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Monatshefte für Kunstwissenschaft — 4.1911

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über die stilistische Verwandtschaft hinaus die Schriftzeichen und das Motiv der
gefiederten Männer als Kissenhalter auf westliche Einflüsse hinweisen. Der Grab-
stein des Dr. Johannes Bürgermeister von Deicisau1) in der Pfarrkirche St. Jakob
in Straubing ist kein sehr bedeutendes Stück (für bayerische Verhältnisse), zeigt
aber doch, wie auch an Orten, die eine relativ hochstehende und selbständige Bild-
hauerkunst entwickelt haben, die Auffassung Lerchs zur Geltung kommt. Ent-
wickelt hat sich diese Art an der Donau anscheinend nicht weiter, insbesondere
kann ich keinen Übergang zu der ganz anders gearteten auf gröbere Effekte hin-
zielenden Kunst Gartners, die die drei ersten Jahrzehnte des XVI. Jahrhunderts in
Passau beherrscht, finden. Der eigentliche Erbe Lerchs in Bayern ist Hans Val-
kenauer. Der Hinweis auf diese Tatsache schien mir um so wichtiger, als wir
sonst greifbare Schulzusammenhänge in der bayerischen Plastik des XV. Jahr-
hunderts noch nicht haben finden können.
(i) Die Umschrift lautet: Anno M°CCCC°LXXXXV obiit vernerabilis pater dominus Johannes Burger-
maister de Deycisaw cononicus Augustensis et Aystetensis Ecclesiarum Plebanus in Straubing doctor.

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