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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 4.1911

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NEUE BUCHER.

Dr. BELA LAZAR, Paul Merse von Sziney. Ein
Vorläufer der Pleinairmalerei. Verlag Klinkhardt
& Biermann, Leipzig. M. 24.— die gewöhnliche
Ausgabe, M. 60.— die Vorzugsausgabe. 100 sig-
nierte Exemplare.
WILHELM WORRINGER, Formprobleme der
Gotik. Verlag R. Piper & Co., München. Preis
geh. M. 5.—, geb. M. 7.—.
Dr. PH. SCHWEINFURTH, Über den Begriff des
Malerischen in der Plastik. Verlag J. H. Ed. Heitz
(Heitz & Mündel), Straßburg. Preis M. 3.50.
PROF. Dr W. MARTIN — E. W. MOES, Althollän-
dische Malerei. Verlag Klinkhardt & Biermann,
Leipzig. Jährlich in 12 Lieferungen im Format
26 X 36 cm. Preis pro Lieferung mit sechs Bild-
tafeln in Umschlag mit beschreibendem Text bei
Subskription auf einen Jahrgang M. 2.50. Preis für

den Jahrgang M. 30.—. Leinenmappe dazu Preis
M. 4.—.
E. PFUHL, Die griechische Malerei. Verlag B.
G. Teubner, Leipzig. Preis M. 1.—.
PORTRAITS POLONAIS, Band I,Lieferungi. Ver-
lag Brockhaus & Pehrsson, Leipzig.
RUDOLF BERLINER, Zur Datierung der Minia-
turen des Cod. Par. Gr. 139. (Als Manuskript ge-
druckt.) Weida i. Th.
THE DÜRER SOCIETY, XII Notes and Sketches
by Albrecht Dürer selected and edited by Camp-
bell Dodgson.
— — Index to the plates and text of portfolios
I — X 1898—1909 by Campbell Dodgson and
S. Montaju Peartree, London.
LUDWIG VOLKMANN, Kunstgenuss auf Reisen.
2. Aufl. R. Voigtländer, Verlag in Leipzig.

BERICHTIGUNG. In dem Maiheft dieser Zeit-
schrift legt Herr Perzynski die „zermalmende Un-
zulänglichkeit" meiner chinesischen Kunstgeschichte
dar. Der vorurteilslose Leser dürfte überrascht sein,
wenn er hört, daß Prof. Chavannes von der Sor-
bonne in Paris über das gleiche Buch sagt (Toung-
Pao p. 304): „M. Münsterberg s'est propose de faire
une oeuvre de plus haute portee, et,... son histoire
de l'art Chinois sera digne de ce nom". Es liegt
mir natürlich fern, durch den Hinweis darauf, daß
Chavannes der berühmteste lebende Sinologe ist
und Perzynski als Chinaforscher bis vor kurzem
völlig unbekannt war, den Wert seiner Kritik ent-
kräften zu wollen.
Ich betone in der Einleitung meines Buches,
daß ich „zum erstenmal in zusammenhängender
Weise eine Entwicklung der chinesischen Kunst-
sprache" geben will und „nicht eine Geschichte
der Künstler und ihrer Werke". Ich beschränke
daher meine Darstellung ausschließlich auf die „Ent-
wicklung und Charakteristik der Stile" und sprach
die Hoffnung aus, daß „mein Buch berufeneren
Forschern die Anregung gibt, das Einzelne weiter
auszubauen und ein vollständigeres Bild zu schaffen
als mir möglich war". In diesem Sinne schreibt
mir Dr. Laufer aus Chicago, der vielleicht beste
Kenner chinesischer Kunst: „Sie haben in großen
Zügen aus einem Guß geschaffen. An Ihren De-
tails könnte ja vielerlei ausgebessert und retou-
chiert werden, aber das ist zunächst Nebensache
und wird mit der Zeit von der Einzelforschung
nachgeholt werden. Die Hauptsache bleibt, daß
zunächst einmal der Aufbau der chinesischen Kunst-
geschichte als Ganzes dasteht und darin besteht
der Wert Ihrer Leistung, die Ihnen Niemand ab-
sprechen kann".

Perzynski wählt bei seiner Beurteilung gerade
den umgekehrten Weg. Seine Kritik findet für
das Wesentliche meiner Arbeit kein Wort, dagegen
versucht er, an „Hand einiger nach Möglichkeit
wörtlicher Stichproben" meine völlige „Unwissen-
heit" und „Nachlässigkeit" zu beweisen. Es sei
mir gestattet „ein kleines Bouquet" Perzynskischer
„Stilblüten von singulärem Duft" . .. mit meiner
Berichtigung zusammenzustellen.
Einige Bemerkungen z. B. über den „Vollguß"
des Daibutsu, über Muchi, über das Krähenbild
usw. — bereits früher von anderer Seite aufge-
stellt — habe ich in der Frankfurter Zeitung vom
9. April richtiggestellt. Um mich nicht zu wieder-
holen, verweise ich auf die dortigen Ausführungen.
Perzynski spricht von „China und Japan, wo
Münsterberg sich ganze 14 Tage aufgehalten hat".
Tatsächlich war ich mehrere Monate in Ostasien
und zwar im Jahre 1891. Seit dieser Zeit — also
seit 20 Jahren — habe ich in Europa und in Amerika,
bei einem viermaligen Besuche, zahlreiche Museen,
Privatsammlungen, Auktionen und Ausstellungen
besucht und infolgedessen mehrere tausend Original-
gemälde gesehen, und es ist daher unrichtig, wenn
Perzynski behauptet: „Diese acht Kakemonos . . .
sind die Einzigen, die Münsterberg im Original
zu prüfen Gelegenheit gehabt hat"!!
Perzynski sagt: „Von den etwa 150 Abbildungen
des Abschnittes veranschaulichen nur etwa acht
Reproduktionen Gemälde, die nicht in Japan auf-
bewahrt werden" und auf diesen „Kopien und Re-
produktionen" baut „er seine ganze Geschichte der
Malerei" auf. — Jeder Leser kann durch einfaches
Vergleichen der Unterschriften feststellen, daß ich
30 Abbildungen von Malereien, die nicht in Japan
sind, abdrucke und daß ich von diesen zum größten

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