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Schneidmüller, Bernd [Hrsg.]; Weinfurter, Stefan [Hrsg.]; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Otto III. - Heinrich II.: eine Wende? — Mittelalter-Forschungen, Band 1: Sigmaringen, 1997

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Schneidmüller, Bernd: Otto III. - Heinrich II. Wende der Königsherrschaft oder Wende der Mediaevistik
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https://doi.org/10.11588/diglit.25411#0014
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Bernd Schneidmüller

Die Trauer wäre überhaupt nicht zu ertragen gewesen, hätte es nicht wenig-
stens Heinrich gegeben, berühmter Herzog und tüchtig zum Herrschaftsantritt.
Schon die Attribute der Herzogsherrschaft lassen für Adalbold den künftigen
König erkennen, ebnen den Weg von der Herzogsfahne zum Thron; schon vor
Heinrichs Königtum hatte Froumund 1001/2 seinen herzoglichen Herren nicht
allein als Nachkommen von Königen, sondern auch als Szepterträger gepriesen*/
Viele hundert Seiten sind bis in unsere Tage über die Nachfolge Heinrichs II.
geschrieben worden. Sie erwuchs zusammen mit KonradsII. Wahl von 1024 zum
Prüfstein der mittelalterlichen Prinzipien von Wahl- und Erbrecht. Adalbold, unser
mittelalterlicher Biograph, machte es sich weitaus einfacher als Eduard Hlawitsch-

eAs aste acta Ata /fasset, A morte ipsAs a/JserMSf Adere potsersst. Qaicaaa^ae esim isfer/sit, A de-
oofiose eAs isfeiiigere potsit, qsia sos obiit, sed ad desiderAs? saam sAgaiare ss'graAt. Ad Creatoren?
creatara fidelis ex ooto redire properauit. Cafas non obitss, sed transitas, omsAm, ^a: sanae mestis erani,
tactas nara^dts, plasctss erat Acredibiiis, Adalbold von Utrecht, Vita Heinrici II. imperatoris, ed.
H. VAN Rij, in: Nederlandse Historische Bronnen 3, Amsterdam 1983, S. 7-95 und 307-309, hier
cap. 1, S. 46. Zu Adalbold, dessen Zeugniswert aut Grund seiner Abhängigkeit von Thietmar und
wegen der fragmentarischen Überlieferung der Vita (bis 1004) häufig zu gering erachtet wurde,
vgl. FRANZ BRUNHÖLZL, Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters, Bd. 2, München
1992, S. 301-303; JOSEF FLECKENSTEtN, Die Hofkapelle der deutschen Könige, 2. Teil: Die Hofkapelle
im Rahmen der ottonisch-salischen Reichskirche (Schriften der Monumenta Germaniae Historica
16/11), Stuttgart 1966, S. 159, 178, 212, 216. Zur Abhängigkeit Adalbolds von Thietmar WILHELM
WATTENBACH/RoBERT HoLTZMANN/FRANZ-JoSEF SCHMALE, Deutschlands Geschichtsquellen im
Mittelalter. Die Zeit der Sachsen und Salier, Bd. 1, Darmstadt 1967, S. 102: »Nach der herrschen-
den Anschauung ist er der Verfasser einer Geschichte Kaiser Heinrichs II., die zwar auf Thietmars
Chronik beruht, jedoch auch eigene Nachrichten bringt und ein schönes Zeugnis reichskirchlicher
Gesinnung ist. Sie soll bis 1012 gereicht haben, ist aber leider nur bis 1004 erhalten«. Die Vita be-
darf durchaus weiterer wissenschaftlicher Anstrengungen. Auf mögliche Auseinandersetzungen
um Verwandtenehen im Umkreis des Utrechter Bischofs macht jetzt aufmerksam PATRICK CoRBET,
Interdits de parente, hagiographie et politique. La passio Friderici episcopi TAieciensis (ca. 1024), in:
lus Commune 23, 1996, S. 1-98. - Zur Diözese Utrecht bis zu Adalbolds Erhebung ROLF GROSSE,
Das Bistum Utrecht und seine Bischöfe im 10. und frühen 11. Jahrhundert (Kölner Historische Ab-
handlungen 33), Köln/Wien 1987.
4 Dolor esset efia?s issasabiiis, Asi sapersfes ei exstitisset Hesricss, dsx gion'osMS et Ar ad regssm ssscipi-
esdsm stresssss. Isfe tssc ferspcris dscafsm A Baoariessi regso tesebat, popMlsm pacifice regelt, pa-
ces? asipii/icabat, ecciesiarMM /acsitafes asgebat, leges et religiöses rnagMi/icsbaf. Tasdes? sic A dscafs A-
xit, i?Moä osisibss piacsif, et & dscafs frassdscerefsr ad regsam, de oexillo exfoiierefsr A solArn bere-
difarism, Adalbold von Utrecht (wie Anm. 3), cap. 1, S. 46/48. - Die Tegernseer Briefsammlung
(Froumund), ed. KARL STRECKER, MGH Epistolae selectae 3, Berlin 1925, Nr. XX, S. 57, v. 5-15,
rühmt Heinrich als Herzog:
Dsx, decss et patrie pax, pater aecclesie.
Salnss semper eris salnss^se exercitss os?sis,
Saloe css? popslo te cosrifasfe tso.
Et csm/rafre tso salneris priscipe, Broso,
Pslcber et is /acie sobilis st gesere.
Saloe, dsx Heisrice, fsis diiecte popeliis,
Ts regsrn proles, ts ^soiyse sceptra teses.
Nsilss te regss? trasscesdet ferress ss^sam,
Viribss es sociss, sobilis at^se piss,
Moribss et mifis, toto poiies ^so^se/acfo;
Hoc/seiet Dom Ass, possis st esse ssss.
Das Gedicht belegt auch die damals noch bestehende Hoffnung auf Nachkommen Heinrichs,
S. 58,v. 36f.:
Sit tsa progesies sosfer te priscipe prisceps,
Possessor solii rector et is?perii.
 
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