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im Leben sind und wie die Erfahrung des einzelnen ge-
nügt, um sie als etwas Natürliches anzuerkennen. Bekannt
ist, daß es Schauspieler giebt, die mit Vorliebe sich dieses
Mittels bedienen, um komische Wirkungen hervorzurufen.
Vielleicht sind es Jndividuen, die von vornherein Anlage
Zum Silbenstolpern haben.

Jm allgemeinen, möchte ich sagen, verwechselt man
nur gleichwertige Laute, gleich (oder ungefähr gleich)
betonte Vokale, Konsonanten, welche ähnlich betonte Silben
beginnen oder sie schließen.

Woher kommt es nun, daß die Stellung in der Silbe
verschiedenen Wert der Laute bedingt? Jch glaube, man
muß davon ausgehn, daß der Sonant der Silbe die größte
Schallfülle und gewöhnlich auch den größten Respirations-
druck hat. Lisvers ?Ironet.^ S. 181. Der diesem So-
nanten vorausgehende Konsonant wird also creseeucio ge-
sprochen, d. h. er partizipiert schon zu einem Teile an
dem Respirationsdruck des folgenden Sonanten. Sein Vor-
stellungsinhalt ist also viel reicher als der eines äsersseeruto
gesprochenen Schlußkonsonanten der Silbe. — „Geba(bung)"
für „Begabung" erklärt sich daraus, daß der anlautende
Konsonant sür den Sprechenden hochwertig ist, worüber
unten gehandelt wird.

Kompliziertere Gebilde von Fehlern entstehen, wenn
psychische Faktoren höherer Art sich einmischen. Einige
typische Fälle werden genügen.

Mu. wollte sagen „eine päpstliche Encyklika", sagte
aber „eine päpstliche Enklitika". Jch glaube, er wollte
 
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