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rigierte sogar nach. Aufmerksam gemacht, bestritt er nach-
drücklichst sich versprochen zu haben. —

„Ein beissiges . . bissiges Gesicht" (Adl.). —

„Jhr siehts da gar nichts" (Vondr.) „Siehts" sür
Dial. „sehts" schriftd. „seht". —

„Sie willen" für „Sie wollen" (Adl.). —

„Jst keinem Zweifel unterliegen" für „ . . unter-
legen". —

„Fortschreitler. . Fortschrittler" (Adl.). —

„erquickt werd, erquickt wird" (vr. Haberl. in einem
Vortrage). —

Die Vor- und Nachklänge sorgen mit dafür, die
Formen einer Sprachsippe immer enger zusammenzuschließen
und dadurch den Ablaut zu befehden.

Daß die Ausgleichung des Ablauts in der nächsten
Entwicklung der Sprache liegt, darauf weist manches hin.
2. Beseitigung des Umlauts fand ich in:
„ihre Sohne . . Sohne" (Prof. Anton). Vgl. den oben
citierten Fall „Klöst. . Kloster", wo der vorher gesprochene
Plural die Vokalisation des Singulars beeinflußte. —
„Zügenglock. . glöcklein". —

„Junger" für „jünger". —

„Argeres" für „Aergeres" (Mu.), nicht korrigiert.

3., Die Kategorie der starken Verba ist heute keine
lebendige Bildung mehr. Neubildungen nach ihnen finden
sich fast nur mit der Absicht, komisch zu wirken.

„Er nos" zu „niesen", Th. Vischer, Auch Einer,
Bd. I. S. 203. —
 
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