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Meringer, Rudolf; Mayer, Carl
Versprechen und Verlesen: eine psychologisch-linguistische Studie — Stuttgart, 1895

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https://doi.org/10.11588/diglit.22263#0154
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nicht vorher sagen können"; trotz der scheinbar großen
Abweichung sind hier die gegebenen Regeln nicht so übel
befolgt.

Zu 1. Taß die Wurzelvokale am besten wiedergegeben
werden, zeigt das Material, welches ich unten der besagten
Litteratur entnehme.

Jch wühle nur weniges aus:

„Soldaten" für „sobald",

„gebracht" für „gemacht",

„Tage" für „Sache",

„waren" für „paaren",

„mußte" für „wußte".

Kr. 1 „mußte" für „wußte",

„gereist" für „gereift",

„bin" für „hin";

„Wcltkampf" wird von Kranken und Gesunden statt
„Wettkampf" gelesen;

„Stall" für „Thal", Rab.,

„war" für „kam", Rab. —

Jch will eine Leseprobe aus Riegers oben citierter
Arbeit (1884 S. 135), welche auch Moebius. S. 37 ab-
druckt, teilweise hiehersetzen. Der Kranke war ein Para-
lytiker, zeigte Defekte beim Schreiben, Nachsprechen, Rechnen,
machte aber im Gespräche keine Fehler. Er las die ersten
beiden Strophen des „Müdchens aus der Fremde" so:

1. Das Mädchen aus der Tiefe.

1) Jn einem Thal war eine Hütte
Erfreute mit jedem jungen Jahren
 
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