und didaktischen Anregungen durch die „Mitteilungsblätter", auf
Vertreterversammlungen, durch die Arbeitskreise der Kongresse sowie bei Tagungen,
5. Unterstützung bei Beratungsaufgaben gegenüber Eltern, Schülern und Studenten (z.B. durch
Broschüren oder Ffinweise in den „Mitteilungsblättern"),
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Auf den Versuch von Mitgliedern unseres Verbandes, unter Kolleginnen und Kollegen werbend
für den DAV zu wirken, wird gelegentlich mit der Eingangsfrage in kritischem Sinne reagiert.
Möglicherweise wird diese Frage auch von manchem Mitglied selbst aufgeworfen, wenn er die
Beitragsabbuchung auf seinem Kontoauszug liest. Es erscheint daher in Abständen angebracht,
daß der DAV in eigener Sache das Wort ergreift und einmal zusammenhängend darüber Rechen-
schaft ablegt, welche Aufgaben er wahrnimmt.
Die Funktion des Altphilologenverbandes, der nach eigenem Verständnis ,,die Bildungskräfte der
Antike im geistigen Leben der Gegenwart, namentlich in der Jugenderziehung, zur Wirkung brin-
gen" will, muß auf dem FJintergrund des politischen und gesellschaftlichen Lebens unserer
parlamentarisch-demokratischen Ordnung und ihrer pluralistischen Strukturen gesehen werden:
Entscheidungsprozesse, die die Gesellschaft gestalten und verändern, vollziehen sich in einem
„offenen Stromkreis der Macht" (Loewenstein). Wir leben und üben unseren Beruf in einer Zeit
aus, in der kulturelle Werte und Bildungsvorstellungen nicht mehr nach den Maßstäben der Tra-
dition ihre Geltung besitzen. In unserer offenen und pluralistisch verfaßten Gesellschaft ist zu-
nächst einmal alles gleich-gültig. Erst durch die öffentliche Kundgabe von Ideen und Anliegen,
durch Aufmerksammachen auf kulturelle Werte wird ein Prozeß der Meinungsbildung in der Öf-
fentlichkeit darüber eingeleitet, ob diese überhaupt und ggf. in welchem Umfang (bildungs-) poli-
tisch und gesellschaftlich berücksichtigt werden sollen.
In der Überzeugung von der fortwirkenden Bedeutung des geistigen Erbes der Antike repräsen-
tiert und artikuliert der DAV seine legitimen Interessen und bündelt sie. Sein Einfluß ist in einer
Zeit, in der der einzelne Bürger meist nicht mehr direkt, sondern vorwiegend über das Zwischen-
glied einer Gruppe mit der Gesamtgesellschaft verbunden ist, um so größer, je mehr Mitglieder er
als Sachwalter vertreten kann, je mehr Mitglieder zur Absicherung der vielfältigen Verbandsar-
beit, die ausschließlich von ehrenamtlich und in ihrer Freizeit Tätigen getragen wird, mithelfen.
Der nachfolgende Katalog von Aufgaben, deren Erfüllung die Landesverbände des DAV und der
Gesamtverband sich zu eigen gemacht haben, möge die zurückhaltenden Kolleginnen und Kol-
legen einmal zum Nachdenken anregen, aus dem dann vielleicht eine größere Bereitschaft zu so-
lidarischer, unserer Sache dienenden, aber auch kritischen Mitarbeit hervorgeht:
1. Weitergabe von Ergebnissen wissenschaftlicher Forschungen durch Ausrichtung von Kon-
gressen, Tagungen und Vortragsveranstaltungen sowie durch redaktionelle Mitarbeit an der
Fachzeitschrift „Gymnasium" und durch die „Mitteilungsblätter",
2. Förderung und Fortbildung der Altsprachler im Rahmen von Tagungen und Lehrerfortbil-
dungskursen,
3. Einflußnahme auf die staatliche Schul- und Bildungsgesetzgebung (z.B. Rahmenrichtlinien,
Stundentafeln, Vereinheitlichung der Anforderungen für die Abschlüsse in Latein und Grie-
chisch) durch Sachberatung, Informationsvermittlung oder eigene Mitarbeit,
4. Pflege des Austausches von Arbeitsbedingungen und Unterrichtserfahrungen sowie Weiter-
gabe von methodischen und didaktischen Anregungen durch die „Mitteilungsblätter", auf
Vertreterversammlungen, durch die Arbeitskreise der Kongresse sowie bei Tagungen,
5. Unterstützung bei Beratungsaufgaben gegenüber Eltern, Schülern und Studenten (z.B. durch
Broschüren oder Ffinweise in den „Mitteilungsblättern"),
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