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Die Aerzte dafür danken werden, daß sie jetzt einen Ueber-
blick über das bei Gesnnden vorkommende haben, so daß
es jetzt leichter sein wird, die spezifischen Fehler der Kranken
abzugrenzen.

Mein Jnteresse an den berührten Fragen ist ein rein
sprachwissenschastliches. Leider reicht das Material noch
aicht ganz aus, um das zu erklaren, was ich gerne er-
klärt hütte, die Dissimilationen. Toch glaube ich der
Lösung sehr nahe gekommen zu sein. Der Leser findet
merkwürdige Sprechsehler, aus denen das Dissimilations-
bedürsnis klar hervorlenchtet und es ist doch zweisellos
sehr bemerkenswert, daß ich beobachtet habe, daß in der
heutigen Verkehrssprache häufig Stottern eintritt, wenn
dieselben Bedingungen vorhanden sind, bei denen uns
die Sprachgeschichte Laut- oder Silbendissimilation ans-
weist. Hier, wie sast überall, ist mein beobachtetes Ma-
terial weit größer als das, welches ich mitteile.

Aber mir wnrde bei den mühsamen Beobachtungen
eines klar. So sehr ich die Jndogermanistik bewundere
und so wenig ich für mein Teil geneigt bin, an ihrer —
wenn auch nur näheren — Zukunst zu verzweifeln, in den
allgemeinen, methodologischen Fragen, scheint sie mir
zu sehr in aprioristischer Argumentation befangen zu sein.
Hier kommt es gar nicht auf „Ueberzeugungen", sondern
nur aus Beobachtungen an. Man will zu viel auf einmal.
Man will immer gleich reise glänzende Früchte und des-
halb müssen die die Stelle der Stndien ver-

treten. Daß so viel Richtiges gefunden wurde und daß
 
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