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Budapest, ehern. Palais Kärolyi (heute Literaturgeschichtliches Sändor-Petöfi-Museum).
(V. Egyetem utca 16).
Einstöckig, Fassade 3-13-3-achsig, mit zwei rückwärtigen Seitenflügeln.
Im Auftrage des Grafen György Kärolyi entwarf Riegl Pläne zum Umbau des aus dem 18.
Jahrhundert stammenden Hauses. Die Ausführung übernahm - mit gewissen Vereinfachun-
gen - Jözsef Hofrichter, seit 1834 Heinrich Koch senior, der sie 1840 beendigte. Riegls
Entwürfe sind derzeit unbekannt.
V. Bierbauer, MMEE Közl. 1927 No 11-12, pp. 69f. V. Bierbauer, in Magy. Müv. 111/1927, pp.
472-595. (K), in Historia 1/1928, No 3, p. 16. V. Bierbauer, in Tan. Bp. multj. 11/1933, pp.
99ff (ausführliche Baugeschichte). N. N., in T6r 6s Forma IV/1933, p. 266. A. Zädor, in
Magy. Müv. X/1934, p. 373. A pesti väroshäza. Budapest 1 934 No 1, p. 11. V. Bierbauer, M
ET 1937, p. 228. H. Hörvath: Budapest müv6szeti emlekei. Budapest 1 938, pp. 91, 139. S.
Lestyän, in Budapest 11/1946, pp. 212 ff. A. Zädor: Pollack Mihäly. Budapest 1960, p. 312.
Rösner, Karl. Architekt, geb. am 19. Juni 1840 in Wien, gest. am 13. Juli 1869 in Steyr.
Studien an der Wiener Akademie, dort seit 1826 Korrektor, 1 835 Professor, 1848/52 Pro-
visor. Präsident der Akademie. Besonders kirchliche Aufträge; Kirchenbauten in Wien und
Prag. In Ungarn baute er nach eigenen Entwürfen die Friedhofskapelle in Pinkafö (Pinkafeld,
Burgenland) 1835, in Diakovär (Kroatien) war er seit 1866 im Auftrage von Bischof Stross-
mayer beim Bau der Kathedrale St. Peter tätig (nach Rösners Tod von Friedrich Schmidt be-
endigt). Im Jahre 1847 reichte Rösner Pläne zum Wiederaufbau des abgebrannten Pester
Deutschen Theaters ein, die heute im Hauptstädtischen Museum in Budapest aufbewahrt
werden.
Thieme/Becker XXVI1I/1934, p. 500 (mit weit. Lit.). L. Velics: Az egyhäzi müv6szetek ta-
nulmänyozäsäröl. Budapest 1894, pp. 96f. OMM 1901, p. 483 (mit Abb. der Kathedrale von
Diakovär).
Kalocsa, ehern. Kloster der Notre-Dame-Schwestern. (Kunszt J6zsef utca 3-5-7).
Nonnenkloster, zweistöckig, mit in der Klosterfassade eingebauter Kirchenfassade, im jet-
zigen Zustand 10-Risalit-ll-Risalit-Kirche-Risalit-3-2-achsig (z. T.Anbau).
Bauzeit 1858/60, Bauherr Erzbischof Jözsef Kunszt in Kalocsa, Ausführung Gusztäv Zofahl.
In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde das zweite Klostergeschoß aufgesetzt, in den
Jahren nach 1910 Anbau am Bauteil Jözsef-Kunszt-Straße 3.
M. Nagy: Magyarorszäg käpekben. Pest 1870 1/215. L. Velics: Vändorelöadäsaim az egy-
häzi müväszetröl. Budapest 1912, p. 175. P. Winkler: Kalocsa törtänete. Kalocsa 1 927, pp.
111,115. 1. Pinter: A kalocsai föszäkesegyhäz. Budapest 1 942, pp. 47, 54.
von Schmidt, Friedrich. Architekt und Restaurator, geb. am 22. Oktober 1825 in Fricken-
hofen (Württ.), gest. am 23. Jänner 1891 in Wien. Lernte in Stuttgart und Köln, seit 1859
Vortragender des Bauwesens an der Wiener Akademie, seit 1863 Dombaumeister von St.
Stephan in Wien. Neugotische Kirchen und öffentliche Gebäude in Deutschland und Öster-
reich, zumeist in Wien.
Seit 1 877 auswärtiges Mitglied des provisorischen Komitees für die ungarländischen Bau-
denkmäler. Im Jahre 1867 verfertigte er Pläne zur Restaurierung der Burg Vajdahunyad
(Hunedoara, Rumänien), empfahl jedoch seinen Schüler Franz Schulz für die Durchführung,
was 1868 genehmigt wurde. Gemeinsam mit dem Nürnberger Architekten August Othmar
Essenwein plante und führte er die Restauration des Kirchenäußeren in Löböny (Komitat
Györ-Sopron) aus, und zwar in den Jahren 1872 bis 1879. Als Berater hatte er öfters Anteil
an ungarländischen Restaurierungen: Gutachten für die Kathedrale in Kaschau/Kassa (jetzt
Koside in der Slowakei) 1884, Kirche St. Jakob zu Löcse (Levoca, Slowakei) nach 1860,
Matthias(-Krönungs-)Kirche in Budapest 1877. Nach Rösners Tod übernahm er den Umbau
des Doms von Diakovär in Kroatien (s. o.), den er 1883 beendigte und dessen Innengestaltung
Budapest, ehern. Palais Kärolyi (heute Literaturgeschichtliches Sändor-Petöfi-Museum).
(V. Egyetem utca 16).
Einstöckig, Fassade 3-13-3-achsig, mit zwei rückwärtigen Seitenflügeln.
Im Auftrage des Grafen György Kärolyi entwarf Riegl Pläne zum Umbau des aus dem 18.
Jahrhundert stammenden Hauses. Die Ausführung übernahm - mit gewissen Vereinfachun-
gen - Jözsef Hofrichter, seit 1834 Heinrich Koch senior, der sie 1840 beendigte. Riegls
Entwürfe sind derzeit unbekannt.
V. Bierbauer, MMEE Közl. 1927 No 11-12, pp. 69f. V. Bierbauer, in Magy. Müv. 111/1927, pp.
472-595. (K), in Historia 1/1928, No 3, p. 16. V. Bierbauer, in Tan. Bp. multj. 11/1933, pp.
99ff (ausführliche Baugeschichte). N. N., in T6r 6s Forma IV/1933, p. 266. A. Zädor, in
Magy. Müv. X/1934, p. 373. A pesti väroshäza. Budapest 1 934 No 1, p. 11. V. Bierbauer, M
ET 1937, p. 228. H. Hörvath: Budapest müv6szeti emlekei. Budapest 1 938, pp. 91, 139. S.
Lestyän, in Budapest 11/1946, pp. 212 ff. A. Zädor: Pollack Mihäly. Budapest 1960, p. 312.
Rösner, Karl. Architekt, geb. am 19. Juni 1840 in Wien, gest. am 13. Juli 1869 in Steyr.
Studien an der Wiener Akademie, dort seit 1826 Korrektor, 1 835 Professor, 1848/52 Pro-
visor. Präsident der Akademie. Besonders kirchliche Aufträge; Kirchenbauten in Wien und
Prag. In Ungarn baute er nach eigenen Entwürfen die Friedhofskapelle in Pinkafö (Pinkafeld,
Burgenland) 1835, in Diakovär (Kroatien) war er seit 1866 im Auftrage von Bischof Stross-
mayer beim Bau der Kathedrale St. Peter tätig (nach Rösners Tod von Friedrich Schmidt be-
endigt). Im Jahre 1847 reichte Rösner Pläne zum Wiederaufbau des abgebrannten Pester
Deutschen Theaters ein, die heute im Hauptstädtischen Museum in Budapest aufbewahrt
werden.
Thieme/Becker XXVI1I/1934, p. 500 (mit weit. Lit.). L. Velics: Az egyhäzi müv6szetek ta-
nulmänyozäsäröl. Budapest 1894, pp. 96f. OMM 1901, p. 483 (mit Abb. der Kathedrale von
Diakovär).
Kalocsa, ehern. Kloster der Notre-Dame-Schwestern. (Kunszt J6zsef utca 3-5-7).
Nonnenkloster, zweistöckig, mit in der Klosterfassade eingebauter Kirchenfassade, im jet-
zigen Zustand 10-Risalit-ll-Risalit-Kirche-Risalit-3-2-achsig (z. T.Anbau).
Bauzeit 1858/60, Bauherr Erzbischof Jözsef Kunszt in Kalocsa, Ausführung Gusztäv Zofahl.
In den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde das zweite Klostergeschoß aufgesetzt, in den
Jahren nach 1910 Anbau am Bauteil Jözsef-Kunszt-Straße 3.
M. Nagy: Magyarorszäg käpekben. Pest 1870 1/215. L. Velics: Vändorelöadäsaim az egy-
häzi müväszetröl. Budapest 1912, p. 175. P. Winkler: Kalocsa törtänete. Kalocsa 1 927, pp.
111,115. 1. Pinter: A kalocsai föszäkesegyhäz. Budapest 1 942, pp. 47, 54.
von Schmidt, Friedrich. Architekt und Restaurator, geb. am 22. Oktober 1825 in Fricken-
hofen (Württ.), gest. am 23. Jänner 1891 in Wien. Lernte in Stuttgart und Köln, seit 1859
Vortragender des Bauwesens an der Wiener Akademie, seit 1863 Dombaumeister von St.
Stephan in Wien. Neugotische Kirchen und öffentliche Gebäude in Deutschland und Öster-
reich, zumeist in Wien.
Seit 1 877 auswärtiges Mitglied des provisorischen Komitees für die ungarländischen Bau-
denkmäler. Im Jahre 1867 verfertigte er Pläne zur Restaurierung der Burg Vajdahunyad
(Hunedoara, Rumänien), empfahl jedoch seinen Schüler Franz Schulz für die Durchführung,
was 1868 genehmigt wurde. Gemeinsam mit dem Nürnberger Architekten August Othmar
Essenwein plante und führte er die Restauration des Kirchenäußeren in Löböny (Komitat
Györ-Sopron) aus, und zwar in den Jahren 1872 bis 1879. Als Berater hatte er öfters Anteil
an ungarländischen Restaurierungen: Gutachten für die Kathedrale in Kaschau/Kassa (jetzt
Koside in der Slowakei) 1884, Kirche St. Jakob zu Löcse (Levoca, Slowakei) nach 1860,
Matthias(-Krönungs-)Kirche in Budapest 1877. Nach Rösners Tod übernahm er den Umbau
des Doms von Diakovär in Kroatien (s. o.), den er 1883 beendigte und dessen Innengestaltung