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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 3): H bis P — Leipzig, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.37490#0275
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265

I^r»8tri<;mn

Laraät>86,1aräo8, r6reä«8, 8., engl., frz. arridre-
äos (s. d.), vgl. auch d. Art. Altarblatt 2. und 1aoräo8s.
Larariam, n., lat., Hauskcrpelle inr römischen Wohn-
gebäude, s.d.Art. Atrium, Haus und Altar.
Imrbvarä, 8., engl. (Schiffb.), die linke Schiffsseite,
Backbord.
Lärche,1., Lärchcilbaum,in.(Bot.), frz.in6ltz26,ni.,engl,
lareb, ital. larios, lat. xinu8 larix, 1. die europäische
Lärchenfichte, Brechtanne (Larix suroxasas, Fam. Ooni-
Isras), Nadelholzbaum mit jährlich abfallenden weichen,
büschelförmig stehenden Nadeln, kleinen Fruchtzapfen und
mit vorzüglichem Nutzholz. Die Rinde ist braunroth und
rissig, das Holz rothbraun, rothgelb, zuweilen auch ge-
flammt, hart, grobjährig, fest, wohlriechend. Der Splint
ist weißlich und schwer, fpez. Gewicht 0,^. Ganz weiße
Farbe des Lärchenholzes deutet auf Krank heit des Baumes.
Im Trocknen hat es ungemeine Dauer, im Wasser wird
es steinhart, wird daher beim Schiffbau statt des Eichen-
holzes benutzt; es ist der Fäulnis und dem Wurme sehr-
wenig ausgesctzt. Die Mahommedaner verwendeten es
unter dem Namen Hsras zu feinen Boisericn. Das Harz
giebt denvenetianischen Terpentin.— 2. Die amerikanische
L. (1^. arnsrisana) bildet in Kanada und Nordvirginien
große Waldungen, hat einen pyramidalen Wuchs und er-
reicht 30 nr. Höhe. Das Holz ist zwar von geringerem
Werth als dasjenige der europäischen L., wird aber viel-
fach nach England verschifft. Am Ural wird das Holz der
L. höher geschätzt als das der Fichte und Tanne, da es dem
Wasser länger widersteht und deshalb zu Gefäßen für
Flüssigkeiten, Barken, Wasserleitungen gebraucht wird;
es erzeugt die stärkste Hitze, wird aber zurZimmerheizuug
wegen seines beizenden, betäubenden Dampfes vermieden.
Lärchenschwamm, m., 1. ein auf der Lärche wachsender
Schwamm. — 2. s. v. w. Bergmehl (s. d.).
Imrätzi-, 8., engl., die Speisekammer.
Imräoisv, 1., frz., der Pfahlschuh.
Laren, m. xl. (Mythol.), Söhne des Merkur und der
Lara, Schutzgötter der Häuser, dargestellt als Knaben-
statuenoderauch als gekrönte Schlangen, die von einem
Pinienapfel fressen, an Straßen, Feldern re. aufgestellt;
der Hund, das Hundefell waren Symbole ihrer schützenden
Macht. Zu L. wurden auch Menschen befördert; so hatte
Alexander Severus zwei Lararien, eines für höhere L.,
unter denen auch Abraham und Christus waren, und eines
für niedere, wie Plato, Cicero re.
Imreuier, in., frz., der Wetterschenkel.
Larrt (Miner.), s. v. w. Speckstein.
Largel, in., frz. (Blechs.), der Sturz.
Largear, 1., frz., die Breite l.snoouronns, Krvnbreite
des Domes rc.; 1. sn ionä, untere Breite eines Grabens
re.; 1. sngusuls, obere Breite eines Grabens re.; 1. ein
jour, Lichtenweite eines Fensters rc.; 1. ä'an3 l'osuvrs,
Lichtenweite eines Raumes; 1. äs vois, Spurweite.
Lariatz8, 1. xl., frz., Tropfen an den Dielenköpfen des
dorischen Gebälkes.
Lärmglorke, 1., s. d. Art. Glocke und Lsüro^.
Larmier, in., frz., engl, larinisr, altengl. lor^nrsr,
1. äs Lorniebs, Kranzleiste, Hängeplatte (s. d.); 1. bombe
oderrsgls, der krumm, resp. gerade gewölbte Sturz mit
Verdachung; 1. äs ports, Thürverdachung; 1. änn mur,
Platte unter der Mauerabdeckung; 1. rnoäsrns, Balkcn-
gurt, Etagengurt; 1. äs ebsrninss, Essenkranz; 1. go-
tbigus, Kaffsims.
Larve, 1. b. Römischer Spukgeist, den Laren entgegen-
gesetzt, erschien des Nachts in schreckenden Gestalten, um
die Menschen zu plagen; daher s. v.w. Gespenst und Dar-
stellung eines widerlichen Wesens. — 2. (Bildh.) s. v. w.
Fratze.— 3. (Masch.) an Treträdern die Einschnitte, in
welche dieSchaufeln geschoben werden. — 4. s.v. w.Klaue.
La.8) in., Ia88!tzre, 1., sranz., Banse.
Mothes, Jllustr. Bau-Lexikvn. 4. Aufl. HI.

IM8LLUU1, n., lat., griech. X«F«vc>v, lat. auch 8s11a lll-
rniliariaa, Nachttischchen.
Lasche, 1., 1. sranz. sntarnurs, t'., engl. 1g.8b. Ein in
ein Stück Holz gemachter Einschnitt, worein ein anderes
Stück gesetzt wird; man wendet es an bei Unterstützung
schon aufgerichteten Holzwerkes durch Steifen.—2. Zeichen,
in einen Baum eingehauen.— 3. (Mühlenb.) die Bohlen-
stücke, welche, mitLaschennägclu aufgenagelt, die Fugen der
Kranzhölzer verdecken und so zur Verstärkung des Kranzes
bei Wasserrädern dienen. — 4. frz. soli88s, 1., engl, lmb-
plats, s. v. w. Lappen, dünnes Blatt od. Kamm, s. d. Art.
Holzverbindungenu. Schiene.— Schienen werden näm-
lich durch ein an die Seite über den Stoß gelegtes dünnes
Blatt, Lasche genannt, das mit Laschen bolzen befestigt
wird, gestoßen.
Laschenr, auch Lcsenc, Liscn, Lrssme, Lisene, Meine, Li-
siere, franz. xilg,8trs sn limtzrs, engl. xila8tsi-8trix, vor-
stehender, gewöhnlich glatter, seltener gegliederter, auf-
steigender Streifen an Gebäuden. Sie dienen zur Tren-
nung großer Mauerflächen, auch zur Verstärkung; zuerst
sind sie im romanischen Stil angewendet und bildeten die
ersten Anfänge des Strebepfeilersystems, indem sie an die
Stelle der Pilaster traten, von welchen siesich hauptsächlich
durch das Fehlen des Kapitäls und der besonderen Basis
unterscheiden. Die Etymologie des Wortes und dadurch
die Schreibart ist noch streitig. Einige wollen es von dem
altitalicnischcn, in des Martina Bassi „Lsritli intorno
al tsrnxio äi 8an Lorsnxo inaggiors" (Mailand 1500)
vorkommenden Wort l68ena, lsmna, lat. Isxsna, u. dieses
wieder von dem althochdeutschen alarma, alkmns, Ahle, ab-
leiten. Andere jedoch leiten es von dem franz. lindrs, lat.
Iwsria, 1i8ura, Saum, Sahlleifte, Schrot, Grenze, Rain,
ab. l.L8ena, t'., heißt mittelalt.-lat. die Achsel, Schulter;
lmsra, 1., im Spanischen dsrnrs, Saum einer Böschung,
Rainpfad.
Laschung, k., franz. seart, IN., engl. 869.1-1 (Schiffb.),
1. Verbindung zweier Hölzer durch Laschen; a) einfache
Laschung, s. v. w. Bladung (s. d.); d) doppelte Laschung
oder spanischer Haken, s. v. w. Hakenblatt (s. d.)— 2. Auch
Lasching oder Sorring gen., frz. rnariags, engl. la8bing,
Verbindung zweier Tauenden mittels dünnen Tauwerks.
lastren, trs. Z., frz. glaosr, engl, to glairs (Maler.),
das Aufträgen einer dünnen Lage durchsichtiger Farbe,
sog. Lasurfarbe (s. d.), so daß die vorher aufgetragene un-
durchsichtige Farbe durchscheint. Dadurch erlangt man
frische, zarte und durchsichtige Farbentöne und sanfte
Nebergänge.
Last, 1., 1. frz. taräsau, m., engl, Ionä, die Schwere,
das Gewicht eines zu hebenden oder zu tragenden Gegen-
standes; im Gegensatz zur Kraft, die dcn Gegenstand heben
oder tragen soll. — 2. Bei Lübeck früher ein Flächenmaß
von 60—80 Oadratruthen. — 3. (Deichb.) einen Deich
aus der Last bringen, ihn, wenn er beschädigt worden ist,
bis zu einer solchen Höhe ausbessern, daß die gewöhnlichen
Fluten nicht darüber gehen. — 4. Getreidemäß in den
Niederlanden, s.d.Art. Halfter.— 5. frz. olmrgs, 1., engl,
buräsn, s. v. w. Ladung, besonders Schiffsladung. —
6. frz. 1a8t, lÄ3ts, in., engl. 1a8t, s. v. w. Schiffslast, Ge-
wichtseinheit in Hamburg, Hannover, Brcmcnrc.,variirte
von 4000—6000 Pfund; über die jetzige Größe s. Gewicht.
Lastkalken, m. (Schiffb.), Balken, welche 2 in. weit
unter dem ersten Verdeck liegen.
Lastigkeit, 1-, frz. tonnans, nort, IN., engl, buräsn,
Tragfähigkeit eines Schiffes.
La8tra, 1., 1a8truin, n., lat., ital. 1a8lra, dünne Stein-
platte; daher lkwlrinars, mit Platten belegen, Irwtrg, äi,
ormtallo, Fensterscheibe.
Im8tri<;um, n., lat., ital. 1a8lriea1o oder1a8triev,
Plattcnbcleg; 1. äi nmttons, Ziegelpflaster; 1. äi cioColi,
oiotckolato, Kieselpflastcr, Kleinpflaster; i. äi grigio, 1.
arsnario, Sandsteinplattung ; 1. äi xiskrains, Unter-
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