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Schneidmüller, Bernd [Hrsg.]; Weinfurter, Stefan [Hrsg.]; Schneidmüller, Bernd [Begr.]; Weinfurter, Stefan [Begr.]
Otto III. - Heinrich II.: eine Wende? — Mittelalter-Forschungen, Band 1: Sigmaringen, 1997

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Bernhardt, John W.: Der Herrscher im Spiegel der Urkunden: Otto III. und Heinrich II. im Vergleich
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https://doi.org/10.11588/diglit.25411#0364
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348

John W. Bernhardt

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zzoHscam porfazzzas, sgd Yz'c aazzYfzYazzs. (D HII. 504)

Schlußfolgerungen
Abschließend möchte ich meine Überlegungen nochmals zum übergeordneten
Thema »Otto III. - Heinrich II. Eine Wende?« in Beziehung setzen. Ich habe drei
Hauptaspekte - Herrschaftsausübung, Herrschaftsstruktur und die Arengen -
berücksichtigt. Zum ersten Aspekt zeigen uns die Urkunden, daß eine Wende si-
cher stattgefunden hat. Otto III. hat seine politischen und religiösen Aktivitäten et-
wa gleichmäßig auf die beiden Reichsteile, Italien und Deutschland, verteilt, wobei
er vielleicht allgemein im Sinne des christlichen Imperiums gehandelt hat. Ohne
Zweifel machte Heinrich II. den deutschen Reichsteil wieder zu seinem Herr-
schaftszentrum, und obwohl er keineswegs das Konzept eines christlichen Imperi-
ums aufgegeben hat, verfolgte er seine Imperiumsideen innerhalb bestimmter
Grenzen. Sein Bund mit den Liutizen gegen Boleslaw Chrobry und seine lange Feh-
de mit ihm haben wenig mit der Natur des christlichen Imperiums zu tun, aber sie
zeigen, daß die sächsische Expansionspolitik ihr Ende gefunden hattet Hinsicht-
lich der Herrschafts- und Reichsstruktur haben die Urkunden bewiesen, daß Hein-
rich schrittweise weiterführte, was Otto schon angefangen hatte, und zwar die Aus-
dehnung des Königsitinerars über größere Teile des Reiches, besonders über die
südlichen Herzogtümer, und auch die Verleihung von Grafschaften und anderer
Hoheitsrechte an Reichskirchen, um diese enger an die Königsherrschaft zu
binden. Die Urkunden haben auch gezeigt, daß die Herrschaftsausübung Hein-
richs II. sowohl im deutschen Königreich als auch in Italien während seiner jeweili-
gen Aufenthalte von erheblich intensiverer Qualität als die Ottos III. war. Schließ-
lich, was die Arengen betrifft, sehen wir eine Weiterentwicklung der schon unter
Otto III. hervortretenden christlich-sakralen Legitimierung der Herrschergewalt.
Die Arengen Heinrichs II. zeigen deutlich eine Intensivierung christlicher Herr-
scherideen in den Urkunden und sind in einem programmatischen, hierarchischen
Sinn formuliert. Wende und Kontinuität finden wir deshalb, wie so oft, zur gleichen
Zeit nebeneinander.

128 REUTER, Germany (wie Anm. 38), S. 260-262.
 
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