Jahres macht, verkündet uns den Drucker des Kalenders." Vermutlich hat sie mit
der andern Hand ein Schriftband oder einen Wappenschild mit dem Namen oder
dem Druckerzeichen Peter Drachs gehalten.
Daß der Holzschnitt mit dem Paar am Brunnen, der die Kopfleiste des ver-
schollenen Almanachs von 1483 bildet, derselbe ist, wie der des Braunschweiger
Almanachs auf das Jahr 1483, daß also beide von demselben Holzstock abgedruckt
sind, unterliegt keinem Zweifel. Fischer hat nur auf seinem Blatte einige Worte
auf den langen Schriftbändern über den beiden Personen nicht richtig gelesen, da
einige Buchstaben tatsächlich nicht deutlich geschnitten sind. Der Spruch über
der Jungfrau lautet:
„Geselle got gebe dir heil gutter jar ein michel teil",
der über dem Jüngling:
„By disser bronen fart winsch ich uch frauelin gutter jar mannigfalt".
Daß aber die große linke Randleiste, die nach Fischers Beschreibung ein be-
sonders reizvolles Werk sein muß, ebenfalls vom Hausbuchmeister herrührt, kann
ich zwar leider nicht beweisen, aber die verschiedenen Umstände, die hier wieder
zusammentreffen, machen es mir ebenso zweifellos, besonders wenn ich sie mir
im Geiste wieder erstehen lasse und dies Phantasiebild mit ähnlichen, noch vor-
handenen Gebilden vergleiche, die unser Meister etwa 10 Jahre vor dem Drach-
schen Almanach fern von Speier geschaffen hat. Doch bevor ich davon spreche,
muß ich mich noch weiter mit den Erzeugnissen der Drachschen Druckerei be-
schäftigen. (Fortsetzung und Schluß folgt im nächsten Heft.)
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der andern Hand ein Schriftband oder einen Wappenschild mit dem Namen oder
dem Druckerzeichen Peter Drachs gehalten.
Daß der Holzschnitt mit dem Paar am Brunnen, der die Kopfleiste des ver-
schollenen Almanachs von 1483 bildet, derselbe ist, wie der des Braunschweiger
Almanachs auf das Jahr 1483, daß also beide von demselben Holzstock abgedruckt
sind, unterliegt keinem Zweifel. Fischer hat nur auf seinem Blatte einige Worte
auf den langen Schriftbändern über den beiden Personen nicht richtig gelesen, da
einige Buchstaben tatsächlich nicht deutlich geschnitten sind. Der Spruch über
der Jungfrau lautet:
„Geselle got gebe dir heil gutter jar ein michel teil",
der über dem Jüngling:
„By disser bronen fart winsch ich uch frauelin gutter jar mannigfalt".
Daß aber die große linke Randleiste, die nach Fischers Beschreibung ein be-
sonders reizvolles Werk sein muß, ebenfalls vom Hausbuchmeister herrührt, kann
ich zwar leider nicht beweisen, aber die verschiedenen Umstände, die hier wieder
zusammentreffen, machen es mir ebenso zweifellos, besonders wenn ich sie mir
im Geiste wieder erstehen lasse und dies Phantasiebild mit ähnlichen, noch vor-
handenen Gebilden vergleiche, die unser Meister etwa 10 Jahre vor dem Drach-
schen Almanach fern von Speier geschaffen hat. Doch bevor ich davon spreche,
muß ich mich noch weiter mit den Erzeugnissen der Drachschen Druckerei be-
schäftigen. (Fortsetzung und Schluß folgt im nächsten Heft.)
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