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Schneidmüller, Bernd [Hrsg.]; Weinfurter, Stefan [Hrsg.]; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Otto III. - Heinrich II.: eine Wende? — Mittelalter-Forschungen, Band 1: Sigmaringen, 1997

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Seibert, Hubertus: Herrscher und Mönchtum im spätottonischen Reich. Vorstellung – Funktion – Interaktion
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https://doi.org/10.11588/diglit.25411#0222
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206

Hubertus Seibert

nicht zu früh bekannt würde L Dagegen notieren sie zum Tode Heinrichs II., er sei
unter Tränen und Klagen von einer unglaublichen Menge nach Bamberg gebracht
worden, er, der bei Lebzeiten der große Trost der hl. Kirche gewesen seih In seiner
um 1035 abgeschlossenen Godehard-Vita vermerkt der Domherr Wolfher den Tod
Ottos III. ohne weiteren Kommentar^, während er sich von Heinrich II. erhofft, daß
er mit den Heiligen für die heilige Kirche bitte, welche er mit so großer Gewissen-
haftigkeit privat wie öffentlich zu fördern gesucht habek Adalbold von Utrecht be-
klagt in der um 1020 entstandenen Vita Heinrichs II., er hätte gern Ottos Taten auf-
geschrieben, wenn er nur davon etwas im Gedächtnis behalten oder einen zuver-
lässigen Berichterstatter gehabt hätte k
Unter den zeitgenössischen Quellen würdigt allein Brun von Querfurt im
7. Kapitel seiner Fünf-Brüder-Vita Ottos kirchliches Wirken. Wer jedoch ein einzi-
ges Loblied auf Otto III. erwartet, wird vom ersten Teil dieses Kapitels überrascht.
Nach kurzen Hinweisen über die Umstände von Ottos Tod - der große Kaiser starb
in einer engen Burg (worfizMS gsf dnw zzürzns pithünr, magnns bnpcrtüor, in ca-
sfH7o) - leitet Brun mit den Worten »Das war die Sünde des Königs« ^ zu der schärf-

3 Toto pcac (agcadas orb', ... et acramaz's uz'tag Izaz'as cadacac ... cxczaptas, ... tempore fafM?ae resarrccfz'o-
az's in melz'as coronaWMS acfgh'cz'as regmrtMrMS ... Caz'as z'aforfaaz'z cucafam, ne procacz'bfz fzostz'am cz'tz'as
z'afz'margfar, Izz z?az adcraaf, occaPaado fggdzaaf, Annales Quedlinburgenses ad a. 1002, ed. GEORG
HEINRICH PERTZ, MGH SS 3, S. 77 f.
4 DelzzacfZcMz z^agrzmoaza, z'acrgdz'Mz frgpagafz'a cozaz'bab,..., Baocatzcrggasz casbdo dcfcrfar, et z^az uz'oas
sazzctae eccfesz'ae magaam gxtz'braf sobfz'aza, Annales Quedlinburgenses (wie Anm. 3), ad a. 1024,
S. 89.
5 Tertz'o Ottowe pz'ag zzzezzzorzäe zzapcratorc ex Izac tzzce ad perpgfaam mz'graab, Wolfher, Vita Godehardi
episcopi prior, ed. GEORG HEINRICH PERTZ, MGH SS 11, cap. 13, S. 177; sowie cap. 24, S. 184: Im-
perator pz'as et zzza^nzfz'czzs Otto fgrtz'as caaz z'aggafz totz'zzs clzrz'stz'aazsmz (!) merore ... ob'z'L Obwohl zeit-
lebens Kleriker ziehen wir hier auch Wolfhers Godehard-Viten als - strenggenommen nicht-mo-
nastische - Quellen heran, da ihr in den Klöstern Hersfeld und Fulda ausgebildeter Verfasser
nicht nur das klösterliche Leben als vorbildlichste Lebensform (v.a. in der zweiten Vita mit Blick
auf die Hildesheimer Domherren) pries, sondern stets engste Beziehungen zu führenden Vertre-
tern des Mönchtums (Otloh von St. Emmeram und Ratmund von Niederaltaich) pflegte, was
nicht zuletzt die Widmung seiner beiden Viten an Abt Albuin von Nienburg unterstreicht, vgl.
STEPHANIE CouE, Acht Bischofsviten aus der Salierzeit - neu interpretiert, in: Die Salier und das
Reich, Bd. 3: Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier, hg. v. STEFAN
WEINFURTER unter Mitarbeit von HUBERTUS SEIBERT, Sigmaringen U992, S. 347-413, hier S. 359f.,
362 f., 365 u. 368-373 (zu Wolfhers Forderung nach einem »klösterlich-strengen Leben der Hildes-
heimer Domherren« [371] in der jüngeren Godehard-Vita).
6 Qaamoz's ergo za cz'as (sc. Heinrichs II.) ?MgM&i*n'??zo dz'sccssa aaa gadcmzyag caactz'sfz'dddzasforgf coafrz's-
tafz'o, ca fazaea sob z?aosz?ae bfzfzcaoz'f z'mmo dz'afz'm bfzfz'caf coasobtz'o, paoaz'am pnzeczosa esf z'w coaspccfa
Dozaz'az mors saactoram cz'as, z'a ^zzorzzm coasorfz'o commaacrc ocraczfcr crcdz'mas aaz'mam z'Hz'as, cam z^az-
(zzzs cam spcramas pro saacfa Dez cccbsz'a ffcpacafcr orarc, z^aam sgmper sfadaz'f omaz rgpgzoac prz'oatz'm ac
paMz'cc dccorare, Wolfher, Vita Godehardi prior (wie Anm. 5), cap. 26, S. 186. Auf Heinrichs II.
Aufnahme in den Kreis der himmlischen Heiligen, insbesondere der heiligen Könige, hebt auch
das - kurz nach 1039 entstandene - Chronicon Luxoviense ad a. 1024, ed. GEORG HEINRICH PERTZ,
MGH SS 3, S. 221 ab: Moaarcfzcs Hcz'arz'cas z'mpcrator cf cgsar aagasfas tcrrcaa rcü^azt, et ad caebsfz'a af
crcdz'mas asccadz'f, saacfz'spac rggzhzzs coasocz'atas cxaPaf corazzz Dgo czzm z'psz's.
7 fzz caz'as gcstz's scrzhcadz's safz's aoz'das gssgm, sz aaf mcmorzfcr fcaercm aaf rebforcm cgrfzzm fza&rgm,
Adalbold von Utrecht, Vita Heinrici II imperatoris, ed. HANS VAN Rij, in: Nederlandse Bronnen 3,
Amsterdam 1983, S. 7-95 und 307-309, hier cap. 1,S. 46.
8 Pgccafam rggzs fzoc faz'f. Tgrrazzz sa^ aafz'az'bfz's, dcbcfabbaz Ggrmazzz'am, z'am acc zzz'dgrg aolazt; faafas sz'b
amor fzabtarg JbP'azzz faz'f, ab mz'Hc bagaorzhas, mz'dc morfzhas sgaa cbdcs armab carrz't. ... Erat aafgm do-
aas cgsar z'a aozz rccfo dz'aerc, cogdaas dcsfracrc z'ageabs maros maxz'm$ Rom^, cazas cz'aes paamaz's sz'b pro
 
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