Teil selbst Photographien anfertigen leiß. Zu wei-
teren Originalaufnahmen fehlte mir Geld und Ge-
legenheit. Um billiger, bequemer und schneller
vorwärts zu kommen, wählte ich typische Beispiele
unter den Reproduktionen, von denen ich mehr als
Tausend besitze; auch lag mir daran, die japani-
schen Angaben über bestimmte Bilder zu erörtern.
Perzynski zitiert: „Die vielen Grabhügel, die
Jahrhunderte vor unserer Zeit datiert (!) sind". —
Das Ausrufungszeichen soll offenbar einen Zweifel
an die Datierbarkeit der Gräber ausdrücken. Per-
zynski scheinen die vielen Grabhügeln beigefügten
Stelen, Grabsäulen, Steinreliefs, die teilweise In-
schriften tragen, entgangen zu sein.
Perzynski behauptet, daß ich „einen westlichen
kaukasoiden Volksstamm konstruiere". — Aus der
vereinzelten Rassenähnlichkeit z. B. in Sibirien, mit
den Ainos, folgere ich, wohl in Übereinstimmung
mit den meisten Sinologen, daß eine ursprüngliche
Ansiedlung der heutigen Inselbewohner auf dem
Festlande stattgefunden hat. In diesem Zusammen-
hänge spreche ich von „Tontäfelchen" „mit Augen
und Nasen" bei den Ainos und dem Fehlen der
„Menschen- und Tierdarstellungen" bei den später
angesiedelten Chinesen. Perzynski dagegen über-
sieht den Rassenunterschied und sagt bei Erwäh-
nung des Fehlens von „Menschen- und Tierdar-
stellungen": „Was ihn nicht hindert, schon auf
der nächsten Seite auf Tontäfelchen hinzuweisen,
die mit Augen und Nasen verziert sind."
Perzynski sagt: „Münsterberg nennt Reliefs von
Bronzen unklar, die er nie gesehen hat". — Wieder-
holt habe ich antike ausgegrabene Bronzen ge-
sehen; einzelne der in den chinesischen Katalogen
abgebildeten Stücke konnte ich sogar mit Original-
photographien von Hirth und Chavannes vergleichen.
Im Kapitel über Bronzen im zweiten Bande meiner
Chinesischen Kunstgeschichte werde ich hierauf
näher eingehen.
Perzynski zitiert, daß „ausgesprochene Spiegel
der Tang-Dynastie roh seien und jeder künstlerischen
Durcharbeitung entbehren". — Ich spreche aber
in diesem Zusammenhänge nicht von „ausge-
sprochenen", sondern von „ausgegrabenen" Spie-
geln. Während ich also einige in der Erde ge-
fundene Stücke als Beispiele erwähne, bringt Per-
zinski als Gegenbeweis die im Schatzhause in
Japan sorgfältig „aufbewahrten" Spiegel, deren
Schönheit ich niemals bezweifelt habe.
Perzynski führt meine Worte an: „Weder in
Japan noch in Südchina ist bis zum heutigen Tage
der Ochse als Pflugtier ein wirtschaftlicher Faktor"
und stellt dem gegenüber: „Bushell, für Things
Chinese keine schlechte Autorität, schreibt: ,Der
Ochse ist in China als das wichtigste landwirt-
schaftliche Tier geheiligt seit den ältesten Zeiten'."
— Auf S. 20 sage ich wörtlich: „Schon Richthofen
(1877) hat darauf hingewiesen, daß die Einführung
des Pflugtieres im Norden Chinas, unter Zuhilfe-
nahme künstlicher Bewässerung, eine Verbindung
mit Westasien vermuten läßt. Weder in Japan ...
noch in Südchina... ist bis zum heutigen Tage
der Ochse als Pflugtier ein wirtschaftlicher Faktor"!!
Perzynski zitiert: „Das kleine Bauernreich China
erhielt aus Mykene volkstümliche Massenware". —
Dagegen sage ich wörtlich (S. 21): „Am eigenar-
tigsten ist ein Wolkenmuster..., das in seiner Aus-
führung auf ein bestimmtes Vorbild hinweist, das
in Mykenä gefunden worden ist". Wenn ich von
Mykenischer Kunst spreche, so meine ich damit
die Kunstsprache einer Kulturschicht, die durch
die Funde in Mykenä zuerst bekannt geworden
ist, aber über deren zeitliche und räumliche Aus-
dehnung wir noch nichts bestimmtes wissen. Es
würde daher auch jede andere Stätte dieses Stiles
unter diesen Namen eingeschlossen sein" und (S. 28)
„Der dekorative Geist, das ornamentale Vorbild,
die Technik und die Idee der Verwendung wurde
übernommen, aber die Ausführung wurde dem
Können und dem Geist des ostasiatischen Hand-
werkers angepaßt".
Perzynski zitiert bei Erörterung der Aufschriften
auf Bildern: „Erst Yunlin, einer der großen Maler
der Yuan-Dynastie, führte die Aufschrift eines Ge-
dichtes usw. ein". „Auf S. 244 reproduziert Mün-
sterberg gleich zwei Bilder von Sungmeistern",
„Münsterberg hatte vergessen, daß er sie auf S. 210
von einem Yuan-Meister einführen läßt...." —
Auf S. 210 steht aber wörtlich folgender Satz:
„Diese Art scheint schon in der Sungzeit verein-
zelt (S. 244) vorgekommen zu sein"!!
Perzynski sagt: „Ebenso wird Chao Chung-mu...
erst als Repräsentant der Sung-Periode charakteri-
siert und dann noch einmal S. 277 in das Ende
der Yuan-Zeit eingeschmuggelt". — Die Unter-
schrift von Abb. 203 lautet: „Ende Sung- oder
Yuan-Zeit" und auf S. 277 steht: „Chungmuh,
14. Jahrh." Die Yuanzeit war von 1280 bis 1368.
Meine Worte „oder Yuanzeit" hat P. offenbar
übersehen und das „14. Jahrhundert" dem „Ende
der Yuanzeit" gleichgesetzt.
Perzynski führt einige falsch geschriebene Namen
auf. Ich habe aber ausdrücklich betont, daß „die
chinesischen Worte und Namen völlig ungenau
sind", „da in dem Zusammenhang meiner Arbeit
die orthographische Richtigkeit der Namen nur
eine sehr untergeordnete Bedeutung hat". Die zu-
sammengestellten Beweise sind daher nur Beispiele
339
teren Originalaufnahmen fehlte mir Geld und Ge-
legenheit. Um billiger, bequemer und schneller
vorwärts zu kommen, wählte ich typische Beispiele
unter den Reproduktionen, von denen ich mehr als
Tausend besitze; auch lag mir daran, die japani-
schen Angaben über bestimmte Bilder zu erörtern.
Perzynski zitiert: „Die vielen Grabhügel, die
Jahrhunderte vor unserer Zeit datiert (!) sind". —
Das Ausrufungszeichen soll offenbar einen Zweifel
an die Datierbarkeit der Gräber ausdrücken. Per-
zynski scheinen die vielen Grabhügeln beigefügten
Stelen, Grabsäulen, Steinreliefs, die teilweise In-
schriften tragen, entgangen zu sein.
Perzynski behauptet, daß ich „einen westlichen
kaukasoiden Volksstamm konstruiere". — Aus der
vereinzelten Rassenähnlichkeit z. B. in Sibirien, mit
den Ainos, folgere ich, wohl in Übereinstimmung
mit den meisten Sinologen, daß eine ursprüngliche
Ansiedlung der heutigen Inselbewohner auf dem
Festlande stattgefunden hat. In diesem Zusammen-
hänge spreche ich von „Tontäfelchen" „mit Augen
und Nasen" bei den Ainos und dem Fehlen der
„Menschen- und Tierdarstellungen" bei den später
angesiedelten Chinesen. Perzynski dagegen über-
sieht den Rassenunterschied und sagt bei Erwäh-
nung des Fehlens von „Menschen- und Tierdar-
stellungen": „Was ihn nicht hindert, schon auf
der nächsten Seite auf Tontäfelchen hinzuweisen,
die mit Augen und Nasen verziert sind."
Perzynski sagt: „Münsterberg nennt Reliefs von
Bronzen unklar, die er nie gesehen hat". — Wieder-
holt habe ich antike ausgegrabene Bronzen ge-
sehen; einzelne der in den chinesischen Katalogen
abgebildeten Stücke konnte ich sogar mit Original-
photographien von Hirth und Chavannes vergleichen.
Im Kapitel über Bronzen im zweiten Bande meiner
Chinesischen Kunstgeschichte werde ich hierauf
näher eingehen.
Perzynski zitiert, daß „ausgesprochene Spiegel
der Tang-Dynastie roh seien und jeder künstlerischen
Durcharbeitung entbehren". — Ich spreche aber
in diesem Zusammenhänge nicht von „ausge-
sprochenen", sondern von „ausgegrabenen" Spie-
geln. Während ich also einige in der Erde ge-
fundene Stücke als Beispiele erwähne, bringt Per-
zinski als Gegenbeweis die im Schatzhause in
Japan sorgfältig „aufbewahrten" Spiegel, deren
Schönheit ich niemals bezweifelt habe.
Perzynski führt meine Worte an: „Weder in
Japan noch in Südchina ist bis zum heutigen Tage
der Ochse als Pflugtier ein wirtschaftlicher Faktor"
und stellt dem gegenüber: „Bushell, für Things
Chinese keine schlechte Autorität, schreibt: ,Der
Ochse ist in China als das wichtigste landwirt-
schaftliche Tier geheiligt seit den ältesten Zeiten'."
— Auf S. 20 sage ich wörtlich: „Schon Richthofen
(1877) hat darauf hingewiesen, daß die Einführung
des Pflugtieres im Norden Chinas, unter Zuhilfe-
nahme künstlicher Bewässerung, eine Verbindung
mit Westasien vermuten läßt. Weder in Japan ...
noch in Südchina... ist bis zum heutigen Tage
der Ochse als Pflugtier ein wirtschaftlicher Faktor"!!
Perzynski zitiert: „Das kleine Bauernreich China
erhielt aus Mykene volkstümliche Massenware". —
Dagegen sage ich wörtlich (S. 21): „Am eigenar-
tigsten ist ein Wolkenmuster..., das in seiner Aus-
führung auf ein bestimmtes Vorbild hinweist, das
in Mykenä gefunden worden ist". Wenn ich von
Mykenischer Kunst spreche, so meine ich damit
die Kunstsprache einer Kulturschicht, die durch
die Funde in Mykenä zuerst bekannt geworden
ist, aber über deren zeitliche und räumliche Aus-
dehnung wir noch nichts bestimmtes wissen. Es
würde daher auch jede andere Stätte dieses Stiles
unter diesen Namen eingeschlossen sein" und (S. 28)
„Der dekorative Geist, das ornamentale Vorbild,
die Technik und die Idee der Verwendung wurde
übernommen, aber die Ausführung wurde dem
Können und dem Geist des ostasiatischen Hand-
werkers angepaßt".
Perzynski zitiert bei Erörterung der Aufschriften
auf Bildern: „Erst Yunlin, einer der großen Maler
der Yuan-Dynastie, führte die Aufschrift eines Ge-
dichtes usw. ein". „Auf S. 244 reproduziert Mün-
sterberg gleich zwei Bilder von Sungmeistern",
„Münsterberg hatte vergessen, daß er sie auf S. 210
von einem Yuan-Meister einführen läßt...." —
Auf S. 210 steht aber wörtlich folgender Satz:
„Diese Art scheint schon in der Sungzeit verein-
zelt (S. 244) vorgekommen zu sein"!!
Perzynski sagt: „Ebenso wird Chao Chung-mu...
erst als Repräsentant der Sung-Periode charakteri-
siert und dann noch einmal S. 277 in das Ende
der Yuan-Zeit eingeschmuggelt". — Die Unter-
schrift von Abb. 203 lautet: „Ende Sung- oder
Yuan-Zeit" und auf S. 277 steht: „Chungmuh,
14. Jahrh." Die Yuanzeit war von 1280 bis 1368.
Meine Worte „oder Yuanzeit" hat P. offenbar
übersehen und das „14. Jahrhundert" dem „Ende
der Yuanzeit" gleichgesetzt.
Perzynski führt einige falsch geschriebene Namen
auf. Ich habe aber ausdrücklich betont, daß „die
chinesischen Worte und Namen völlig ungenau
sind", „da in dem Zusammenhang meiner Arbeit
die orthographische Richtigkeit der Namen nur
eine sehr untergeordnete Bedeutung hat". Die zu-
sammengestellten Beweise sind daher nur Beispiele
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