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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 3): H bis P — Leipzig, 1883

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https://doi.org/10.11588/diglit.37490#0489
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479

HrLrmg

Grt

feste gerade Linien schneidet und einer festen Ebene pa-
rallel bleibt, ein hyperbolisches Paraboloid.
Ort, u., 1. (Bergb.) Strecke in Gruben, angelegt, um
Erze zu suchen w., s. d. Art. Grubenbau. — 2. frz. lisu äs
travail, engl, äoan, diejenige Stelle beim Grubenbau, wo
der Bergmann arbeitet; das O. oder der Ortstoß eines
Stöllns, einer Strecke, franz. ckonck, krönt ck'mm Aaltsris,
engl, bsack or snck ob a. ^alsrzi, t'orsbsaä, torskolä, ist
die Angriffssteüe des Gesteins oder der Lagerstätte für das
Vortreiben eines Stöllns, einer Strecke, also auch dasEndc
eines solchen Grubenbaues. O. heißt aber auch der Quer-
schlag, franz. Anllsris d, travors-bsim, taillement, engl,
arell, oross-eut.— 3. Ileberhaupt Spitze, Ecke, Ende,
Rand, z. B. Schneide oder Spitze eines Werkzeugs, Ende
eines Gebäudes, Landspitze an dem Zusammenfluß zweier
Ströme re.; über den Unterschied zwischen O.und Ecke
s. d. Art. Achteck und Achtort. — 4. Ahle oder Pfrieme,
MesserOhrt geschrieben. — 5. Der vierte Theil einer Maß-
einheit, z. B. in Lübeck --- ^ Maß; s. d. Art. Maß.
GrLbatkeu, ui. (Zimm.), s. Balken 4.1.L. e. u. Brücke.
Orttrshrer, m. (Bergb.), ist ein mit scharfen stählernen
Spitzen versehener Bohrer.
Ortbrrt, n., Grtdiele, ll, 1. das Bret bei Fußböden re.,
welches zunächst der Mauer oder am Ende des Fußbodens
liegt. — 2. Beim Schneiden (Trennen) eines Stammes in
Breter od. dergl. s. v. w. Schwarte, s. d. Art. Bret.—
3. (Minenb.) s. Stirnschild.
Oertchrn, 1. (Holzb.) gewisses, n., s. d. Art. Abtritt5.—
2. (Bergb.) franz. xstits Zalsris d. travers, engl.liolinA,
Neben- oder Hülfsstrecke, k'nrzer Querschlag.
Werter, m., Spitze eines eisernen Werkzeuges, des. der
Bergeisen; vcrgl. auch d. Art. Kolbenbohrer und Ort.
Oerterbau und theilweiscr Abbau; s. Abbau.
örtern od. rrtern, trs. Z. (Lischt.), quer durch die Jahre
Holz schneiden, geschieht mit der Grrlersäge, franz. scns k
äöbitsr, engl, oontinsntal tramtz-sarv, s. Säge, auf der
Gerterbantr.
Ortfuch, u. (Zimm.), f. Balkenfach.
Ortfäustel oder Gttpäuschel, ui., s. v. w. Bohrfäustel.
Ortgang, m. (Minirk.), eine Erdwand, die dcm Mineur
entgegensteht und in die er sich hinein arbeitet.
Orth oder Lave (Deichb.), s. v. w. Ohrt.
Orthans, u., s. v. w. Eckhaus.
Orthit, ur. (Min.), franz. eörine, allanits, ortlnte, 5.,
engl. allanito, or-tllits, kieseisaures Bariumoxyd.
Orthsbrl,m., eine Art Gesimshobel; s. Hobel.
OrthsLors»,u., griechisches Längenmaß, Länge vom
Handgelenk bis zur Spitze des Mittelfingers.
orthogonal, achj., frz. ortlioAons, ortlroAonal, recht-
winklig; o. ist z. B. eine Projektion von Punkten durch
senkrecht auf einer bestimmten Ebene stehende Linien.
Orthographie, 5., griech. frz. ortbo^ra-
xliia sxtorns, lat. orbtioxraxtria., Aufriß, geometrische
Ansicht; ortlmxr. intorns, Durchschnitt.
Orthskeratitenkalk, m. (Miner.), Kalkstein, der zum
Uebcrgangsgebirgc gehört und Orthokeratiten, d. h.
Schneckenversteincrungcn, enthält, wird von Sandstein,
Thon und Alaunschiefer begleitet, wechselt mit Glimmer-
schiefer und Grauwacke ab.
Orthoklas, ur., franz. ortlmss, m., engl, ortlmolass
(Miner.), s. v. w. Feldspat (s. d.).
Ortkostata, lat., griech. Strebepfeiler,
Eckstütze, doch auch Mauerhaupt, Stirnmauer eines Füll-
mauerwerks re.
orthostylos, achj., griech., geradsäulig.
Ortpfähle, ur. xl., äußere Pfahle eines Brückenjochs;
s. d. Art. Brücke V. 3. d. und l> in Fig. 991.
Ortsanlagen, 5. xl. Für Anlage neuer od. Vergröße-
rung bestehender Ortschaften gelten folgende Regeln: I.Jn
betreff der Lage: sie seien bequem, gesund und angenehm;
zu große Höhe giebt schlechte Zugänge, doch darf man neue

Ortschaften auch nicht zu Lief legen, wegen der Ueber-
schwemmungen, Sumpfsieber re. Stets muß trinkbares
Wasser zu haben sein. Nähe von Landstraßen, Flüssen,
Meerrc. braucht nicht erst empfohlen zu werden. — 2. Der
Plan einer Stadt darf nicht gesucht regelmäßig sein,
namentlich ist die Form eines in lauter Vierecke gethei lten
Vierecks sowie auch die Krcissorm zu vermeiden; in der
Regel wird das Terrain die Hanptgestalt bestimmen. —
з. Diellmfassung wird a) von selbst durch die Martern w.
der Grundstücke hergestellt, dann ist die Stadt eine offene;
d) es wird eine Umfassung wegen derThorabgabe nöthig,
diese sei gemauert und genügend hoch; e) es ist eine Be-
festigung nöthig, dann wird die Stadt zur Festung (s. d.).
Sehr zweckmäßig ist es, zwischen der Umfassung und den
Häuserinseln einen Verbindungsweg (Environweg, Zwin-
ger) von einem Thor zum andern zu führen. — 4. Der
Thore seien nicht zu wenig, weil dies unbequem; nicht zu
viel, weil die Unterhaltung und Uebcrwachung derselben
kostspielig ist. Die Lage der Thore richtet sich ganz nach
der Richtung der auf den Ort zukommenden Straßen von
den nächsten Ortschaften.— 5. Von jedemThor führe eine
Hauptstraße möglichst direkt auf den Haupt- oder Markt-
platz, von jedem Thor der Jnnerstadt führe ein thunlichst
direkter Weg nicht nur nach dem entsprechenden äußeren
Thor der Vorstadt, sondern auch nach den beiden benach-
barten Außenthoren. Man sorge für hinreichende konzen-
trische Verbindungen, Ringstraßen. — 6. Die Straßen
seien breit u. nicht zu krumm, aber auch nicht ganz gerade,
wenigstens in sehr windiger Gegend. Keine sollte gerade
von Norden nach Süden gehen, wegen der sonst entstehen-
den unerträglichen Hitze. Sie müssen sich möglichst recht-
winklig durchschneiden. Zwei parallel laufende Straßen
sollten nie unter70 m. von einander entfernt sein. Hairpt-
straßen sollten nie unter 15, Seitengassen nie unter 8 m.
'breit sein, außer in heißen Gegenden, wo sie schmal und
gekrümmt sein müssen. — 7. Die Straßen sind durch
Tagerinnen und Schleusen zu reinigen; an den Häusern
laufen Trottoirs hin. 8. Ocffentliche Plätze legt man am
besten an Durchkreuzungen mehrerer Straßen an. Das
längliche Viereck ist zwar die beste Form dafür; doch sind
auch runde od. Polygone Plätze mit sternförmig von ihnen
auslaufenden Straßen sehr zu empfehlen; s. d. Art. Markt
и. Platz. — 9. Bei Dörfern legt man am besten die Kirche
s indieMittedesOris, etwas erhöht aufeinemfreienPlatz.
Eine Hauptstraße oder auch zwei Parallelstraßen mit
wenigen Quergassen genügen hier. — 10. Bei größeren
Städten lege manzwischenJnnerstadtu. Vorstadt Prome-
naden od. Boulevards, sowie auch sonst in nicht zu großen
Abständen Grünplütze (Kratzn-sgusnss) an.
GNslrurchütte, k., s. d. Art. Bauhütte 2.
Grtfchrit, m, 1. (Maur.) s. v. w. Richtscheit. — 2. s. v.
w. Wägscheit am Wagen.
Ortschicht od. Sordschrcht, t'., frz. aoräon, engl. dai-Ak-
aourss (Dachd.), Reihe Dachsteine am Giebel entlang.
Ortschrck, u.(Bergb.), eine in einem spitzenWinkel über
oder auf einem Gang streichende Kluft.
srtschickig, näs. (Bergb.), so heißt das mit dem Eisen
gewinnbare Gestein.
Grtstein, m., 1. s. v. w. Grenzstein, s.d.Art. Lochstein.
— 2. s. v. w. dichter, gelber Thoneisenstein. — 3. s. v. w.
Eckstein. — 4. Auch Ortschieftr, Orhicgel od. Anziegel, die
am Ende od. Rand einer Dachdcckung befind! ichenSchiefcr-
steine od.Dachziegel, s.d.Art. Dachdcckung 1., Dachziegel
1. re. — 5. (Pflast.)s.v.w. Anfangstein. — 6. s.v.w. Art-
stcin; s. Rafeneisenstein.
Ortstock, Oristeckrn,m., 1. s. Ortpsahl. — 2. (Bergb.)
Pfählchen, um einOrtder Grube lothrecht darüber zu Tage
zu bezeichnen.
Ortung, Orrluug, k. (Bergb.), ein Punkt oder eine Linie
zu Tage und ein dergleichen in der Grube, wenn sie seiger
über einander stehen, bilden zusamnwn eine Ortung.
 
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