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Minst, Karl Josef [Übers.]
Lorscher Codex: deutsch ; Urkundenbuch der ehemaligen Fürstabtei Lorsch (Band 5): Schenkungsurkunden Nr. 2911 - 3836 — Lorsch, 1971

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https://doi.org/10.11588/diglit.20609#0090
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URKUNDE 3093 (9. Oktober 794 — Reg. 2483)
Schenkung der Irminrat unter Abt Richbod und König Karl

(Vgl. Urk. Nr. 3719b)

Im Namen Gottes errichte ich, Irminrat, zu meinem Seelenheil eine Stiftung für den
heiligen Märtyrer N(azarius), dessen Leib in dem unter der Aufsicht des ehrwürdigen
Abtes Richbodo stehenden Lorscher Kloster ruht. Die Zuwendung soll, wie ich wünsche,
immerdar erhalten bleiben, und ich stelle fest, daß ausschließlich mein freier Wille dafür
bestimmend war. Ich schenke alles, was ich im Gau Logenehe (Lahngau), in

Sulmisheimer marca (wie Urk. 3090) an Wohnhäusern und landwirtschaftlichen Bau-
werken, an Pflanzland und Brachland besitze, zudem noch acht Leibeigene. Die Schenkung
ist damit in Rechtskraft erwachsen. Geschehen im Lorscher Kloster am 9. Oktober im
27. Jahr (794) des Königs Karl.

URKUNDE 3094 (19. Juni 817 — Reg. 3120)

Schenkung des Folcart im nämlichen Dorf unter Ludwig und Abt Adalung

(ohne Traditions-Notiz)

In Christi Namen, am 19. Juni im 4. Jahr (817) des Kaisers Ludwig (des Frommen).
Ich, Folcrat, entbiete zu meinem Seelenheil dem heiligen Märtyrer N(azarius) eine Gabe.
Der Leib des Heiligen ruht im Lorscher Kloster, das in der Obhut des ehrwürdigen Abtes
Adalung steht. Es ist mein Wunsch, daß diese Stiftung von ewiger Dauer sei, und ich
erwähne ausdrücklich, daß sie aus völlig freiem Willensantrieb erfolgt. Ich schenke alles,
was ich im Gau Logenehe (Lahngau), in

Sulmisheimer marca (wie Urk. 3090) an Hof reiten, Feldern, Wiesen, Wäldern, Wasser-
rechten, Wohnhäusern und Wirtschaftsbauten besitze, ferner 26 Leibeigene. Damit dies alles
auf ewig Eigentum (des Heiligen) bleibe, erfolgt hiermit die abschließende Fertigung. Ge-
schehen im Lorscher Kloster. Zeit, wie oben genannt.

URKUNDE 3095 (27. Mai 775 — Reg. 1170)

Schenkung des Hildrat in der Gemarkung Kleen unter König Karl und Abt Gundeland

(Vgl. Urk. Nr. 3692a)

In Christi Namen, am 27. Mai im 7. Jahr (775) des Königs Karl. Wir, Hildrat und
Benedicta, meine Gattin, entrichten eine Spende an den heiligen Märtyrer N(azarius), des-
sen Leib im Oberrheingauer Kloster Lorsch ruht, dem der ehrwürdige Gundeland als Abt
vorsteht. Die Schenkung soll nach meinem Willen für ewige Zeiten bestimmt sein und
ist, wie ich beurkunde, ganz freiwillig vorgenommen worden. Wir schenken als Eigentum
für ewig im Gau Logenehe (Lahngau), in

Cleheimer marca (in der Gemarkung Kleen; N-, O.-; am Chleon [Kleenbach] sö.
WetzlarlL.) sieben Tagwerk Ackerland und einen ebenfalls in der genannten Gemarkung
liegenden halben Wald. Darauf erfolgte feierliches Handgelöbnis. Geschehen im Lorscher
Kloster. Zeit wie oben.
 
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