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Deutscher Altphilologenverband [Hrsg.]
Mitteilungsblatt des Deutschen Altphilologenverbandes — 33.1990

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Nr. 3
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https://doi.org/10.11588/diglit.35873#0085

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neut die Frage, ob die Antike noch zu retten ist oder ob ihre letzten Überreste Stück für Stück in
den nächsten Jahren verschwinden werden."
Auch Heft 2/7990 bringt mehrere Beiträge zum altsprachlichen Unterricht. D. PRANKEL:,,Latein
und Computersprachen". Zusammenfassung (S. 143): „Auf Grund struktureller und methodi-
scher Übereinstimmungen zwischen dem Lateinischen und der Informatik wird an einigen Bei-
spielen demonstriert, wieso Latein eine hervorragende Grundlage für das Erlernen von Compu-
tersprachen liefert." — F. HEBERLEIN:,,Computergestützte Textrecherche im Lateinischen". Zu-
sammenfassung: ,,Der Beitrag befaßt sich mit der Frage, wie der Einsatz der EDV den Zugriff auf
das überlieferte Corpus verbessern kann. Beschrieben wird die Benutzung von zwei Arten ma-
schinenlesbarer Texte: unkodierte Corpora, die mit handelsüblicher 'Textretrival-Software' er-
schlossen werden können, und ein morphosyntaktisch kodiertes Corpus lateinischer Texte, das
wesentlich vielseitigere Möglichkeiten der Informationsgewinnung als die herkömmlichen Hilfs-
mittel Wörterbuch und Konkordanz bietet. Schließlich werden die Perspektiven für den weiteren
Ausbau dieses Corpus skizziert." Anfragen auswärtiger Kollegen nach bestimmten Recherchen
im ,,Query-Corpus" werden vom Seminar für Klassische Philologie an der Kath. Universität Eich-
stätt (Universitätsallee 1, 8078 Eichstätt) im Rahmen der Möglichkeiten, ggf. gegen eine mäßige
Selbstkostenerstattung, beantwortet. — K. LAHMER gibt einige ,,Anregungen zur Vokabelver-
mittlung in den Alten Sprachen". Der Autor hat in Anlehnung an lernpsychologische Erkenntnis-
se von Ausubel, Gagne, Piaget und Aebli (vgl. ZS 2/89, 33) ,,ein Modell zum Vokabellernen ent-
worfen, dessen Ziel es sein soll, einige wenige Tips zum besseren Behalten zusammenzufassen";
doch muß auch er,,darauf aufmerksam machen, daß noch so gute lernpsychologische Reinerlö-
se die unangenehme Lernarbeit nicht beseitigen können." — Abgedruckt ist auch ein Beitrag von
Mirjam ZOHNER, Absolventin des Maximiliansgymnasiums München, zum Landeswettbewerb
Alte Sprachen 1988: „Der Mensch Hektor im Urteil seiner Familie". Als Grundlage hierfür die-
nen die Gesänge VI, XXII und XXIV der Ilias. — Der „Literaturbericht Latein" (1989) von A. KOHL
gliedert sich in ff. Abschnitte: 1. Allgemeines zur Unterrichtspraxis, 2. Lateinische Schulautoren,
3. Verschiedenes zur römischen Literatur und Kultur, 4. Randgebiete.
Aus Heft 3/7990 sind folgende Beiträge zu nennen: A. STÄDELE: „Neues von der Germania des
Tacitus. Oder: Das Ende einer Legende?" Es handelt sich um die mit Anmerkungen versehene
Fassung eines Vortrags in München. Inhaltsübersicht: Die Germania in der Forschung — Antike
und neuzeitliche Ethnographie — Die Germania als ethnographische Schrift — Die Glaubwürdig-
keit der Darstellung — Zu einigen Besonderheiten der Germania — Didaktische Folgerungen.
Der Autor hofft, „daß die Germania bereits in den letzten Jahren nicht mehr als Fundgrube für ir-
gendwelche 'Realien' gelesen wurde. Denn die waren in vielen Fällen nicht real. Nun wird man
aufhören müssen, von vlrtus und /fbertas zu schwärmen, die sich in Germanien im Gegensatz zu
Rom angeblich noch bewähren können. ... Statt dessen bietet die Germania die fast einmalige
Gelegenheit, nicht in einem 'Trockenkurs', sondern bei der Lektüre eines literarischen Werkes
das Entstehen von Vorurteilen und Klischees, von Fremdenhaß und Stereotypen zu verfolgen
und, soweit das in der Schule überhaupt möglich ist, Verständnis für die Andersartigkeit fremder
Kulturen und Völker zu wecken." — K. SPENNEMANN: „Gesellschaftskritik in der römischen Sa-
tire: Petrons 'Cena'. Ergebnisse eines Unterrichtsprojekts in der Oberstufe". Der Titel „läßt an
Bezüge zum Fach Sozialwissenschaften denken, und unter diesem Aspekt wird das Thema hier
auch behandelt". Der Autor will „die Verbindung zum sozialwissenschaftlichen Unterricht deut-
lich werden" lassen.„Gleichzeitig soll den Schülern ein Stoff geboten werden, der uns heute
noch anspricht und Einblick in die Schichtung der römischen Gesellschaft verschafft. In Petrons
Cena werden im Zusammenhang mit der Begegnung von Angehörigen verschiedener Schichten
Fragen der Lebensführung und des Geschmacks aufgeworfen, die zeitlos aktuell sind." — O.
JÖHRENS: „Lautgesetze im Lateinunterricht". Zu Beginn des kurzen Aufsatzes heißt es: „Mit Be-
dauern muß man immer wieder feststellen, daß unsere Schüler wichtige lateinische Lautgesetze
nicht kennen." Im weiteren illustriert der Autor die „drei wichtigsten Lautgesetze" an Hand von

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