I. VorLemerkmngen.
Es ist kein Zweifel und kann kein Zweisel darnber
bestehen, daß die Sprachwissenschaft es rnit mehr oder
wenigstens auch noch etwas anderem zu thun hat als der
gesprochenen oder gar der niedergeschriebenen Sprache. Sie
hat es in letzter Linie mit der gedachten Sprache zn thun,
einem rein psychologischen Vorgange, mit dem, was die
Hirnphysiologie „Sprachvorstellungen" oder „Jnnerliche
Sprache" heißt.
Der Ausdruck „innerliche Sprache" oder besser „innere
Sprache" stammt aus der Medizin. Analog gebildet wie
„inneres Sehen", „inneres Hören", bedeutet „inneres
Sprechen" die psychischen Prozesse, welche der sinnen-
fälligen Sprache vorausgehen und sie hervorrufen. Bis
smt haben sich mit der inneren Sprache nicht nur die
Naturforscher, sondern auch die Sprachforscher befaßt,
aber beide gingen getrennt ihre Wege. Es scheint aber
die Zeit zu nahen, wo die einen von den Ergebnissen der
Bemühungen der andern werden Kenntnis nehmen müssen.
Schon einmal hat die Philologie feste Stützen von
Meringer u. Mayer, Versprechen und Verlesen.
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Es ist kein Zweifel und kann kein Zweisel darnber
bestehen, daß die Sprachwissenschaft es rnit mehr oder
wenigstens auch noch etwas anderem zu thun hat als der
gesprochenen oder gar der niedergeschriebenen Sprache. Sie
hat es in letzter Linie mit der gedachten Sprache zn thun,
einem rein psychologischen Vorgange, mit dem, was die
Hirnphysiologie „Sprachvorstellungen" oder „Jnnerliche
Sprache" heißt.
Der Ausdruck „innerliche Sprache" oder besser „innere
Sprache" stammt aus der Medizin. Analog gebildet wie
„inneres Sehen", „inneres Hören", bedeutet „inneres
Sprechen" die psychischen Prozesse, welche der sinnen-
fälligen Sprache vorausgehen und sie hervorrufen. Bis
smt haben sich mit der inneren Sprache nicht nur die
Naturforscher, sondern auch die Sprachforscher befaßt,
aber beide gingen getrennt ihre Wege. Es scheint aber
die Zeit zu nahen, wo die einen von den Ergebnissen der
Bemühungen der andern werden Kenntnis nehmen müssen.
Schon einmal hat die Philologie feste Stützen von
Meringer u. Mayer, Versprechen und Verlesen.
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