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https://doi.org/10.11588/diglit.29308#0013
193812) beleuchten das wachsende Interesse an der Stillebenmalerei, bereicherten jedoch
die Forschung nur wenig. Die Arbeit von E. Badelt13) behandelt die Stillebenmalerei
aller Zeiten als bürgerliches Bildthema unter gewissenhafter Nennung aller Stilleben-
maler; begriffliche Einengung führt jedoch zu Unklarheiten. Noch am Vorabend des
zweiten ’Weltkrieges fand in Warschau eine Stilleben-Ausstellung statt; der Katalog
dieser Ausstellung mit bedeutenden Werken aus polnischem Besitz ist wertvoll durch
seine Literaturangaben, die auch Arbeiten russischer Forscher auffiihren14).
Seit den 1930er Jahren sind in den Niederlanden wichtige Arbeiten zur Geschichte
des Stillebens15) veröffentlicht worden. Verarbeitet wurden diese Untersuchungen in dem
umfangreichen schwedischen Werk I. Bergströms16), das fiir das Gebiet der Nieder-
ländischen Stillebenmalerei wohl auf lange Zeit als das Standardwerk gelten wird.
Unter diesen Arbeiten iiber Stilleben-Malerei finden sich außer dem Aufsatzpaar
von Dvoräk und Baldass kaum wesentliche deutsche Beiträge; die deutsche Forschung
hat jedoch andere neue Bildgattungen des gleichen Zeitraumes untersucht und dadurch
das Zustandekommen der vorliegenden Arbeit wesentlich bestimmt: Jantzen, Kris, Wiir-
tenberger, Rudolph und Kauffmann haben die Vorformen und Grundlagen der Nieder-
ländischen Malerei des 17. Jahrhunderts bedeutend aufgehellt und eine neue Wertung
des 16. Jahrhunderts angebahnt17).
Diesen Arbeiten folgten wenige Beiträge zur Gestalt des Georg Flegel, in einigen
gewinnt das Bild dieses Frankfurter Malers, der ein Zeitgenosse Elsheimers war, Farbe
und Leben: nach Erwähnungen Flegels bei Biermann, in Thieme-Beckers Kiinstlerlexikon,
bei Goering und Fischer18) hat L. Behling dem Namen des Künstlers einen volleren
Klang gegeben, als sie im Berliner Kupferstichkabinett iiber 100 aquarellierte Zeich-
nungen als Werke Flegels erkannt hatte (1939). F. Winkler hat die sechs schönsten,
leider durch den Krieg vernichteten, Blätter dieser Sammlung in originalgetreuen Farb-
drucken herausgegeben und in der Einleitung zu dieser Veröffentlichung eine Minia-
turenfolge als Werk Georg Flegels bezeichnet. G. Rehbein bemiihte sich 1949, den Sohn
Georg Flegels, Jakob, in die Kunstgeschichte einzufiihren auf Grund eines Bildes, das
JF in Ligatur signiert ist.
In den Jahren nach 1945 bekundete sich das wachsende Interesse an der Bildgattung
des Stillebens an einer Reihe wesentlicher Veröffentlichungen des Auslandes19): 1947
erschienen Friedländers Essays, und das grundlegende Werk von I. Bergström. 1950 ver-
12) Haarlem, Teylers Museum 1935; Amsterdam, Kunsthandlung de Boer 1935; Berlin, Prin-
zessinnenpalais 1935/36; Hartford Conn. (USA), The Wadsworth Atheneum, 1938.
13) E. Badelt, Das Stilleben als bürgerliches Bildthema und seine Entwicklung von den An-
fängen bis zur Gegenwart, Diss. München 1935, Würzburg 1938.
14) Dr. Michal Walicki, Malarze Martwej Natury, Warszawa 1939.
15) J- Q- vatl Regteren Altena, J. de Gheyn. Amsterdam 1935. N. R. A. Vroom, De Schilders
van het monothrome banketje, Amsterdam 1945. R. van Luttervelt, Schilders van het stilleven,
Naarden 1947.
16) I. Bergström, Studier i Holländskt Stillebenmaleri under 1600-TaIet, Göteborg 1947. Meine
Besprechung: Kunstchronik II, 1949, S. 106 ff. Englische Ausgabe 1956 in Vorbereitung.
17) H. Jantzen, Das Niederländische Architekturbild, Leipzig 1910. — E. Kris, der Style
Rustique, Jb. d. K’hist. Slggn. Wien NF I 1926, S. 137 ff. — F. Würtenberger, Das Holländische
Gesellschaftsbild, Schramberg 1937. — H. Rudolph, Vanitas, Festschrift W. Pinder, Leipzig 1938,
S. 405 ff. — H. Kauffmann, Die Fünfsinne in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts,
Kunstgeschichtl. Studien für D. Frey, Breslau 1943, S. 133 ff.
18) Siehe Schrifttumsverzeichnis S. 64.
19) M. J. Friedländer, Essays ijber die Landschaftsmalerei und andere Bildgattungen, den
Haag 1947. — Ashmolean Museum, Catalogue of the Collection of Dutch and Flemish Stiü-Life-
Pictures, Oxford 1950.
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die Forschung nur wenig. Die Arbeit von E. Badelt13) behandelt die Stillebenmalerei
aller Zeiten als bürgerliches Bildthema unter gewissenhafter Nennung aller Stilleben-
maler; begriffliche Einengung führt jedoch zu Unklarheiten. Noch am Vorabend des
zweiten ’Weltkrieges fand in Warschau eine Stilleben-Ausstellung statt; der Katalog
dieser Ausstellung mit bedeutenden Werken aus polnischem Besitz ist wertvoll durch
seine Literaturangaben, die auch Arbeiten russischer Forscher auffiihren14).
Seit den 1930er Jahren sind in den Niederlanden wichtige Arbeiten zur Geschichte
des Stillebens15) veröffentlicht worden. Verarbeitet wurden diese Untersuchungen in dem
umfangreichen schwedischen Werk I. Bergströms16), das fiir das Gebiet der Nieder-
ländischen Stillebenmalerei wohl auf lange Zeit als das Standardwerk gelten wird.
Unter diesen Arbeiten iiber Stilleben-Malerei finden sich außer dem Aufsatzpaar
von Dvoräk und Baldass kaum wesentliche deutsche Beiträge; die deutsche Forschung
hat jedoch andere neue Bildgattungen des gleichen Zeitraumes untersucht und dadurch
das Zustandekommen der vorliegenden Arbeit wesentlich bestimmt: Jantzen, Kris, Wiir-
tenberger, Rudolph und Kauffmann haben die Vorformen und Grundlagen der Nieder-
ländischen Malerei des 17. Jahrhunderts bedeutend aufgehellt und eine neue Wertung
des 16. Jahrhunderts angebahnt17).
Diesen Arbeiten folgten wenige Beiträge zur Gestalt des Georg Flegel, in einigen
gewinnt das Bild dieses Frankfurter Malers, der ein Zeitgenosse Elsheimers war, Farbe
und Leben: nach Erwähnungen Flegels bei Biermann, in Thieme-Beckers Kiinstlerlexikon,
bei Goering und Fischer18) hat L. Behling dem Namen des Künstlers einen volleren
Klang gegeben, als sie im Berliner Kupferstichkabinett iiber 100 aquarellierte Zeich-
nungen als Werke Flegels erkannt hatte (1939). F. Winkler hat die sechs schönsten,
leider durch den Krieg vernichteten, Blätter dieser Sammlung in originalgetreuen Farb-
drucken herausgegeben und in der Einleitung zu dieser Veröffentlichung eine Minia-
turenfolge als Werk Georg Flegels bezeichnet. G. Rehbein bemiihte sich 1949, den Sohn
Georg Flegels, Jakob, in die Kunstgeschichte einzufiihren auf Grund eines Bildes, das
JF in Ligatur signiert ist.
In den Jahren nach 1945 bekundete sich das wachsende Interesse an der Bildgattung
des Stillebens an einer Reihe wesentlicher Veröffentlichungen des Auslandes19): 1947
erschienen Friedländers Essays, und das grundlegende Werk von I. Bergström. 1950 ver-
12) Haarlem, Teylers Museum 1935; Amsterdam, Kunsthandlung de Boer 1935; Berlin, Prin-
zessinnenpalais 1935/36; Hartford Conn. (USA), The Wadsworth Atheneum, 1938.
13) E. Badelt, Das Stilleben als bürgerliches Bildthema und seine Entwicklung von den An-
fängen bis zur Gegenwart, Diss. München 1935, Würzburg 1938.
14) Dr. Michal Walicki, Malarze Martwej Natury, Warszawa 1939.
15) J- Q- vatl Regteren Altena, J. de Gheyn. Amsterdam 1935. N. R. A. Vroom, De Schilders
van het monothrome banketje, Amsterdam 1945. R. van Luttervelt, Schilders van het stilleven,
Naarden 1947.
16) I. Bergström, Studier i Holländskt Stillebenmaleri under 1600-TaIet, Göteborg 1947. Meine
Besprechung: Kunstchronik II, 1949, S. 106 ff. Englische Ausgabe 1956 in Vorbereitung.
17) H. Jantzen, Das Niederländische Architekturbild, Leipzig 1910. — E. Kris, der Style
Rustique, Jb. d. K’hist. Slggn. Wien NF I 1926, S. 137 ff. — F. Würtenberger, Das Holländische
Gesellschaftsbild, Schramberg 1937. — H. Rudolph, Vanitas, Festschrift W. Pinder, Leipzig 1938,
S. 405 ff. — H. Kauffmann, Die Fünfsinne in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts,
Kunstgeschichtl. Studien für D. Frey, Breslau 1943, S. 133 ff.
18) Siehe Schrifttumsverzeichnis S. 64.
19) M. J. Friedländer, Essays ijber die Landschaftsmalerei und andere Bildgattungen, den
Haag 1947. — Ashmolean Museum, Catalogue of the Collection of Dutch and Flemish Stiü-Life-
Pictures, Oxford 1950.
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